The Foreshadowing - Days Of Nothing

The Foreshadowing - Days Of Nothing
Gothic Doom Metal
erschienen am 02.11.2007 bei Candlelight Records
dauert 52:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Cold Waste
2. The Wandering
3. Death Is Our Freedom
4. Departure
5. Eschaton
6. Last Minute Train
7. Ladykiller
8. The Fall
9. Days of Nothing
10. Into The Lips of The Earth

Die Bloodchamber meint:

Die alten Römer von THE FORESHADOWING stellen mich vor das interessante Rätsel, wie die erste Veröffentlichung einer prinzipiell unbekannten Band, Zoll für Zoll eine Geschichte von Professionalität und Erfahrung erzählen kann. Dabei besticht nicht nur die Produktion von „Days of Nothing“ mit erstklassigem Sound, sondern jeder musikalische Aspekt dieses Albums stellt ein wahrhaft beeindruckendes und überraschend bewegendes Erlebnis dar.

Die Atmosphäre des gesamten Albums ist gleichermaßen beseelt von tiefschürfender Dynamik und Ruhe - und ist (natürlich genretypisch für melodischen Doom/Gothic ) in den düsteren Farben von Verzweiflung, Trauer und Melancholie gehalten. Die unheimlich stimmige Kombination von schweren Gitarren und klaren, dunklen Vocals ist schnell mit unvermeidlichen Vorbildern definiert: MY DYING BRIDEs „The Dreadful Hours“ und „The Angel and the Dark River“, sowie frühen ANATHEMA und eine Prise KATATONIA möchte ich hier unbedingt anführen. Das Programm besteht aus poetischem, melancholischem Gesang, der von einer melodiedominierenden Leadgitarre gestützt wird und das Keyboard stimmungsvoll dezent interagieren lässt, ohne jemals den rockigen, metallastigen Aspekt zu kompromittieren. Das Schlagzeug erfüllt dabei so gut wie nie eine dominante Rolle, aber unterstützt das Gesamtkonzept in der stimmigsten Art und Weise wie man es sich nur wünschen kann. Die Texte sind (wie so oft) sehr abstrakt und symbolisch zu verstehen, erlauben es aber auf der praktischen Seite in „medias res“, sich in der ein oder anderen Geschichte wiederzuerkennen. Vielen Songs wohnt somit eine Ruhe und stille Größe inne, die zum Verweilen und Reflektieren einlädt und den geneigten Hörer gerne auf eine emotionale Reise mitnehmen wird.

Besonders erwähnenswert erscheint mir die herausragende gesangliche Leistung, die in ihrer Authentizität und dem harmonischen Charakter sofort ins Ohr geht. Der signifikante Unterschied zwischen THE FORESHADOWING und den oben bereits erwähnten Vertretern des Genres liegt eindeutig in dem fehlenden, oder eher schwachen Crossover zu Elementen von Death-, Black- oder Doom Metal. Abgesehen davon, handelt es sich aber keinesfalls um irgendeine profane Kopie, da jeder Song fast unmittelbar eine eigenständige Identität aufbaut und fast ebenso schnell hohen Wiedererkennungswert erlangt.

Als Anspieltipps möchte ich unbedingt Titel wie „Death Is Our Freedom“, „Departure“ oder „Eschaton“ empfehlen. Auch der Titeltrack hebt sich von seiner rhythmischen Komposition und einem streckenweise unabhängigen Schlagzeug sehr interessant ab und vereint doch alle bereits erwähnten positiven Aspekte. Mit „Into the Lips of the Earth“ entfaltet sich ein sphärisches Instrumental mit stellenweise klarem und beschwörendem Gesang, das wie ein überirdischer Meditationsgong dem Album einen wahrhaft geisterhaft guten Abschluss verpasst.

Auch wenn es sich hierbei nicht um ein recht "hartes" Album handelt, kann ich es uneingeschränkt jedem Fan dieses qualitativ und quantitativ breitgestreuten Genres empfehlen.
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