Primordial - The Gathering Wilderness

Primordial - The Gathering Wilderness
Pagan Metal
erschienen am 07.02.2005 bei Metal Blade Records
dauert 59:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Golden Spiral
2. The Gathering Wilderness
3. The Song Of The Tomb
4. End Of All Times (Martyrs Fire)
5. The Coffin Ships
6. Tragedy's Birth
7. Cities Carved In Stone

Die Bloodchamber meint:

Ein wenig mehr als zwei Jahre sind nun verstrichen, seit dem die sympathischen Jungs aus Irland rund um Mastermind Alan Averill Nemtheanga mit "Storm Before Calm" endlich ihren verdienten Respekt erhalten haben, der meiner Meinung nach auch bereits zwei Alben zuvor durchaus angebracht gewesen wäre. Jedoch besser spät als nie und so stellt sich die Frage, ob, wie angekündigt, nun die Stille nach dem Sturme anno 2002 folgt?

So oder so ähnlich könnte man es sogar ausdrücken, denn mit "The Gathering Wilderness" haben die fünf Iren vergleichweise einen Gang heruntergeschalten. Das Hauptaugenmerk liegt nun wieder mehr auf Eingängigkeit und melancholischen, epischen Parts, wie sie der ein oder andere auf dem Vorgängeralbum vielleicht bereits schon ein wenig vermisst hatte.
Nichtsdestotrotz bleibt, salopp gesagt, alles beim Alten, lediglich unterschrieb man unlängst einen Vertrag bei den Labeltitanen von Metalblade, was jedoch in keinster Weise auch nur im Geringsten Einfluss auf das musikalische Treiben der Jungs hat.
Was mich ein wenig am Gesamtbild von "The Gathering Wilderness" stört, ist, dass der eher eigenwillige Gesang von Fronter Alan im recht rau produzierten (und zwar bei Billy Anderson, der bereits Platten von Neurosis, Cathedral und Sick Of It All sein Markenzeichen verpasste) Rest untergeht, nichts Tragisches, aber auffallend.
So bahnen sich PRIMORDIAL also weiterhin erhaben und dramatisch zugleich ihren Weg durch 60 Minuten Spielzeit und bestechen mit schön umgesetzten Gitarrenläufen, oft auch rein instrumental gepaart mit ideenreichen Drum-Fills von Schlagwerker Simon O'Laoghaire - präzise und souverän, doch irgendetwas fehlt da noch. Und zwar das gewisse Etwas. Charme versprüht das neueste Werk allemal mittels folkiger Parts, reinen Sprechpassagen und melancholischen Melodien, und die Sympathie wächst auch mit der Anzahl der Durchläufe, doch so ganz überzeugen lassen kann ich mich nicht. Zwar gibt es durchaus potentielle Hymnen auf "The Gathering Wilderness" wie etwa "The Song Of The Tomb" mit auffälligem Drum-Intro oder etwa das fast 10-minütige "The Coffin Ships" - der letzte Sprung zum "Gods To The Godless"-Niveau wird jedoch leider nicht geschafft.

Zweifellos, Primordial sind die Sturmspitze auf dem Gebiet und "The Gathering Wilderness" hat weit und breit nicht einmal im Ansatz einen Durchhänger, Langeweile tritt erst recht nicht auf, aber das Album des Jahres wurde auch nicht gerade geschaffen.
Anhänger der Iren können blind zugreifen und sicher ihren Gefallen daran finden, alle anderen werden spätestens nach dem dritten Durchlauf mit interessiertem Ohr weiterlauschen. Ein Pflichtkauf ist "The Gathering Wilderness" allerdings nicht.
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