Ensiferum - Unsung Heroes
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Symbols
2. In My Sword I Trust
3. Unsung Heroes
4. Burning Leaves
5. Celestial Bond
6. Retribution Shall Be Mine
7. Star Queen (Celestial Bond II)
8. Pohjola
9. Last Breath
10. Passion Proof Power
Die Bloodchamber meint:
Über mehr als 15 harte Jahre und immer wieder wandelnden Besetzungen zum Trotz haben es die finnischen ENSIFERUM geschafft, sich zurecht an die Speerspitze des skandinavischen Folk Metal zu spielen mit Hammer-Veröffentlichungen wie ihrem Debütalbum oder einem der wohl besten Folk Metal-Veröffentlichungen aller Zeiten, „Victory Songs“. Nun setzen sie mit „Unsung Heroes“ zu ihrer fünften Langzeit-Veröffentlichung an. Bei dieser werde ich ausnahmsweise auf die meisten Songs einzeln eingehen.
Der neuste Streich geht, wie bereits von ENSIFERUM gewohnt, mit einem hübsch ruhigen, orchestralen Intro los, welches allerdings im Vergleich zu den bisherigen (besonders im Vergleich zu einem der wohl großartigsten Intros, „Ad Victoriam“) Einleitungen eher alibi-mäßig wirkt, als wirklich in das Albumkonzept eingebaute Vorbereitung herüberkommt.
Danach geht es auch schon mit dem vorab in einem Videoclip veröffentlichten „In my Sword I trust“ los, was sicher einen gewissen Auskopplungs-Faktor hat, sich grundsätzlich aber leider eher als sehr einfach gehaltenes Stück entpuppt und damit bereits recht repräsentativ für den neusten Output der Finnen steht. Als eigentliche Eröffnung stinkt der Track dabei, im Vergleich zu den Openern der anderen Vollzeitalben, durchaus etwas ab. Besonders aber fällt auf dem Album der irgendwie an einen nicht ganz fertig gedachten Rohmix erinnernde Sound auf, welcher dem ENSIFERUM-typischen Monumental-Epos einigen Wind aus den Segeln nimmt. Die Chöre sind dadurch zu aufdringlich, anstatt sich gut einzugliedern, die Rhythmus-Gitarren klingen wie unbearbeitet von beliebigen Engl- oder Marshall-Verstärkern abgenommen und der Bass blubbert irgendwo über den Gitarren herum. An sich ist der Sound einwandfrei, dennoch stören den geneigten Finnenstahl-Hörer diese Kleinigkeiten wahrscheinlich.
Erste Lichtblicke ist die letzte Minute von „Unsung Heroes“, welches auch von „From Afar“ stammen könnte, und Teile von „Burning Leaves“, die endlich mal an alte ENSIFERUM erinnern, wenngleich sie, wie das gesamte Material der Scheibe, strukturierter und immer wieder etwas einfach gehaltener klingen, als die Truppe um Petri Lindroos es eigentlich beherrscht. Die Hauptmelodie von „Retribution Shall Be Mine“ klingt dazu, als hätte man sich irgendwo zwischen der letzten drei Alben selber kopiert und sich ein bisschen an NORTHER orientiert, ironischerweise. Das erste Lied, das wirklich zu großen Teilen überzeugen kann, ist das siebte Stück, welches erstmals mit den charakteristisch monumentalen Melodie-Stampfern aufwarten kann, wie sie sich auch in einem „Heathen Throne“ finden lassen. Der Titel „Pohjola“ könnte dann wieder auch eine Mischung aus neueren TURISAS und ENSIFERUM sein. Das letzte, mal eben 17 Minuten lange „Passion Proof Power“ kann man weiterhin nicht wirklich ernst nehmen. Zu lächerlich fröhlich klingen die Western-Instrumente, zu wenig nach ENSIFERUM, sondern mehr nach NIGHTWISH klingen die Parts mit opereskem Frauengesang, zu inhaltslos sind all die Song-Abschnitte und Soli, zu schwach die erzielte Atmosphäre. Das ist nichts.
Nein, nein, so wird das nichts mit der „Weiterentwicklung“. Kaum ENSIFERUM-typische Melodien, wie sie noch auf dem Debüt oder anderen Scheiben vorhanden waren, sind auszumachen, dauerhaftes Rhythmusgitarren-Geschreddere und immer wiederkehrende Lead-Wiederholungen, ideenlose Soli, vereinfachte Liedstrukturen, ein Sound, der nicht zu einem ENSIFERUM-Album gehört, vieles klingt weichgespült und so weiter und sofort. Im Vergleich zu anderen Bands haben die Finnen zwar immer noch die Nase vorn, jedoch muss man sagen, dass dies die bisher schlechteste Scheibe der Folk Metaller ist, die es gab. Wüsste ich nicht, dass es das Album „Iron“ geben würde, welches ich ebenfalls bis auf ein paar Ausnahmen durchwachsen fand, und dass danach ein Hammer wie „Victory Songs“ veröffentlicht wurde, würde ich die Band allmählich abschreiben. So bleibt nur zu hoffen und ein "noch Akzeptabel" für Finnland!
