Darkest Hour - The Human Romance
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Terra Noctunus
2. The World Engulfed in Flames
3. Savor the Kill
4. Man & Swine
5. Love as a Weapon
6. Your Everyday Disaster
7. Violent By Nature
8. Purgatory
9. Severed into Separates
10. Wound
11. Terra Solaris
12. Beyond the Live you know
Die Bloodchamber meint:
Da ist er wieder: Einer der Methusalems aus dem Ältestenrat der Metalcore-Bands. Erhaben und bescheiden steht er da, schwankt auch beim stärksten Gegenwind kein bisschen, bleibt seinen Wurzeln treu, öffnet aber dennoch seinen Blick hin zum Horizont, wo sich noch Neues erkunden lässt. DARKEST HOUR haben mittlerweile schon fast 15 Jahre auf dem – keineswegs gebeugten – Buckel. „The Human Romance“ ist das siebte Album der Band aus Washington DC, auf dem sie zwar bodenständig klassisch, aber dennoch leidenschaftlich ihren Sound aufpolieren.
Von Core entdeckt man hier weit und breit kaum noch Spuren. Stattdessen wird melodisch gethrasht und mit Einflüssen aus dem schwedischen Melodic Death verfeinert. Legt man frühere Werke als Vergleich daneben, ist aus DARKEST HOUR mittlerweile ein waschechte Metalband geworden, die hier trotz allen Anspruchs und aller Feingliedrigkeit zugänglicher zu Werke geht. Wie gewohnt werden bei der Instrumentierung hohe Maßstäbe angelegt. Vor allem die Gitarrenharmonien und -melodien erfreuen das Herz mit ihrer Detailverliebtheit und verleihen dem Sound die unverzichtbare Gefühlsechtheit. In fast jedem Song findet sich Platz für ein ausschweifendes Solo. Was Shouter John Henry mit seiner Stimme nicht schafft, gleicht die Gitarrenfraktion wieder einmal eindrucksvoll aus.
Tatsächlich erhalten hier auch die Uptempo-Stücke durch die melodiösen Verfeinerungen und/oder die gezügelte Stimme Henrys einen sauberen Feinschliff, bei dem nichts mehr splittert, verkantet oder weh tut. In Anbetracht älterer Werke, bei denen die Band noch ungeschliffener agierte, nimmt diese Hochglanzpolitur mit kleinem Weichzeichner dem gut geölten Oldtimer ein klein wenig die Pferdestärken. Scheinbar kommt mit Alter auch der Rundschliff – aber die Möglichkeit der Erschließung neuer Fangruppen ergibt sich durch die Ausrichtung sicherlich.
Das ungetrübte Hörerlebnis stören hierbei allerdings noch zwei Dinge: Die Stücke mit gezügeltem Tempo, die sich in wachsender Zahl eingeschlichen haben, bewegen sich auch kompositorisch im Mittelmaß und sind recht spannungsarm. Sehr gelungen ist dagegen das ausufernde, knapp 9-minütige Instrumental „Terra Solaris“, das sich aber nicht am Schluss des Albums befindet, wo es das Ganze getragen ausklingen lassen könnte. Die charakteristischen Vocals John Henrys sind bei der melodischen und zugänglicheren Marschrichtung nun definitiv eine große Spur zu limitiert. Fiel das bei den älteren Alben nicht so gravierend ins Gewicht, überholt die Instrumentalfraktion Henry nun leider um Meilen – auch dann, wenn er sich in einer melodischeren Variation versucht.
Trotz dieser Nörgeleien ist „The Human Romance“ ein qualitativ hochwertiges Album, das viele Trademarks DARKEST HOURs weiterträgt und verfeinert. Die großzügig zu Markte getragenen Melodien sind definitiv Träger großer Emotionen – und wenn das Gefühl stimmt, kann sich letztendlich keiner beschweren.
Von Core entdeckt man hier weit und breit kaum noch Spuren. Stattdessen wird melodisch gethrasht und mit Einflüssen aus dem schwedischen Melodic Death verfeinert. Legt man frühere Werke als Vergleich daneben, ist aus DARKEST HOUR mittlerweile ein waschechte Metalband geworden, die hier trotz allen Anspruchs und aller Feingliedrigkeit zugänglicher zu Werke geht. Wie gewohnt werden bei der Instrumentierung hohe Maßstäbe angelegt. Vor allem die Gitarrenharmonien und -melodien erfreuen das Herz mit ihrer Detailverliebtheit und verleihen dem Sound die unverzichtbare Gefühlsechtheit. In fast jedem Song findet sich Platz für ein ausschweifendes Solo. Was Shouter John Henry mit seiner Stimme nicht schafft, gleicht die Gitarrenfraktion wieder einmal eindrucksvoll aus.
Tatsächlich erhalten hier auch die Uptempo-Stücke durch die melodiösen Verfeinerungen und/oder die gezügelte Stimme Henrys einen sauberen Feinschliff, bei dem nichts mehr splittert, verkantet oder weh tut. In Anbetracht älterer Werke, bei denen die Band noch ungeschliffener agierte, nimmt diese Hochglanzpolitur mit kleinem Weichzeichner dem gut geölten Oldtimer ein klein wenig die Pferdestärken. Scheinbar kommt mit Alter auch der Rundschliff – aber die Möglichkeit der Erschließung neuer Fangruppen ergibt sich durch die Ausrichtung sicherlich.
Das ungetrübte Hörerlebnis stören hierbei allerdings noch zwei Dinge: Die Stücke mit gezügeltem Tempo, die sich in wachsender Zahl eingeschlichen haben, bewegen sich auch kompositorisch im Mittelmaß und sind recht spannungsarm. Sehr gelungen ist dagegen das ausufernde, knapp 9-minütige Instrumental „Terra Solaris“, das sich aber nicht am Schluss des Albums befindet, wo es das Ganze getragen ausklingen lassen könnte. Die charakteristischen Vocals John Henrys sind bei der melodischen und zugänglicheren Marschrichtung nun definitiv eine große Spur zu limitiert. Fiel das bei den älteren Alben nicht so gravierend ins Gewicht, überholt die Instrumentalfraktion Henry nun leider um Meilen – auch dann, wenn er sich in einer melodischeren Variation versucht.
Trotz dieser Nörgeleien ist „The Human Romance“ ein qualitativ hochwertiges Album, das viele Trademarks DARKEST HOURs weiterträgt und verfeinert. Die großzügig zu Markte getragenen Melodien sind definitiv Träger großer Emotionen – und wenn das Gefühl stimmt, kann sich letztendlich keiner beschweren.