Mayhem - Chimera

Mayhem - Chimera
Black Metal
erschienen in 2004 bei Season Of Mist
dauert 44:31 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Whore
2. Dark night of the soul
3. Rape humanity with pride
4. My death
5. You must fall
6. Slaughter of dreams
7. Impious devious leper lord
8. Chimera

Die Bloodchamber meint:

Man möchte es nicht glauben, aber die Jungs haben nix verlernt. Auch wenn viele Mayhem-Fans der Meinung sind, die Band habe nach der Ermordung von Euronymous aufgehört, wirklichen Black Metal zu spielen – „Chimera“ belehrt uns eines besseren. Es ist nämlich keineswegs so, dass „echter“ Black Metal immer so klingen muss, als sei er in Mamas Wohnzimmer mit einer 4-Spur-Maschine aufgenommen worden. Und was die Jungs an Kompositionen auf diesem Album abliefern ist dermassen spannend und abwechslungsreich, dass man wirklich den Hut ziehen muss. Geht doch: auch eine Black Metal Band wie Mayhem kann sich weiterentwickeln, ohne deswegen weniger hart oder glaubwürdig rüberzukommen. Man gebe sich nur mal Granaten wie „Rape humanity with pride“, „Dark night of the soul“ oder „My death“ – das geht richtig gut ab. Wenn die Herren Maniac, Hellhammer, Blasphemer und Necrobutcher so weitermachen, werden sie die Legende Mayhem engültig unsterblich machen!

Die Bloodchamber meint außerdem:

Nachdem das 2000er Studioalbum „Grand Declaration of War“ die meisten wohl wirklich enttäuschte schrieb man diese Band, die in ihrem 21 jährigen Bestehen nun im Jahre 2004 ihr erst drittes! Full Length vorlegt, wohl fast schon ab. Nun, Mayhem hatten es aufgrund dieser Tatsache sicherlich schon im Vorfeld nicht gerade einfach ihre alte Hörerfraktion wieder vom Gegenteil zu überzeugen.
Doch betrachten wir „Chimera“ einmal von einer ganz unvoreingenommenen Seite. Was beim ersten Reinhören in die Scheibe auffällt ist wohl, dass Mayhem sich tatsächlich wieder besinnt haben und diesmal Metal ohne irgendwelche (elektronischen) Spielereien bieten. Die insgesamt acht Songs sind aggressiver und vor allem einfach direkter gegenüber denen des Vorgängers. Man versucht wieder durch ausgefeiltere Songstrukturen zu glänzen und nicht durch zeitfüllende Mittel jeglicher Art. Man merkt den Musikern ebenfalls an, dass sie ihre Instrumente beherrschen, vielleicht schon etwas zu gut für diesen in seinen Grundgedanken doch eher im „einfachen“ Bereich angesiedelten Musikstil. Wie auch immer, auf technischer Seite gibt es im Grunde nichts zu bemängeln. Auf der Geschwindigkeitsebene geben sich Mayhem diesmal sehr variabel, aber vor allem auf dem zweiten Teil des Album häufen sich die Songs, welche sich für meinen Geschmack stellenweise doch etwas zu sehr ziehen.
Was dem Album letzendlich fehlt, ist die Seele. Man darf hier keinesfalls ein zweites „Freezing Moon“ oder einen vergleichbaren Song erwarten, welcher mit dessen Intensität gleich zieht oder diese gar in den Schatten stellt.
Alles in allem betrachtet dürfte Chimera auch wieder einen Großteil des alten Mayhem Hörerkreises erreichen. An die Atmosphäre und die Kälte von „De Mysteriis Dom Sathanas“ kommt „Chimera“ zwar nicht heran, aber da hätte man wohl auch zuviel von ihnen erwartet. Diesen Klassiker des Black Metal Genres wird diese Band wohl nicht mehr erreichen können. Unter dem Strich ist „Chimera“ ein gutes Album geworden, welches man in dieser Form von Mayhem nicht mehr erwartet hätte.
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