Der neuste Streich geht, wie bereits von ENSIFERUM gewohnt, mit einem hübsch ruhigen, orchestralen Intro los, welches allerdings im Vergleich zu den bisherigen (besonders im Vergleich zu einem der wohl großartigsten Intros, „Ad Victoriam“) Einleitungen eher alibi-mäßig wirkt, als wirklich in das Albumkonzept eingebaute Vorbereitung herüberkommt.
Danach geht es auch schon mit dem vorab in einem Videoclip veröffentlichten „In my Sword I trust“ los, was sicher einen gewissen Auskopplungs-Faktor hat, sich grundsätzlich aber leider eher als sehr einfach gehaltenes Stück entpuppt und damit bereits recht repräsentativ für den neusten Output der Finnen steht. Als eigentliche Eröffnung stinkt der Track dabei, im Vergleich zu den Openern der anderen Vollzeitalben, durchaus etwas ab. Besonders aber fällt auf dem Album der irgendwie an einen nicht ganz fertig gedachten Rohmix erinnernde Sound auf, welcher dem ENSIFERUM-typischen Monumental-Epos einigen Wind aus den Segeln nimmt. Die Chöre sind dadurch zu aufdringlich, anstatt sich gut einzugliedern, die Rhythmus-Gitarren klingen wie unbearbeitet von beliebigen Engl- oder Marshall-Verstärkern abgenommen und der Bass blubbert irgendwo über den Gitarren herum. An sich ist der Sound einwandfrei, dennoch stören den geneigten Finnenstahl-Hörer diese Kleinigkeiten wahrscheinlich.
Erste Lichtblicke ist die letzte Minute von „Unsung Heroes“, welches auch von „From Afar“ stammen könnte, und Teile von „Burning Leaves“, die endlich mal an alte ENSIFERUM erinnern, wenngleich sie, wie das gesamte Material der Scheibe, strukturierter und immer wieder etwas einfach gehaltener klingen, als die Truppe um Petri Lindroos es eigentlich beherrscht. Die Hauptmelodie von „Retribution Shall Be Mine“ klingt dazu, als hätte man sich irgendwo zwischen der letzten drei Alben selber kopiert und sich ein bisschen an NORTHER orientiert, ironischerweise. Das erste Lied, das wirklich zu großen Teilen überzeugen kann, ist das siebte Stück, welches erstmals mit den charakteristisch monumentalen Melodie-Stampfern aufwarten kann, wie sie sich auch in einem „Heathen Throne“ finden lassen. Der Titel „Pohjola“ könnte dann wieder auch eine Mischung aus neueren TURISAS und ENSIFERUM sein. Das letzte, mal eben 17 Minuten lange „Passion Proof Power“ kann man weiterhin nicht wirklich ernst nehmen. Zu lächerlich fröhlich klingen die Western-Instrumente, zu wenig nach ENSIFERUM, sondern mehr nach NIGHTWISH klingen die Parts mit opereskem Frauengesang, zu inhaltslos sind all die Song-Abschnitte und Soli, zu schwach die erzielte Atmosphäre. Das ist nichts.
Nein, nein, so wird das nichts mit der „Weiterentwicklung“. Kaum ENSIFERUM-typische Melodien, wie sie noch auf dem Debüt oder anderen Scheiben vorhanden waren, sind auszumachen, dauerhaftes Rhythmusgitarren-Geschreddere und immer wiederkehrende Lead-Wiederholungen, ideenlose Soli, vereinfachte Liedstrukturen, ein Sound, der nicht zu einem ENSIFERUM-Album gehört, vieles klingt weichgespült und so weiter und sofort. Im Vergleich zu anderen Bands haben die Finnen zwar immer noch die Nase vorn, jedoch muss man sagen, dass dies die bisher schlechteste Scheibe der Folk Metaller ist, die es gab. Wüsste ich nicht, dass es das Album „Iron“ geben würde, welches ich ebenfalls bis auf ein paar Ausnahmen durchwachsen fand, und dass danach ein Hammer wie „Victory Songs“ veröffentlicht wurde, würde ich die Band allmählich abschreiben. So bleibt nur zu hoffen und ein "noch Akzeptabel" für Finnland!
Im Fadenkreuz
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen