Illdisposed - Burn Me Wicked

Illdisposed - Burn Me Wicked
Modern Death Metal
erschienen am 26.05.2006 bei Roadrunner Records
dauert 41:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Shine Crazy
2. Case Of The Late Pig
3. Back To The Street
4. Our Heroin Recess
5. Throw Your Bolts
6. Burn Me Wicked
7. Fear The Gates
8. Slave
9. Nothing To Fear... Do It
10. The Widow Black
11. Illdispunk'd

Die Bloodchamber meint:

Wenn ich jemals von einem Groove-Monster angefallen und gefressen werden sollte, muss es ILLDISPOSED heißen. Die verrückten Dänen riffen so gewaltig, präzise, schädelsprengend und nackenbrechend, dass sie sich den Titel ‚Monster’ voll und ganz verdient haben. Grooven tun sie seit eh und je; nach dem Einstieg beim großen Label Roadrunner gab es mit „1-800 Vindication“ ein Album, das die bewährten Trademarks des Breitwand-Riff Deathmetals mit modernen Stilmitteln und elektronischen Einsprengseln zu verfeinern wusste. Genau hier setzt auch das neue Werk der kranken Nordeuropäer an.

Es gibt keine Kursänderung oder Rückbesinnung, sondern eine Perfektionierung mit kleineren Experimenten im Gesangsbereich. In gleich vier Songs überlässt man partiell das Mikro Mercenary Frontröhre Mikkel Sandager, was keineswegs fehl am Platze wirkt, sondern sich hervorragend ins Gesamtbild integriert und es bereichert.
Sonst ist alles beim alten, nur noch fetter. Ein packendes Riff folgt dem nächsten – und alle nur zu einem Zweck geschaffen: um dich platt zu walzen. Gemächlich vor sich hin rollende Stücke und zackig vorantreibende Moshpit-Zerwühler geben sich die Klinke in die Hand. Zwischendurch hat man Zeit für Gitarrensoli, atmosphärische Keyboarduntermalungen und elektronische Spielereien, die sich allerdings nie in den Vordergrund drängeln, sondern ILLDISPOSEDs Sound das ganz bestimmte Quäntchen Unverwechselbarkeit verleihen. Frontpsycho Bo Summer röhrt auch souverän wie immer, mal tief growlend, mal fies keifend.

Fans können also bedenkenlos zugreifen. Jeder, der ein bisschen Groove im Blut und keine Angst vor genrefremden Einflüssen hat, könnte zum düsteren, doch glücklich stimmenden Sound der Dänen durchaus die ein oder andere Freudenträne weinen. Zu dem flotten Opener „Shine Crazy“, dem Mörderriff von „Case Of The Late Pig“, dem an eine kaum bekannte englische Death-Kapelle angelehnten „Throw Your Bolts“ und dem genial melodiösen Titelsong kann man jedenfalls prima feuchten Auges mit dem Kopf nicken.
Zu guter Letzt haben ILLDISPOSED noch ihre eigene, dreisprachige Mitgröhl-Hymne „Illdispunk’d“ kreiert. Wer die Band schon einmal live erlebt hat, ahnt sicher schon, wie diese Selbstreflexion ausgefallen ist. In hochpoetischer Art und Weise heißt es dort: „Die eierlosen Nutten/kommen aus’m schwulen Norden/sind nicht ernst, stinken ja auch/nach Möse und nach Morden.“
„Burn Me Wicked“ stinkt aber keineswegs, sondern bekommt einen Orden in Form einer überdurchschnittlich hohen Wertung angeheftet.
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