The Foreshadowing - Oionos
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. The Dawning
2. Outsiders
3. Oionos
4. Fallen Reign
5. Soliloquium
6. Lost Humanity
7. Survivors Sleep
8. Chant Of Widows
9. Hope She's In The Water
10. Russians (STING Cover)
11. Revelation
Die Bloodchamber meint:
Wird ein Debüt mit Lobeshymnen überschüttet, ist das häufig Fluch und Segen zugleich für eine Band. Einerseits freut man sich über den Erfolg, andererseits liegt die Messlatte für die nachfolgende Veröffentlichung bereits sehr hoch. Viele Bands verlassen sich dann erst einmal auf die typischen Trademarks und präsentieren keine großartigen Veränderungen. Die Italiener THE FORESHADOWING sind da schon etwas mutiger, jedoch ohne ein übertriebenes Risiko einzugehen. Das neue Album „Oionos“ folgt im Wesentlichen dem Pfad des Vorgängers: schwermütiger, gothisch angehauchter Doom Metal mit einer ordentlichen Prise Epik und Pathos im Stile solcher Bands wie MY DYING BRIDE oder NOVEMBRE (deren Frontmann auch die Produktion beigesteuert hat). Im Vergleich zu „Days of Nothing“ hat das Sextett nun die Eingängigkeit ein wenig zurückgeschraubt und geht leicht verspielter und progressiver zu Werke.
Noch immer werden die Songs von Sänger Marco Beneventos unnachahmlicher Stimme getragen. Den Hörer erwartet also ein traurig beseeltes, hier und da etwas monoton erscheinendes Organ, das in tief verzweifelte Welten verführt und arg an der guten Laune eines jeden Konsumenten rüttelt. Auf Growls wird weiterhin komplett verzichtet. Für eine angemessene Härte sorgen tiefgestimmte Gitarren, die ein ums andere Mal die vorherrschende Lethargie wie ein Donnerschlag durchbrechen. Dazu gesellen sich ausladende Instrumentalpassagen, in denen man sich leider des Öfteren zu verlieren scheint. Häufig nimmt das Keyboard das emotionale Zepter in die Hand und sorgt für harmonische Melodien, die dem Zusammenspiel von Gesang und Gitarren häufig verloren gehen. „Oionos“ zeigt seine wahre Stärke erst dann, wenn alle Trademarks perfekt miteinander verschmelzen, doch das geschieht zu selten. Viele Titel sind schlichtweg interessant umgesetzte, melancholische Gothic/Doom Brocken, denen im tiefen Inneren eine Spannung fehlt, die den Hörer zu mehr Aufmerksamkeit zwingen könnte. Kurz gesagt: es fehlen die Highlights! Wo auf dem Vorgänger noch ein hoher Wiedererkennungswert herrschte, rauschen schon die ersten beiden Titel von „Oionos“ ohne große Reize und markante Passagen am Hörer vorbei. Der komplexe Titelsong kommt über gute Ansätze nicht hinaus. „Fallen Reign“ bietet da schon etwas nachhaltigere Gefühlswelten. Ein schönes Piano/Gesang Intermezzo liefert „Survivors Sleep“, während „Chant of Widows“ im Mittelpart plötzlich mit ungewohnter Power hervorbricht. Es gibt viele Ansätze zu bewundern, die im Endeffekt nicht zu den ersehnten Highlights umgesetzt werden konnten. So erscheint auch das STING-Cover „Russians“ eher als Hilferuf nach Aufmerksamkeit. Wirklich inspiriert und außergewöhnlich klingt das Ergebnis leider nicht.
„Oionos“ bleibt insgesamt etwas hinter den Erwartungen zurück. Zwar handelt es sich immer noch um ein wirklich gutes Genre-Album, das durch viele interessante Passagen, unheimlich markanten Gesang und talentierte Instrumentierung auffällt, dem es aber schlicht an den großen Highlights fehlt. Das wäre noch nicht einmal ein großes Problem, hätte der Vorgänger einem nicht das Gegenteil bewiesen. THE FORESHADOWING werden die Fans nicht zwingend enttäuschen, vielleicht gewinnen sie mit „Oionos“ sogar den einen oder anderen Freund solcher Klänge hinzu, schlussendlich wäre aber auch deutlich mehr möglich gewesen.
Noch immer werden die Songs von Sänger Marco Beneventos unnachahmlicher Stimme getragen. Den Hörer erwartet also ein traurig beseeltes, hier und da etwas monoton erscheinendes Organ, das in tief verzweifelte Welten verführt und arg an der guten Laune eines jeden Konsumenten rüttelt. Auf Growls wird weiterhin komplett verzichtet. Für eine angemessene Härte sorgen tiefgestimmte Gitarren, die ein ums andere Mal die vorherrschende Lethargie wie ein Donnerschlag durchbrechen. Dazu gesellen sich ausladende Instrumentalpassagen, in denen man sich leider des Öfteren zu verlieren scheint. Häufig nimmt das Keyboard das emotionale Zepter in die Hand und sorgt für harmonische Melodien, die dem Zusammenspiel von Gesang und Gitarren häufig verloren gehen. „Oionos“ zeigt seine wahre Stärke erst dann, wenn alle Trademarks perfekt miteinander verschmelzen, doch das geschieht zu selten. Viele Titel sind schlichtweg interessant umgesetzte, melancholische Gothic/Doom Brocken, denen im tiefen Inneren eine Spannung fehlt, die den Hörer zu mehr Aufmerksamkeit zwingen könnte. Kurz gesagt: es fehlen die Highlights! Wo auf dem Vorgänger noch ein hoher Wiedererkennungswert herrschte, rauschen schon die ersten beiden Titel von „Oionos“ ohne große Reize und markante Passagen am Hörer vorbei. Der komplexe Titelsong kommt über gute Ansätze nicht hinaus. „Fallen Reign“ bietet da schon etwas nachhaltigere Gefühlswelten. Ein schönes Piano/Gesang Intermezzo liefert „Survivors Sleep“, während „Chant of Widows“ im Mittelpart plötzlich mit ungewohnter Power hervorbricht. Es gibt viele Ansätze zu bewundern, die im Endeffekt nicht zu den ersehnten Highlights umgesetzt werden konnten. So erscheint auch das STING-Cover „Russians“ eher als Hilferuf nach Aufmerksamkeit. Wirklich inspiriert und außergewöhnlich klingt das Ergebnis leider nicht.
„Oionos“ bleibt insgesamt etwas hinter den Erwartungen zurück. Zwar handelt es sich immer noch um ein wirklich gutes Genre-Album, das durch viele interessante Passagen, unheimlich markanten Gesang und talentierte Instrumentierung auffällt, dem es aber schlicht an den großen Highlights fehlt. Das wäre noch nicht einmal ein großes Problem, hätte der Vorgänger einem nicht das Gegenteil bewiesen. THE FORESHADOWING werden die Fans nicht zwingend enttäuschen, vielleicht gewinnen sie mit „Oionos“ sogar den einen oder anderen Freund solcher Klänge hinzu, schlussendlich wäre aber auch deutlich mehr möglich gewesen.
Im Fadenkreuz
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Bastian Greb [bg]
Experte für Modernes und alles was sonst nirgendwo reinpasst
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche