Metalcore mit Frontfrau? Na, ganz so neu ist das auch nicht mehr; ich denke da z.B. an LIGHT THIS CITY oder WALLS OF JERICHO. Allerdings belegen IN THIS MOMENT doch eine etwas andere Nische, denn insgesamt agiert die Newcomer Band um das lecker Mädsche Maria Brink deutlich gemäßigter und massenkompatibler als oben genannte Kollegen.

Das soll jetzt aber nicht heißen, dass IN THIS MOMENT auf Radio Rock Spuren a la EVANESCENCE wandeln, denn das Wörtchen „Metal“ steht bei aller kommerzieller Geschliffenheit ohne Frage im Sound der Truppe ganz klar im Vordergrund. So dominieren neben den tiefer gestimmten Gitarrenriffs knallhart getriggerte Drums und massenweise Beatdowns das Geschehen, während Madame Brink ab und zu auch gerne mal die kreischende Furie am Mikro gibt – auch wenn sie zugegebener Maßen überwiegend clean singt. Das hat einige richtig fesche, hymnische Refrains zur Folge, die vor allem die erste Hälfte von „Beautiful Tragedy“ veredeln: egal ob „Prayers“, „Ashes“ oder der Titeltrack – das ist schon großes Kino.
Eine gänzlich andere Seite präsentieren uns IN THIS MOMENT mit den beiden, äußerst sparsam instrumentierten Balladen „The Legacy Of Odio“ und „When The Storm Subsides“, die eine gelungene Abwechslung zur Metalcore Routine bieten, in der sich die Truppe mit zunehmender Spielzeit mehr und mehr verliert. Aber das ist ja bei den meisten jungen Bands so.

„Beautiful Tragedy“ ist trotz des ziemlich hässlichen Covers ein durchaus gelungenes, stark produziertes Debüt, welches IN THIS MOMENT einige Türen öffnen sollte. Den ganz große Wurf haben sich die Damen und Herren jedoch ganz offensichtlich noch für später aufgehoben.