Seltsamerweise gilt der Vorgänger „Figure No. 5“ bei den meisten Fans als eines der schwächsten Soilwork-Alben. Ich persönlich mochte das Werk sehr gerne, obwohl die musikalische Ausrichtung nicht ganz den Härtegrad vorangeganger Alben aufweisen konnte. Daß das beste Album der Schweden, „Natural Born Chaos“ nicht getoppt werden konnte, war und ist auch mir klar; solch ein Album schreibt eine band mit viel Glück eh nur einmal im Leben.

Dieses Unterfangen gelingt natürlich auch 2005 nicht, soviel ist klar, aber zur Freude der Fans hat man wieder mehr Härte an Bord geholt und diese auf ein Neues mit atemberaubenden Melodien vermischt. Jeder Song weist seine ganz eigene Magie auf, dank Frontmann Björn Strid, der noch mehr Gefühl in die Melodien legt und einen unfassbaren cleanen Gesang drauf hat; auf der anderen Seite röhrt er aber mehr denn je alles in Grund und Boden. Und genau dieses Zusammenspiel ist es, was eine Band wie Soilwork einzigartig macht und bisher von vielen Bands recht erfolglos zu kopieren versucht wurde. Ein Akt, an dem sich die mittlerweile komplett überbewerteten In Flames noch in 20 Jahren die Zähne ausbeißen werden.

Es lohnt sich nicht, auf einzelne Songs einzugehen, da die Qualität durchweg auf gleich hohem Niveau liegt. Die hammerharte und knochentrockene Produktion tut ihr übriges, dass die 12 Songs immer wieder aufs Neue ihren Weg in die Genickmuskulatur finden. Ausdrücklich erwähnenswert ist höchstens „Blind Eye Halo“, der an Aggression nicht zu überbieten ist und gar Blast-Attacken auffährt.

Alles in allem kommt „Stabbing The Drama“ dem Gesellenwerk „Natural Born Chaos“ recht nahe, dennoch fehlt noch ein kleines Stückchen, so dass hier „nur“ 9 Punkte drin sind.