Wie eine Rakete ging der Stern von MASTERPLAN 2003 mit dem grandiosen selbstbetitelten Debüt auf, um bereits beim Nachfolger „Aeronautics“ etwas an Strahlkraft zu verlieren. Nachdem 2006 dann noch Ausnahmesänge Jørn Lande seinen Ausstieg bekannt gab, um sich mehr um seine melodischere Band JØRN kümmern zu können, gab es erste Unkenrufe, MASTERPLAN wären nur eine kurze Schnuppe gewesen und würden doch kein neuer Fixstern am Power Metal Firmament. Das nachgelegte „MKII“ (mit Ex-RIOT Mike DiMeo am Gesang) war dann zwar gut, das besondere Moment fehlte aber ohne Jørn, ohne den feinen Instrumentalisten jetzt irgendwie an den Karren fahren zu wollen.

Heute schreiben wir 2010, Jørn ist wie Kai aus der Kiste gesprungen, hat das MASTERPLAN Mikro wieder in die Hand genommen und ein neues Album ist auch schon im Kasten. Also alles gut am Power Metal Himmel? Zur Zeit nur fast, denn der Veröffentlichungstermin von „Time To Be King“ ist mehr als einmal verschoben worden, aktuell gilt der 21. Mai. Am vorher kommunizierten Datum, dem 16. April, gibt es mit dieser Single 'nur' einen kleinen, aber verheißungsvollen Vorgeschmack auf die neuen alten MASTERPLAN. Bei nur zwei Liedern – das dritte ist der Titeltrack in einer nur marginal unterscheidbaren Albumversion – lässt sich natürlich noch nicht viel zum Album sagen, aber zumindest die zwei hier zu hörenden Titel überzeugen. „Far From The End Of The World“ ist eine mächtige Hymne, die bei jedem Wiederhören zulegt, und das getragenere „Lonely Winds Of War“ ist zwar kein Überkracher, zeigt im Zusammenspiel aber, dass man sich ebenso auf die bedächtigeren Lieder des neuen Albums freuen darf.

Wer das Warten auf „Time To Be King“ nicht mehr aushält, sollte sich die Single besorgen und wie ein kleines Nikolauspräsent betrachten, wenige Wochen bevor der Power Metal Heiligabend die 'richtige' Bescherung bringt. Und der Nikolaus ist ja auch ein ganz netter Kerl.