Katatonia - Night Is The New Day
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Forsaker
2. Longest Year
3. Idle Blood
4. Onward into Battle
5. Liberation
6. Promise of Deceit
7. Nephilim
8. New Night
9. Inheritance
10. Day and Then the Shade
11. Departer
Die Bloodchamber meint:
Finsternis blickt schwermütig durch die traurigen Fensterläden. Es ist wieder eine dieser Nächte. Kein Schlaf, keine Ruhe, die Zeit scheint still zu stehen. Eine drückende Last auf den Schultern und mit dem Gefühl, die momentan wohl einsamste Person auf der Welt zu sein, beginnt die Wanderung durch die stille Tristesse der Nacht. Das neue Album der schwedischen Düsterrocker KATATONIA scheint der passende Soundtrack für die nächsten Stunden zu sein.
Die ohnehin kaum existierende Müdigkeit verfliegt mit dem ersten Ton. Krachend fährt ein schweres Gitarrenriff hernieder. Während die Welt still zu stehen scheint, herrscht wenigstens hier ein wenig Energie. „Forsaker“ zerstört überraschend brachial die gähnende Stille der Dunkelheit, nur um schließlich in verträumter Melancholie zu versinken. Selten präsentierten sich KATATONIA so wuchtig und depressiv zugleich. Sie schaffen es, dass die Umgebung mehr und mehr verschwimmt, dass sich musikalische Töne wie ein Mantel der Kälte um den Hörer schließen. Die Dunkelheit wird spürbar dunkler, die nächsten Momente noch einsamer und kälter. „The Longest Year“ wirkt unheimlich vereinnahmend. Man möchte die Augen schließen und sich mitreißen lassen. Jonas Renkse singt so bedrückt und gefühlvoll wie selten zuvor. Jede Sekunde scheint liebevoll bearbeitet und sinnvoll platziert zu sein. Die nächtliche Gefühlsreise nimmt nun sonderbare Züge an. „Idle Blood“ schüttelt gekonnt die Kälte ab. Akustische Gitarren und ein herzerweichender Refrain wirken geradezu freundlich und warm, aber dennoch typisch „katatonisch“. Noch nie spielten Synthesizer und Keyboards eine so große Rolle, wie im Mittelteil dieser emotionalen Achterbahnfahrt namens „Night is the New Day“. Die Kälte und Wärme, Wucht und Zerbrechlichkeit, die pure Dunkelheit und schaurige Einsamkeit, die die Musik auf den Hörer herablässt, scheint sich unaufhaltsam in die Gedanken hineinzubohren. Wenn der Refrain von „Liberation“ erklingt und sich als eingängigste Songstruktur seit „Evidence“ präsentiert, mit „Nephilim“ ein mächtiger Doom-Brocken im Hirnzentrum des Konsumenten einschlägt oder bei „Inheritance“ die Streicher einsetzen und bedingungslos eine Gänsehaut herbeizaubern, fühlt man sich geradezu eins mit der Musik und spürt eine Intensität, wie man sie von kaum einer anderen Band entgegengebracht bekommen kann. Bei Zartbesaiteten fließen spätestens bei „Departer“ die Tränen.
KATATONIA vermischen musikalischen Anspruch mit Eingängigkeit, wirken ungemein komplex und dennoch zugänglich. Es ist die Reise eines Individuums durch seine Gefühle und seine Gedanken über diese Welt. Es ist eine Reise, in der sich jeder Hörer wiederfinden kann. Die unterschiedlichen Stimmungen erzeugen einen herrlichen Abwechslungsreichtum und eine unheimliche Faszination. Jedoch fehlt – und hier wandeln wir auf stark subjektiven Pfaden – bei Betrachtung des Albums als Gesamtwerk, die Beklemmung und Kälte, wie sie „Viva Emptiness“ ausgestrahlt hat. Eingeordnet in die Diskographie – sagen wir bezogen auf die Post „Brave Murder Day“ Ära – bleibt „Night is the New Day“ daher der Weg an die Spitze verschlossen.
Der Blick aus dem Fenster zeigt: es ist noch düsterer als zuvor. Drinnen, als auch draußen - im Herzen und in den Gedanken. Die Zeit verliert sich, die Nacht wird zum Tag.
Die ohnehin kaum existierende Müdigkeit verfliegt mit dem ersten Ton. Krachend fährt ein schweres Gitarrenriff hernieder. Während die Welt still zu stehen scheint, herrscht wenigstens hier ein wenig Energie. „Forsaker“ zerstört überraschend brachial die gähnende Stille der Dunkelheit, nur um schließlich in verträumter Melancholie zu versinken. Selten präsentierten sich KATATONIA so wuchtig und depressiv zugleich. Sie schaffen es, dass die Umgebung mehr und mehr verschwimmt, dass sich musikalische Töne wie ein Mantel der Kälte um den Hörer schließen. Die Dunkelheit wird spürbar dunkler, die nächsten Momente noch einsamer und kälter. „The Longest Year“ wirkt unheimlich vereinnahmend. Man möchte die Augen schließen und sich mitreißen lassen. Jonas Renkse singt so bedrückt und gefühlvoll wie selten zuvor. Jede Sekunde scheint liebevoll bearbeitet und sinnvoll platziert zu sein. Die nächtliche Gefühlsreise nimmt nun sonderbare Züge an. „Idle Blood“ schüttelt gekonnt die Kälte ab. Akustische Gitarren und ein herzerweichender Refrain wirken geradezu freundlich und warm, aber dennoch typisch „katatonisch“. Noch nie spielten Synthesizer und Keyboards eine so große Rolle, wie im Mittelteil dieser emotionalen Achterbahnfahrt namens „Night is the New Day“. Die Kälte und Wärme, Wucht und Zerbrechlichkeit, die pure Dunkelheit und schaurige Einsamkeit, die die Musik auf den Hörer herablässt, scheint sich unaufhaltsam in die Gedanken hineinzubohren. Wenn der Refrain von „Liberation“ erklingt und sich als eingängigste Songstruktur seit „Evidence“ präsentiert, mit „Nephilim“ ein mächtiger Doom-Brocken im Hirnzentrum des Konsumenten einschlägt oder bei „Inheritance“ die Streicher einsetzen und bedingungslos eine Gänsehaut herbeizaubern, fühlt man sich geradezu eins mit der Musik und spürt eine Intensität, wie man sie von kaum einer anderen Band entgegengebracht bekommen kann. Bei Zartbesaiteten fließen spätestens bei „Departer“ die Tränen.
KATATONIA vermischen musikalischen Anspruch mit Eingängigkeit, wirken ungemein komplex und dennoch zugänglich. Es ist die Reise eines Individuums durch seine Gefühle und seine Gedanken über diese Welt. Es ist eine Reise, in der sich jeder Hörer wiederfinden kann. Die unterschiedlichen Stimmungen erzeugen einen herrlichen Abwechslungsreichtum und eine unheimliche Faszination. Jedoch fehlt – und hier wandeln wir auf stark subjektiven Pfaden – bei Betrachtung des Albums als Gesamtwerk, die Beklemmung und Kälte, wie sie „Viva Emptiness“ ausgestrahlt hat. Eingeordnet in die Diskographie – sagen wir bezogen auf die Post „Brave Murder Day“ Ära – bleibt „Night is the New Day“ daher der Weg an die Spitze verschlossen.
Der Blick aus dem Fenster zeigt: es ist noch düsterer als zuvor. Drinnen, als auch draußen - im Herzen und in den Gedanken. Die Zeit verliert sich, die Nacht wird zum Tag.