Artillery - Legions
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Chill My Bones
2. God Feather
3. Legions Of Artillery
4. Wardrum Heartbeat
5. Global Flatline
6. Dies Irae
7. Anno Requiem
8. Enslaved To The Nether
9. Doctor Evil
10. Ethos Of Wrath
Die Bloodchamber meint:
Nachdem ARTILLERY sich mit den zwei großartigen Alben „When Death Comes“ und „My Blood“ zweifellos und mehr als angemessen zurückgemeldet hatten, gab es im letzten Jahr den ersten Rückschlag für die seit eh und je von den Stützer-Brüdern geführten Dänen: Urdrummer Carsten Nielsen verabschiedete sich ebenso aus persönlichen Gründen wie Søren Nico Adamsen, der mit seiner Stimme eine wichtige Rolle bei den erwähnten Rückkehrwerken einnahm. Die spannende Frage, die sich im Vorfeld von „Legions“ stellt, ist demnach vor allem, wie Michael Bastholm Dahl (RIPE) sich am Mikrofon schlägt.
Während die Unterschiede in den Normallagen überraschend überschaubar ausfallen, darf man ihm positiv anrechnen, dass er im Vergleich zu seinem Vorgänger über die bei Bedarf etwas flexiblere und spürbar voluminösere Stimme verfügt, was die Möglichkeiten der Band vor allem in den melodischen Randzonen des weiterhin oft turbulenten Gewitterthrash mit leicht orientalischer Note („Doctor Evil“, „Chill My Bones“) vergrößert („Global Flatline“, das bewegliche und mit sehr einprägsamem Refrain aufwartende „Enslaved To The Neither“ oder das paradierende „Ethos Of Wrath“). Auf der anderen Seite hat er in den (sehr) aggressiven Passagen nicht den geifernden Biss von Søren, was den Tenor der Musik etwas vom Charakter des knallharten Anprangerns und vehementen Forderns der letzten beiden Alben entfernt und ihn stattdessen emotionaler wirken lässt. Das trägt dazu bei, dass die auch instrumental etwas geschmeidiger gestalteten Übergänge zwischen den Passagen mit unterschiedlicher Intensität und/oder Geschwindigkeit flüssiger wirken. In einer dem Bandnamen gemäßen Diktion könnte man wohl sagen, dass die Zerstörungswirkung einzelner Einschläge nicht mehr so gewaltig ist und „Legions“ weniger mächtig wirkt, obwohl man pausenlosem Hochgeschwindigkeitstrommelfeuer ausgesetzt ist.
Nun muss man nicht sonderlich gut zwischen den Zeilen lesen können, um aus meiner (Art der) Beschreibung zu erkennen, dass ARTILLERY mich dieses Mal nicht so umgehauen haben wie mit den letzten beiden Werken. Dabei kann ich nicht mal genau festmachen, woran das liegt, weil es auf „Legions“ nicht viel Kritikwürdiges zu entdecken gibt: Die Stützers können es dank ihrer dynamischen Hyperpräzision immer noch mit jedem anderen (Thrash-)Gitarrenduo aufnehmen, die ganze Mannschaft wirkt greifbar willig und es mangelt nicht an kleinen Hits, von denen die auffälligsten interessanterweise aus der melodischeren und variableren Ecke kommen („Legions Of Artillery“, „Enslaved To The Neither“, „Dies Irae“). Deshalb kann ich „Legions“ am Ende jedem qualitätsbewussten Thrasher auch nur ans Herz legen, selbst wenn es mein Herz nicht in dem Maß wie seine Vorgänger entflammt hat.
Während die Unterschiede in den Normallagen überraschend überschaubar ausfallen, darf man ihm positiv anrechnen, dass er im Vergleich zu seinem Vorgänger über die bei Bedarf etwas flexiblere und spürbar voluminösere Stimme verfügt, was die Möglichkeiten der Band vor allem in den melodischen Randzonen des weiterhin oft turbulenten Gewitterthrash mit leicht orientalischer Note („Doctor Evil“, „Chill My Bones“) vergrößert („Global Flatline“, das bewegliche und mit sehr einprägsamem Refrain aufwartende „Enslaved To The Neither“ oder das paradierende „Ethos Of Wrath“). Auf der anderen Seite hat er in den (sehr) aggressiven Passagen nicht den geifernden Biss von Søren, was den Tenor der Musik etwas vom Charakter des knallharten Anprangerns und vehementen Forderns der letzten beiden Alben entfernt und ihn stattdessen emotionaler wirken lässt. Das trägt dazu bei, dass die auch instrumental etwas geschmeidiger gestalteten Übergänge zwischen den Passagen mit unterschiedlicher Intensität und/oder Geschwindigkeit flüssiger wirken. In einer dem Bandnamen gemäßen Diktion könnte man wohl sagen, dass die Zerstörungswirkung einzelner Einschläge nicht mehr so gewaltig ist und „Legions“ weniger mächtig wirkt, obwohl man pausenlosem Hochgeschwindigkeitstrommelfeuer ausgesetzt ist.
Nun muss man nicht sonderlich gut zwischen den Zeilen lesen können, um aus meiner (Art der) Beschreibung zu erkennen, dass ARTILLERY mich dieses Mal nicht so umgehauen haben wie mit den letzten beiden Werken. Dabei kann ich nicht mal genau festmachen, woran das liegt, weil es auf „Legions“ nicht viel Kritikwürdiges zu entdecken gibt: Die Stützers können es dank ihrer dynamischen Hyperpräzision immer noch mit jedem anderen (Thrash-)Gitarrenduo aufnehmen, die ganze Mannschaft wirkt greifbar willig und es mangelt nicht an kleinen Hits, von denen die auffälligsten interessanterweise aus der melodischeren und variableren Ecke kommen („Legions Of Artillery“, „Enslaved To The Neither“, „Dies Irae“). Deshalb kann ich „Legions“ am Ende jedem qualitätsbewussten Thrasher auch nur ans Herz legen, selbst wenn es mein Herz nicht in dem Maß wie seine Vorgänger entflammt hat.