Katatonia - The Fall Of Hearts
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Takeover
2. Serein
3. Old Heart Falls
4. Decima
5. Sanction
6. Residual
7. Serac
8. Last Song Before The Fade
9. Shifts
10. The Night Subscriber
11. Pale Flag
12. Passer
Die Bloodchamber meint:
In den letzten Jahren ist es ja ziemlich ruhig um KATATONIA geworden. Also natürlich nur in musikalischer Hinsicht, denn während bei den Schweden in den letzten Jahren die Synthies immer mehr die Oberhand über die Gitarren gewonnen haben, bis sie sich letztlich mit „Dethroned And Uncrowned“ endgültig den Stecker gezogen haben, hat es dafür im Band-Karton ein wenig gerappelt. Deshalb sind mittlerweile sowohl Gitarrist Per Eriksson als auch der langjährige Drummer Daniel Liljekvist nicht mehr mit an Bord. Ersatz gefunden hat man in Schlagzeuger Daniel Moilanen sowie in TIAMAT-Gitarrist Roger Öjersson, wobei letzterer laut „The Fall Of Hearts“-Booklet zwar nur Soli beigesteuert haben soll, inzwischen aber als festes Bandmitglied geführt wird. Die spannendste Frage dürfte im Vorfeld nun vor allem nach den ruhigen Vorabeindrücken gewesen sein, ob die neuen Herren doch auch neuen metallischen Schwung mitbringen würden?
Ein erster Hördurchgang von „The Fall Of Hearts“ macht klar, dass sowohl die Liebhaber des reduzierten Sounds als auch Freunde des metallischen Riffs aufatmen dürfen. Denn auch wenn sie natürlich nicht zu ihren musikalischen Anfangstagen zurückkehren, wissen KATATONIA schon, wo sie herkommen, und stellen akustischen Ausflügen wie „Decima“ oder dem folkigen „Pale Flag“ auch wieder donnernde Gitarren und hier und da sogar eine kleine Doublebass-Einlage gegenüber. Die im Vorfeld als Besonderheit angekündigten Percussion-Einsätze hingegen stellen eher eine Randnotiz dar, gehen gerade in einem härteren Stück wie „Sanction“ eher unter und dürfen deshalb für die Zukunft gerne mehr in den Vordergrund gestellt werden. Ansonsten haben die Schweden ihre liebgewonnenen Trademarks wie die unter die Haut gehende Stimme Jonas Renkses und die noch tiefer unter die Haut gehenden Melodien von Gitarre und Keyboard natürlich beibehalten.
Alles gewohnt souverän superb also? Nicht ganz, denn entweder wollten KATATONIA ihre nach 25 Jahren Bandbestehen natürlich längst gewonnene Routine auf den Prüfstand stellen oder aber sie wollten sich den Prog-Stempel verdienen, der ihnen schon seit Jahren mal mehr, mal weniger fragwürdig aufgedrückt wird. Insbesondere mit den längeren Songs wie dem Opener „Takeover“ oder auch „Serac“ schielen Renkse und Co. nämlich mehr denn je in Richtung TOOL und OPETH. Allerdings sitzen bei diesen Songs die Breaks teilweise nicht ganz so sattelfest, so dass sie ein wenig bruchstückhaft wirken und trotz toller Passagen auch nach mehreren Durchläufen nicht vollends überzeugen können. Demgegenüber stehen mit dem Überhit „Serein“, dem eindringlichen „Residual“, dem trotz seines Titels und seiner kalten „The Great Cold Distance“-Gitarrenriffs eine wohlige Atmosphäre ausstrahlende „Last Song Before The Fade“ sowie dem schaurig schönen Rausschmeißer „Passer“ aber die gewohnten Granatensongs, die letztlich dafür sorgen, dass eine KATATONIA-Konstante wie eh und je in Stein gemeißelt scheint: Diese Band kann kein schlechtes Album aufnehmen.
Trotzdem braucht „The Fall Of Hearts“ ein paar Durchläufe, bis es zündet, und die sich nicht so richtig in einem Fluss befindlichen angeprangerten Songs funktionieren selbst dann nur passagenweise. Die Hitdichte der bandeigenen 2000er Meisterwerke erreichen KATATONIA deshalb nicht. Zur Speerspitze des Genres gehören sie aber natürlich nach wie vor – selbst wenn sie mal einen Album-Ausrutscher hinlegen sollten. Den Eindruck, dass ihnen dies eines unschönen Tages mal passieren könnte, machen sie aber auch mit ihrem zehnten Album nicht im geringsten.
Ein erster Hördurchgang von „The Fall Of Hearts“ macht klar, dass sowohl die Liebhaber des reduzierten Sounds als auch Freunde des metallischen Riffs aufatmen dürfen. Denn auch wenn sie natürlich nicht zu ihren musikalischen Anfangstagen zurückkehren, wissen KATATONIA schon, wo sie herkommen, und stellen akustischen Ausflügen wie „Decima“ oder dem folkigen „Pale Flag“ auch wieder donnernde Gitarren und hier und da sogar eine kleine Doublebass-Einlage gegenüber. Die im Vorfeld als Besonderheit angekündigten Percussion-Einsätze hingegen stellen eher eine Randnotiz dar, gehen gerade in einem härteren Stück wie „Sanction“ eher unter und dürfen deshalb für die Zukunft gerne mehr in den Vordergrund gestellt werden. Ansonsten haben die Schweden ihre liebgewonnenen Trademarks wie die unter die Haut gehende Stimme Jonas Renkses und die noch tiefer unter die Haut gehenden Melodien von Gitarre und Keyboard natürlich beibehalten.
Alles gewohnt souverän superb also? Nicht ganz, denn entweder wollten KATATONIA ihre nach 25 Jahren Bandbestehen natürlich längst gewonnene Routine auf den Prüfstand stellen oder aber sie wollten sich den Prog-Stempel verdienen, der ihnen schon seit Jahren mal mehr, mal weniger fragwürdig aufgedrückt wird. Insbesondere mit den längeren Songs wie dem Opener „Takeover“ oder auch „Serac“ schielen Renkse und Co. nämlich mehr denn je in Richtung TOOL und OPETH. Allerdings sitzen bei diesen Songs die Breaks teilweise nicht ganz so sattelfest, so dass sie ein wenig bruchstückhaft wirken und trotz toller Passagen auch nach mehreren Durchläufen nicht vollends überzeugen können. Demgegenüber stehen mit dem Überhit „Serein“, dem eindringlichen „Residual“, dem trotz seines Titels und seiner kalten „The Great Cold Distance“-Gitarrenriffs eine wohlige Atmosphäre ausstrahlende „Last Song Before The Fade“ sowie dem schaurig schönen Rausschmeißer „Passer“ aber die gewohnten Granatensongs, die letztlich dafür sorgen, dass eine KATATONIA-Konstante wie eh und je in Stein gemeißelt scheint: Diese Band kann kein schlechtes Album aufnehmen.
Trotzdem braucht „The Fall Of Hearts“ ein paar Durchläufe, bis es zündet, und die sich nicht so richtig in einem Fluss befindlichen angeprangerten Songs funktionieren selbst dann nur passagenweise. Die Hitdichte der bandeigenen 2000er Meisterwerke erreichen KATATONIA deshalb nicht. Zur Speerspitze des Genres gehören sie aber natürlich nach wie vor – selbst wenn sie mal einen Album-Ausrutscher hinlegen sollten. Den Eindruck, dass ihnen dies eines unschönen Tages mal passieren könnte, machen sie aber auch mit ihrem zehnten Album nicht im geringsten.
Im Fadenkreuz
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum