Long Distance Calling - The Flood Inside

Long Distance Calling - The Flood Inside
Progressive Rock
erschienen am 01.03.2013 bei Superball Music
dauert 55:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Nucleus
2. Inside The Flood
3. Ductus
4. Tell The End
5. Welcome Change
6. Waves
7. The Man Within
8. Breaker

Die Bloodchamber meint:

Am Anfang war die folgende Situation:
Einen Sänger wollte man eigentlich schon.
Aber so richtig schien wohl keiner zu passen,
drum begeisterte man rein instrumental die Massen.

Doch unterschwellig war er stets zu spüren –
der Wunsch, ein Sänger möge die Band anführen.
So schneiderte man quasi zum Zeitvertreib
prominenten Gastsängern die Songs auf den Leib.

Seit Album Nummer Drei aber ist einiges passiert:
Man hat sich weit oben in den Albumcharts platziert.
Dann war plötzlich der Elektrozauberer fort.
Und nun ist doch tatsächlich ein fester Sänger an Bord.

Martin Fischer heißt der Mann, den man fand;
von FEAR MY THOUGHTS und PIGEON TOE ist er bekannt.
Mit seinem Organ ist er eine echte Bereicherung für die Band
und veredelt unter anderem den genialen Überhit „Tell The End“.

Doch auch „The Flood Inside“ überrascht mit einigen namhaften Gästen.
So gibt zum Beispiel Henrik Freischlader ein jazziges Solo zum Besten.
Und zwischen Petter Carlsen und Vincent Cavanagh entsteht ein Zwist,
wessen Stimme in „Welcome Change“ wohl die fragilere ist.

Aber die Band erfindet sich nicht gänzlich neu,
sondern bleibt ihren Trademarks auch 2013 treu.
Pulsierende Grooves und sich wiederholende Melodien
stehen nun gleichberechtigt mit Refrains zum Niederknien.

Progressiv ja, doch nachvollziehbare Songs sind Pflicht,
so gerät man als Hörer dankenswerterweise auch nicht
ins Stolpern. Und die Reise durch Zeit und Raum
erscheint wie ein viel zu schnell endender Traum.

Denn nach nur 55 Minuten ist schon wieder Schluss
und es endet, wie es enden muss
und wie alles begann: Die Instrumente übernehmen das Ruder
und gebären der Band-Hymne „Apparitions“ einen kleinen Bruder.

Somit enttäuscht die Band auch mit Sänger in keinster Weise
und der Hörer begibt sich erneut auf die 55-minütige Reise.
Und überdrüssig wird man dieser Reise nimmer.
Denn LONG DISTANCE CALLING gehen wirklich immer.
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