Be'lakor - Stone's Reach

Be'lakor - Stone's Reach
Melodic Death Metal
erschienen am 05.02.2010 bei Kolony Records
dauert 59:27 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Venator
2. From scythe to sceptre
3. Outlive the hand
4. Sun's delusion
5. Held in hollows
6. Husks
7. Aspect
8. Countless skies

Die Bloodchamber meint:

Ein Dämon aus der Unterwelt: BE’LAKOR, seines Zeichens ein Fiesling aus der Tabletop-Reihe „Warhammer“, steht Pate für ein musikalisches Projekt aus Down Under. Da passt aus unserer Sicht der Begriff „Unterwelt“ ja ganz gut. Und dieses hierzulande unbekannte Wesen erscheint mächtig, brachial und unbesiegbar. Bewaffnet mit einer abgewetzten, todesbleiernen Stahlkeule, geschmiedet im schwedischen Norden von Veteranen wie INSOMNIUM und AMON AMARTH, schreitet das Ungetüm voran und zerschmettert die Masse an modernen Imitatoren, die sich mit lächerlichem Cleangesang und zarter Pop-Fidelei im absterbenden Sumpf des melodischen Death Metals zurecht finden wollen. BE’LAKOR ist auf der Seite all jener, die tapfer AT THE GATES ausharren und einen Befreiungsschlag erwarten, der diese vergessen geglaubte Unterwelt wieder aufleben lässt.

„Stone’s Reach“ lässt den Hörer bereits mit dem ersten Ton in Erinnerungen schwelgen und wirkt wie eine leckere Speise, von der man schon seit ewigen Zeiten nicht mehr kosten durfte. Bestimmend und düster raunt der Dämon hervor. Sein finsteres Growlen wird begleitet von einem Chor an Instrumenten, die einen Hit nach dem anderen produzieren. Neben einer unheimlich verspielten Leadgitarre, zahlreichen Soli und variablem Drumming existiert eine dezente Keyboardatmosphäre, die nie übertrieben ihre Verwendung findet. Trotz durchgängiger Überlänge bei den einzelnen Stücken gerät das Album nie in Versuchung langweilig zu werden. Leicht melancholisch, immer hochspannend, unheimlich variabel und phasenweise richtig schön düster klingt das Gesamtbild und lässt den Hörer einfach nur staunend zurück. Bei einer derart hohen Qualitätsdichte fällt es schwer einzelne Songs hervorzuheben. „From Scythe to Sceptre“ sorgt teilweise für wahre Gänsehaut, „Outlive the Hand“ ist kompositorisch wertvoller als 90% aller angeblichen Melodic Death Metal Alben der letzten fünf Jahre und spätestens das perfekt arrangierte Finale „Countless Skies“ ist die nicht mehr zu erwartende Krönung eines Dämons, der mitreißender kaum sein könnte.

Es ist unfassbar, dass BE’LAKOR noch nicht den Sprung zu einem großen Label gefunden haben. Diese australische Melodic Death Kante lässt vieles vergessen, was uns in den letzten Jahren in diesem Genre vorgesetzt wurde. Wer sich auch nur ein wenig mit traditionellem Death Metal anfreunden kann und oben genannte Bands zu seinen Favoriten zählt, wird an „Stone’s Reach“ seine wahre Freunde haben. Ihr, die ihr seit ewigen Zeit ausgeharrt habt: haltet Ausschau nach diesem Dämon aus der Unterwelt! Down Under bringt uns den Melodic Death Metal zurück!
-