Im Grunde knüpfen AKREA mit ihrem zweiten Album „Lügenkabinett“ nahtlos an das sehr gelungene Debüt an und haben keine Probleme, das aufgestellte Niveau zu halten oder den hohen Erwartungen zu entsprechen. Nach wie vor sind neben den messerscharfen Riffs und dem abwechslungsreichen Songwriting vor allem die deutschen Texte das Erkennungsmerkmal der Oberpfälzer. Texte, die zum einen trotz des aggressiven „Halb“-Growlens stets gut verständlich sind, zum anderen aber auch gern verstanden werden wollen, da die ansonsten oftmals auftretenden lyrischen Peinlichkeiten hier ausbleiben.

Wo aber Death Metal angesagt ist, zählt natürlich vor allen auch das instrumentale Drumherum. Aber auch hier hat die Band ihr Feuer nicht bereits beim Debüt verschossen. Im Großen und Ganzen vielleicht einen tick melodischer angelegt, brennt „Lügenkabinett“ in seinen 45 Minuten ein packendes, abwechslungsreiches, emotionales und einprägsames Programm herunter, bei dem Gitarren, Bass, Schlagzeug und Gesang perfekt aufeinander abgestimmt unweigerlich Brandspuren hinterlassen müssen. Bemerkenswert ist hierbei auch, dass auch trotz des Verzichts auf irgendwelche Sperenzchen oder Spielereien eine gleichzeitig packende und warme Atmosphäre erzeugt wird.

AKREA definieren das Genre zwar nicht neu, machen aber einfach alles richtig. Mit zusätzlichen Elementen aus der Thrash und Black Ecke, dem Gespür für die richtigen Riffs an der richtigen Stelle und einem irgendwie sympathischen Auftreten, ohne sie je zu Gesicht bekommen zu haben, kann man die 11 spannenden, melodischen Death Metal Stücke auf „Lügenkabinett“ einfach nur vorbehaltlos weiter empfehlen. Pickt euch einfach eines davon heraus, die andern können locker dieses Niveau halten. Und wer „Lebenslinie“ mochte, kommt hier eh nicht drumherum.