Illdisposed - 1-800 Vindication

Illdisposed - 1-800 Vindication
Modern Death Metal
erschienen in 2004 bei Roadrunner Records
dauert 35:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. I Believe In Me
2. Dark
3. Now We´re History
4. When You Scream
5. Jeff
6. In Search Of Souls
7. Still Sane
8. You Against The World
9. No More Time
10. The Final Step

Die Bloodchamber meint:

Die Dänen ILLDISPOSED hatten bisher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen „Platz an der Sonne“ im internationalen Death Metal. Trotz beachtlichen Alben wie „Kokaiinum“ konnte die Band sich nicht in den Fokus der Metaller spielen und ging bisher ziemlich unter. Diese Zeiten sind ab jetzt sicherlich passé, denn wenn eine Truppe ein dermaßen geiles Album wie „1-800 Vindication“ einholzt, muss sie einfach vernommen werden (Vom Deal mit Roadrunner ganz zu schweigen).

ILLDISPOSED schaffen es durch ihr überragendes Gespür für griffige Riffs und Melodien dem groovigen Death Metal einen deftigen Impuls zu geben. HYPOCRISY und DISBELIEFsind Namen, die beim Hören des Albums zwangsläufig in den Sinn treten. Dazu scheut man keineswegs den Einsatz von herkömmlichem Gesang und akustischen Einlagen, die das Soundgefüge von ILLDISPOSED gekonnt auflockern. Beachtlich dabei ist die Leistung von Sänger Bo Summer: Neben überzeugenden Grunts beherrscht der Mann hohe Screams und kann dazu noch richtig singen. Im Song „Search Of Souls“ erinnert Summers Stimme an Burton C. Bell, der mit VINTERSORG ein Kind gezeugt hat. Wenn dann schließlich in „Still Sane“ eine Prise Renkse (KATATONIA) ins Spiel kommt, zeigt sich, dass der Mann Klasse hat.

Zu dieser Vielfalt im Sound kommt noch eine Neuerung auf „1-800 Vindication“, die sicherlich reine Geschmacksache ist. Ich möchte behaupten, dass die elektronischen Effekte das Sahnehäubchen des Albums darstellen und hundertprozentig zum Sound den Dänen passen. Durch diese und dank variierenden Grooves bleiben die Songs trotz der annähernd gleichbleibenden Geschwindigkeit auch am Stück noch interessant.

Es herrscht ein sehr hohes Qualitätslevel auf dem Album. Von Ausfällen kann man zu keinem Zeitpunkt sprechen, die Band hat anscheinend alles gegeben und ein „rundes“ Album eingespielt. Manch einer vermisst vielleicht die Ecken und Kanten im Sound: Gute Songwriter brauchen sich solch Blöße aber nicht erlauben.
Gäbe es dann noch ein paar mehr Songs, die an den Opener „I Believe In Me“ und das superbe „Now We Are History“ heranreichten, das Wertungsbarometer dürfte platzen. So haben die Dänen aber einfach ein rundum geiles Death Metal eingeholzt, das dank viel Melodie und einem hammer Sound ein breit gefächertes Publikum erreichen dürfte. Einen halben Punkt Abzug gibt es dann aber noch für die kurze Spielzeit von 35 Minuten.
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