Das neue Soilwork-Album ist für viele ein zweischneidiges Schwert. Die alten Fans bemängeln die fehlende Nähe zu den eigenen Wurzeln, Neueinsteiger und Freunde klassischer Heavy Metal Musik hingegen sind von der guten Balance der Platte aus Melodie und Härte begeistert. Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo in der Mitte.
Tatsache ist zunächst einmal, daß Soilwork mit ihrem ursprünglichen Genre „Melodischer Death Metal“ nicht mehr allzuviel gemein haben. Der typische Göteborg-Sound der Frühwerke ist mittlerweile ziemlich in den Hintergrund gerückt, während die Vorliebe für eingängige Melodien a la Iron Maiden noch stärker eingebracht wurde. Das führt dazu, daß die Platte insgesamt an Härte eingebüßt hat, obwohl sie natürlich immer noch alles andere als kommerziell oder gar radiotauglich ist. So gesehen ist das Album eigentlich die konsequente Fortführung des Vorgängers „Natural Born Chaos“.
Läßt man diese moralischen Ansätze aber mal außen vor, bleibt eine durchweg starke Platte, die sehr eingängige Songs (vor allem dank der meistens schon fast poppigen Refrains) zu bieten hat, aber dennoch immer heavy bleibt, was vor allem der sehr guten Gitarrenarbeit des Duos Wichers/Frenning und der druckvollen Produktion zu verdanken ist. Außer dem Titeltrack sind zwar fast keine richtig brutalen Stücke am Start, aber abgesehen von der Verschnaufpause in der Albummitte („Departure Plan“) wird es auch nie balladesk. Wie schon erwähnt, die Mischung ist genau richtig.
Wer sich eine Kreuzung aus Pantera (aufrund der Vocals), In Flames und Iron Maiden vorstellen kann, kommt ungefähr auf den Sound der Scheibe.
Ich persönlich kann mit der Platte und der Entwicklung der Band sehr gut leben, echte Härtner werden aber wohl nur die Nase rümpfen. Sicher ist jedoch, daß Soilwork mit dieser CD mehr Fanschichten erreichen werden und demnach noch eine steile Karriere vor sich haben.
Anspieltips : „Rejection Role“, „Strangler“ und „Distortion Sleep“.