VALBORG ist eine von den Bands, die ich bisher zu unrecht völlig ignoriert habe. Wenn ich mir Rezensionen zu den alten Alben ansehe, muss ich da ja so einiges verpasst haben. Also bin ich nach so vielen Vorschusslorbeeren natürlich dementsprechend gespannt was mir denn die Bonner auf ''Crown Of Sorrow'' zu bieten haben.

Aber VALBORG sind gemein zu mir. Extrem sperrig kommen die Stücke aus den Boxen und wollen sich nicht wirklich in meine Richtung bewegen. Es brauchte seine Zeit und einige Mühen meinerseits, um diese Musik in seiner Gesamtheit zu erfassen und zu verarbeiten. Die Rhythmik ist schwer, treibend und gleichzeitig kaum nachvollziehbar. Aber genau das macht den Reiz dieser CD aus. Die vertrackten Songs fordern den Hörer in einem Maße, wie ich es selten erlebt habe. Düstere Atmosphäre verbreitet sich mit jedem einzelnem Takt und erschafft hier eine eigene Welt aus vielen dunklen Ecken und zerfurchten Schreckensbildnissen. Nichts erscheint noch normal. Wer ''Crown Of Sorrow'' das erste Mal hört wird verschreckt sein. Dieser Eindruck ändert sich auch beim zehnten Hören nicht, nur mit dem Unterschied, dass es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt und man in einen Strudel gezogen wird, der einen immer tiefer in den Abgrund dieser psychedelischen Klänge zieht und man danach dürstet immer mehr finden zu wollen. Ich bin mir auch sicher, dass mir das bislang immer noch nicht gelungen ist.

VALBORG bieten auf ihrem dritten Longplayer ein finsteres, kaum zu greifendes Monster, dass befreit werden will. Die hier erschaffene Musik hat nur den Nachteil, dass sie zu unnahbar ist, was den Ersthörer sicher abschrecken wird. Wer sich in so einer Ecke aber zu Hause fühlt, der wird begeistert von dieser Veröffentlichung sein, die aber wirklich eine längere Spielzeit hätte haben dürfen.
Anspieltipps: ''Thunderbolt'' und ''Tristesse''