Firescent - Suicidewalk (EP)
Dark Progressive Metal
erschienen am 01.08.2009 als Eigenproduktion
dauert 13:03 min
erschienen am 01.08.2009 als Eigenproduktion
dauert 13:03 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Transmission Lane
2. Me for Every One
3. Zero Phrases
Die Bloodchamber meint:
Regionale Bands können einen Menschen, wenn man nicht gerade von Umzügen geplagt ist, lange Zeit begleiten. Eine solche Band war für mich sehr lange die Kirchener Combo MINDCRIME, die sich vor ein paar Jahren auflöste. Aus der Asche von MINDCRIME ist nun aber ein neuer Phoenix mit dem passenden Namen FIRESCENT entstiegen, der kräftiger denn je mit den Flügeln schlägt.
Obwohl eine EP eine Wertung nicht bekommen muss, komme ich hier nicht umher, fast die Bestnote zu zücken. Warum – das will ich gerne kurz erörtern. Zum einen zeigen FIRESCENT die Trademarks, die MINDCRIME damals größer gemacht haben (eingängige Melodien, Eigenständigkeit im Songwriting, größtenteils cleaner Gesang fernab vom powermetallischen Gejaule), zum anderen wird aber gerade durch Daniel „Minni“ Benner, den der ein oder andere noch von LAY DOWN ROTTEN kennen mag, technisch ergänzt. Dabei ist die Band aber in keinerlei Weise ein Hype um eine einzelne Person, man merkt dem ganzen Material an, dass es sehr lange durchstrukturiert wurde, so dass die Musik im Vordergrund steht. Geschickt wird aber dennoch das technische Vermögen der Musiker gezeigt, sei es durch ungewöhnliche 7/8tel Rhythmen, irres Gesweepe oder unerwartete Breaks. Dieser hohe Abwechslungsreichtum hat auch zur Folge, dass die Musik trotz einer Gesamtlänge von nur 13 Minuten wesentlich länger und komplexer wirkt.
Da ich ja in meinen langen Jahren als Redakteur einen Gesangsfetisch, auch durch persönliche Interessen, entwickelt habe und Christoph Wellers Gesang nun schon einige Jahre kenne, werde ich hier auch noch ein paar Worte verlieren. Am Anfang kam mir der Gesang etwas gelangweilt rüber (trotz aggressiver Passagen - was vielleicht daran liegt, dass ich den Gesang durch MINDCRIME etwas „Power Metal lastiger“ in Erinnerung hatte), mittlerweile muss ich sagen, passt er zur Musik wie die bekannte Faust auf dem Auge. Dass ich als jemand, der grundsätzlich nicht viel mit KATATONIA oder OPETH anfangen kann, dem Gesang doch das Attribut „sehr gut“ verpasse, mag der ein oder andere ja vielleicht entsprechend höher werten.
Ein Punkt, dem man bei Underground Bands oft gerne übersieht, da der kommerzielle Label-Markt davon überschwemmt ist, ist die optische und akustische Präsentation der Musik. Hier kann die Band auch voll punkten, ähnlich wie bei den Saarländer GODSLAVE wurden hier keine Kosten gescheut und alles Tipp Top in Schuss gebracht. Der Sound ist bewusst keine glasklare, sterile Produktion sondern unterstützt deutlich den Charakter der Musik, wobei nicht gemeint ist, dass der Sound schlecht oder indifferenzierbar sei. Das bekannte Desert Inn Studio (u.a. LAY DOWN ROTTEN) hat hier, wie man es eigentlich gewohnt ist, sehr gute Arbeit geleistet. Schade, dass nicht mehr kleine Bands ihre Kohle sparen und zu so guten Studios gehen.
Fazit: Hochachtung, dass es im Sektor der „unbekannten Bands“ noch so ambitionierte Musiker gibt. Obwohl die Musik recht speziell ist und durch die konsequente Verneinung von Trends (Breakdowns sucht man hier vergebens) sicherlich nicht den direkten (kommerziellen) Durchbruch wie angesagte Modern Metal Bands schaffen kann, glaube ich, dass man von FIRESCENT in Zukunft noch viel hören wird. Das wäre doch was, eine deutsche Konkurrenz zu OPETH oder KATATONIA – und die sind auch, fernab von Trends, keine Unbekannten mehr. 9,5 Punkte, aber nur, weil ich fest davon ausgehe, dass ein Album noch besser sein wird. Wer jetzt Interesse hat – für wenig Geld gibt es die Platte über die Homepage der Band www.firescent.de zu bestellen, ein Video zum Song "Transmission Lane" gibt es bei www.transmissionlane.de zu gucken.
