Es ist schon ein hartes Brot, das neue ALESTORM Album. Dass sich die Piraten Masche irgendwann abnutzen würde, war ja klar; aber dass den Jungs so schnell der Rum ausgehen würde, hätte ich dann doch nicht gedacht. Erst durch intensives Schönhören kann ich mich dazu durchringen, bei „Back Through Time“ „nur“ von einer mittelschweren Enttäuschung zu sprechen.

Dabei hat das neue Album im Prinzip die gleichen Zutaten wie die beiden Vorgängerscheiben an Bord, allerdings ist das zielsichere Songwriting eindrucksvoll über die Planke gegangen. Halbwegs schmissige Stücke wie „Shipwrecked“, „The Sunk’n Norwegian“ oder der Titeltrack gehen immerhin nach als recht gelungene Selbstkopie durch, bei Ausfällen der Kategorie „Midget Saw“, „Buckfast Powersmash“ und „Swashbuckled“ muss man sich aber fragen, wie viel Schnaps die Schotten im Studio wirklich am Start hatten. Entweder zu wenig oder zu viel. Die Leichtigkeit, mit der ALESTROM in früheren Zeiten die Hits scheinbar mühelos aus dem Hakenarm schüttelten, ist jedenfalls einer einfallslosen Schnarchigkeit gewichen. Der Höhepunkt der Scheibe ist daher auch das mitreißende STAN ROGERS Cover „Barret’s Privateers“, wohingegen der Versuch, mit „Death Throes Of The Terrorsquid“ mal einen abwechslungsreichen Longtrack zu kreieren, hervorragend ins aufgeplusterte Beinkleid geht.

Live wird die Platte aufgrund der üblichen stumpfen Mitgrölereien wohl nicht komplett kentern, auf CD braucht man diese ALESTORM – nicht zuletzt aufgrund der undifferenzierten Produktion – aber sicherlich nicht mehr. Sad but true, Mateys!