Artillery - My Blood

Artillery - My Blood
Thrash Metal
erschienen am 01.04.2011 bei Metal Mind Productions
dauert 53:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Mi Sangre (The Blood Song)
2. Monster
3. Dark Days
4. Death Is An Illusion
5. Ain't Giving In
6. Prelude To Madness
7. Thrasher
8. Warrior Blood
9. Concealed In The Dark
10. End Of Eternity
11. The Great

Die Bloodchamber meint:

Zwei Jahre nach dem großartigen Comebackwerk „When Death Comes“ legen die Dänen um die Gebrüder Stützer an den Gitarren mit „My Blood“ die nächste Riesenportion Riffs ins gleißend hell brennende Thrashfeuer nach. Die nicht mehr ganz so jungen Herren sind dieses Mal nicht mehr ganz so unmittelbar eingängig oder fast schon aufdringlich, stehen aber offensichtlich immer noch voll im Saft und haben jede Menge Spaß (und einen Clown gefrühstückt, wenn man die Bilder im Booklet so betrachtet…), denn ARTILLERY führen wieder einmal die ganz große Kunst im melodischen Gewitterthrash auf.

In glockenklarem Klang wird Salve um Salve abgefeuert, dass es nur so raucht, ohne die notwendige Struktur zu vernachlässigen, die aus einem Haufen Gitarrenaction erst ein Lied entstehen lässt. Während „Death Is An Illusion“ und besonders „Warrior Blood“ u.a. dank toller Refrains den Hörer sehr schnell gefangen nehmen und die Band in „Ain’t Giving In“ tatsächlich auch mal mit zumindest zum Teil gemäßigterem Tempo und eindringlichen Momenten überzeugen kann, hat sich auf „My Blood“ mit „Thrasher“ allerdings ein eher hohler, mindestens aber grenzwertiger Blender eingeschlichen. Der donnert dem Titel gemäß zwar ebenfalls gewaltig und hat einige der schnellsten Momente des ganzen Albums zu bieten, aber inmitten vieler unplumper Texte und variabel gestalteter Lieder wirkt das ziemlich stumpfe ins Gesicht von „Raise Your Hands – Thrasher – Bang Your Head – Thrasher – Scream It Out – Thrasher“ wie die Heckenschere im Skalpellkasten.

Abgesehen davon kann man jedoch kaum genug hervorheben, wie herausragend wieder die Leistung aller Beteiligten ist. Neben den wie entfesselt aufspielenden Stützer Brüdern sticht besonders der mit unglaublicher Leidenschaft vorgetragene Gesang von Søren Nico Adamsen hervor. Man muss seine etwas eigenwillige Stimme vielleicht nicht lieben, seiner Inbrunst beim und spürbarer Lust am Singen muss man aber auf jeden Fall Respekt zollen, zumal er eine wesentlich größere Bandbreite an Emotionen abrufen und darstellen kann als viele seiner (Thrash-)Kollegen.

Zum vollkommenen Glück fehlt eigentlich nur eine ausgedehnte Tour, um „My Blood“ zu promoten, nach der es leider zur Zeit noch nicht aussieht. Das Album und ARTILLERY hätten es jedenfalls verdient, mächtig gefeiert zu werden.
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