Obwohl eine EP eine Wertung nicht bekommen muss, komme ich hier nicht umher, fast die Bestnote zu zücken. Warum – das will ich gerne kurz erörtern. Zum einen zeigen FIRESCENT die Trademarks, die MINDCRIME damals größer gemacht haben (eingängige Melodien, Eigenständigkeit im Songwriting, größtenteils cleaner Gesang fernab vom powermetallischen Gejaule), zum anderen wird aber gerade durch Daniel „Minni“ Benner, den der ein oder andere noch von LAY DOWN ROTTEN kennen mag, technisch ergänzt. Dabei ist die Band aber in keinerlei Weise ein Hype um eine einzelne Person, man merkt dem ganzen Material an, dass es sehr lange durchstrukturiert wurde, so dass die Musik im Vordergrund steht. Geschickt wird aber dennoch das technische Vermögen der Musiker gezeigt, sei es durch ungewöhnliche 7/8tel Rhythmen, irres Gesweepe oder unerwartete Breaks. Dieser hohe Abwechslungsreichtum hat auch zur Folge, dass die Musik trotz einer Gesamtlänge von nur 13 Minuten wesentlich länger und komplexer wirkt.
Da ich ja in meinen langen Jahren als Redakteur einen Gesangsfetisch, auch durch persönliche Interessen, entwickelt habe und Christoph Wellers Gesang nun schon einige Jahre kenne, werde ich hier auch noch ein paar Worte verlieren. Am Anfang kam mir der Gesang etwas gelangweilt rüber (trotz aggressiver Passagen - was vielleicht daran liegt, dass ich den Gesang durch MINDCRIME etwas „Power Metal lastiger“ in Erinnerung hatte), mittlerweile muss ich sagen, passt er zur Musik wie die bekannte Faust auf dem Auge. Dass ich als jemand, der grundsätzlich nicht viel mit KATATONIA oder OPETH anfangen kann, dem Gesang doch das Attribut „sehr gut“ verpasse, mag der ein oder andere ja vielleicht entsprechend höher werten.
Ein Punkt, dem man bei Underground Bands oft gerne übersieht, da der kommerzielle Label-Markt davon überschwemmt ist, ist die optische und akustische Präsentation der Musik. Hier kann die Band auch voll punkten, ähnlich wie bei den Saarländer GODSLAVE wurden hier keine Kosten gescheut und alles Tipp Top in Schuss gebracht. Der Sound ist bewusst keine glasklare, sterile Produktion sondern unterstützt deutlich den Charakter der Musik, wobei nicht gemeint ist, dass der Sound schlecht oder indifferenzierbar sei. Das bekannte Desert Inn Studio (u.a. LAY DOWN ROTTEN) hat hier, wie man es eigentlich gewohnt ist, sehr gute Arbeit geleistet. Schade, dass nicht mehr kleine Bands ihre Kohle sparen und zu so guten Studios gehen.
Fazit: Hochachtung, dass es im Sektor der „unbekannten Bands“ noch so ambitionierte Musiker gibt. Obwohl die Musik recht speziell ist und durch die konsequente Verneinung von Trends (Breakdowns sucht man hier vergebens) sicherlich nicht den direkten (kommerziellen) Durchbruch wie angesagte Modern Metal Bands schaffen kann, glaube ich, dass man von FIRESCENT in Zukunft noch viel hören wird. Das wäre doch was, eine deutsche Konkurrenz zu OPETH oder KATATONIA – und die sind auch, fernab von Trends, keine Unbekannten mehr. 9,5 Punkte, aber nur, weil ich fest davon ausgehe, dass ein Album noch besser sein wird. Wer jetzt Interesse hat – für wenig Geld gibt es die Platte über die Homepage der Band www.firescent.de zu bestellen, ein Video zum Song "Transmission Lane" gibt es bei www.transmissionlane.de zu gucken.
Im Fadenkreuz
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands