In This Moment - Blood
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Rise With Me
2. Blood
3. Adrenalize
4. Whore
5. You're Gonna' Listen
6. It Is Written
7. Burn
8. Scarlet
9. Aries
10. From The Ashes
11. Beast Within
12. Comanche
13. The Blood Legion
14. 11:11
Die Bloodchamber meint:
Das neue IN THIS MOMENT Album „Blood“ ist – gemessen daran, was die Band bis jetzt so abgeliefert hat – ein richtig hartes Brot. Und das liegt in erster Linie daran, dass IN THIS MOMENT immer mehr zur „Maria Brink Show“ verkommen, schließlich sind vom recht stabilen Line Up der letzten Jahre nur noch Gitarrist Chris Howorth und eben La Brink übrig geblieben. Im gleichen Atemzug hat man neben den anscheinend überflüssigen alten Bandmitgliedern auch noch jegliche Scham über Bord geworfen und reizt die Trumpfkarte „Frontfrau“ jetzt wirklich bis zum Erbrechen aus. Klar, offensiv ist die Band mit ihrem Bunny Bonus schon immer umgegangen, aber wer die Truppe z.B. bei Facebook verfolgt, wird wissen, in welche Dimensionen der Personenkult mittlerweile abgeglitten ist.
Aber gut, das könnte man sicherlich verschmerzen, wenn es musikalisch weiterhin so glatt laufen würde wie in der Vergangenheit. Dem ist allerdings nicht so, und das obwohl IN THIS MOMENT auch auf „Blood“ beweisen, dass sie das kleine Einmaleins des Songwriting ohne Zweifel aus dem Effeff beherrschen. Das klingt jetzt erst mal paradox, ist aber durchaus erklärbar:
Zunächst einmal klingt die neue CD wie in Hybrid aus „The Dream“ (supereingängiges Songwriting) und „A Star-Crossed Wasteland“ (mehr Krach!), was ich auch als ziemlich knorke abfeiern würde, wenn das neue Klanggewand der Band nicht so unendlich beschissen tönen würde. Nicht, dass der Sound an sich schlecht wäre – im Gegenteil, die Produktion ist eigentlich sehr gut gelungen – aber die nervigen Verzerrer Effekte und die unsägliche Crossover / Nu Metal Attitüde zerstören wirklich jeden positiven Ansatz mit gnadenloser Effizienz. Über dem 90er Jahre Inferno thront darüber hinaus Sukkubus Miss Brink, die es anscheinend wirklich jedem beweisen will und sich dermaßen in den Vordergrund spielt, dass es schon beinahe körperlich weh tut. Klar, sie kann ganz gut singen und meinetwegen auch schreien; aber die schiere Penetranz, mit der sie dem Hörer in jedem Moment (siehe Bandname) dieses Albums damit auf der Nase herumtanzt, ist jenseits von Gut und Böse. Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen.
Hört man sich die Platte schön, entdeckt man unter der abschreckenden Oberfläche einige richtig gute („Scarlet“) oder zumindest verdammt stumpfe („Blood“, „You’re Gonna Listen“) Songs, die man in einem anderen Zusammenhang durchaus mögen würde. Im „Blood“ Kontext ist dies allerdings nahezu unmöglich, zumal Langweiler wie „Burn“ oder „Comanche“ (igitt) den guten Willen noch zusätzlich torpedieren.
Bis jetzt konnte ich mich trotz aller Makel noch immer mit den IN THIS MOMENT Veröffentlichungen anfreunden, aber „Blood“ wird mit tödlicher Sicherheit der erste klassischer Staubfänger. Traurig, aber wahr.
Aber gut, das könnte man sicherlich verschmerzen, wenn es musikalisch weiterhin so glatt laufen würde wie in der Vergangenheit. Dem ist allerdings nicht so, und das obwohl IN THIS MOMENT auch auf „Blood“ beweisen, dass sie das kleine Einmaleins des Songwriting ohne Zweifel aus dem Effeff beherrschen. Das klingt jetzt erst mal paradox, ist aber durchaus erklärbar:
Zunächst einmal klingt die neue CD wie in Hybrid aus „The Dream“ (supereingängiges Songwriting) und „A Star-Crossed Wasteland“ (mehr Krach!), was ich auch als ziemlich knorke abfeiern würde, wenn das neue Klanggewand der Band nicht so unendlich beschissen tönen würde. Nicht, dass der Sound an sich schlecht wäre – im Gegenteil, die Produktion ist eigentlich sehr gut gelungen – aber die nervigen Verzerrer Effekte und die unsägliche Crossover / Nu Metal Attitüde zerstören wirklich jeden positiven Ansatz mit gnadenloser Effizienz. Über dem 90er Jahre Inferno thront darüber hinaus Sukkubus Miss Brink, die es anscheinend wirklich jedem beweisen will und sich dermaßen in den Vordergrund spielt, dass es schon beinahe körperlich weh tut. Klar, sie kann ganz gut singen und meinetwegen auch schreien; aber die schiere Penetranz, mit der sie dem Hörer in jedem Moment (siehe Bandname) dieses Albums damit auf der Nase herumtanzt, ist jenseits von Gut und Böse. Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen.
Hört man sich die Platte schön, entdeckt man unter der abschreckenden Oberfläche einige richtig gute („Scarlet“) oder zumindest verdammt stumpfe („Blood“, „You’re Gonna Listen“) Songs, die man in einem anderen Zusammenhang durchaus mögen würde. Im „Blood“ Kontext ist dies allerdings nahezu unmöglich, zumal Langweiler wie „Burn“ oder „Comanche“ (igitt) den guten Willen noch zusätzlich torpedieren.
Bis jetzt konnte ich mich trotz aller Makel noch immer mit den IN THIS MOMENT Veröffentlichungen anfreunden, aber „Blood“ wird mit tödlicher Sicherheit der erste klassischer Staubfänger. Traurig, aber wahr.
Im Fadenkreuz
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Michael Hauptmann [mh]
Experte für T(h)rash, Front-Uschis und Blutgemetzel
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen