Hacride - Back To Where You've Never Been
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Introversion
2. Strive Ever To More
3. Synesthesia
4. Overcome
5. Edification Of The Fall
6. To Numb The Pain
7. Ghosts Of The Modern World
8. Requiem For A Lullaby
Die Bloodchamber meint:
Es gibt zahlreiche Alben, die durch ihre Ambivalenz auffallen und sehr widersprüchliche Reaktionen auslösen. Dabei kann die Scheiße vom ersten Hören nach fünf Umdrehungen noch zu Gold werden und umgekehrt. Mit „Back To Where You've Never Been“ schaffen HACRIDE diese Glanzleistung.
Eines fällt schon beim Begutachten der Tracklist auf: Mit ca. 40 Minuten ist „Back To Where You've Never Been“ deutlich kürzer als die beiden Vorgänger (beide mit einer Stunde und mehreren „Überlänge-Songs“) und ist damit von der Spielzeit her dem Debütalbum ähnlich. Nun kenne ich letzteres leider nicht und habe nur „Lazarus“ als Referenz, und eines fällt dabei nach erster oberflächlicher Betrachtung auf: BTWYNB ist sehr melodisch, hat viel mehr prägnante Stellen, die schon beim ersten Hören hängen bleiben und die deutlich kürzeren Songs sind auch ein- und zugänglicher.
Das liegt nicht zuletzt auch an dem viel poppigeren Gesang. Klargesang tritt sehr häufig zu Tage und der neue Sänger Luis bringt eine durchaus kraftvolle Stimme an den Mann. Seine Shouts erinnern auch an Hard- bzw. Metalcore und durch das ständige Wechselspiel, das durch sehr melodische Gitarrenläufe und knackige Percussions getragen wird, verstärkt diesen Eindruck nur noch mehr. „Strive Ever To More“ ist schon in verdammt Core-lastiger Brocken, der eigentlich beim ersten Hören schon entweder stürmische Begeisterung oder Verfremdung auslösen kann. Die ohnehin selten gewordenen Growls sind auf dem aktuellen Werk komplett verschwunden.
Ein schleppendes Instrumental bietet den Übergang zu „Overcome“, welches schon vorab als „Single“ veröffentlicht (genau genommen haben sie ihn auf Youtube zur Verköstigung bereitgestellt, im Laden habe ich sie noch nicht gesehen) wurde und das nicht ohne Grund. Wenn ein Track hier so etwas wie Hitgefahr birgt, dann der. Danach nimmt die Qualität der Songs allerdings deutlich ab. „Edification Of The Fall“ driftet in sehr neo-thrashige Abgründe ab, vor allem an frühere MNEMIC erinnert mich dieser Song. Der nächste (fast) instrumentale Interlude „To Numb The Pain“ bietet kaum die Originalität, die man sich von HACRIDE wünscht. Den Abschluss bieten dann aber abwechslungsreiche Nummern mit pfiffigen Riffs und Soli.
An die eigentliche Bezeichnung Progressive Death Metal für HACRIDE musste man sich eigentlich vorher schon gewöhnen, aber mit BTWYNB distanzieren sich die Franzosen extrem von meinem Verständnis von Death Metal. Dieses Album bildet einen Schmelztiegel von vielen Stilen, angefangen bei Thrash Metal, über Progressive Metal und Death Metal bis hin zu Metalcore. Wenn ich einen Vergleich ziehe, dann muss ich ganz klar den starken TOOL-Einschlag betonen.
Und so wurde es auch zu einer kleinen Geduldsprobe für mich, denn es waren einige Durchgänge von Nöten, um diese Weiterentwicklung herauszufiltern und zu verstehen. Objektiv betrachtet ist es eine konsequente Weiterentwicklung und schon meine Vor-Rezensentin Yvonne hat den moderneren Sound auf „Lazarus“ gut beschrieben. Wenn sie dort eine negative Tendenz ausgemacht hat, dann strudelt HACRIDE hier wohl eher noch weiter abwärts.
Eines fällt schon beim Begutachten der Tracklist auf: Mit ca. 40 Minuten ist „Back To Where You've Never Been“ deutlich kürzer als die beiden Vorgänger (beide mit einer Stunde und mehreren „Überlänge-Songs“) und ist damit von der Spielzeit her dem Debütalbum ähnlich. Nun kenne ich letzteres leider nicht und habe nur „Lazarus“ als Referenz, und eines fällt dabei nach erster oberflächlicher Betrachtung auf: BTWYNB ist sehr melodisch, hat viel mehr prägnante Stellen, die schon beim ersten Hören hängen bleiben und die deutlich kürzeren Songs sind auch ein- und zugänglicher.
Das liegt nicht zuletzt auch an dem viel poppigeren Gesang. Klargesang tritt sehr häufig zu Tage und der neue Sänger Luis bringt eine durchaus kraftvolle Stimme an den Mann. Seine Shouts erinnern auch an Hard- bzw. Metalcore und durch das ständige Wechselspiel, das durch sehr melodische Gitarrenläufe und knackige Percussions getragen wird, verstärkt diesen Eindruck nur noch mehr. „Strive Ever To More“ ist schon in verdammt Core-lastiger Brocken, der eigentlich beim ersten Hören schon entweder stürmische Begeisterung oder Verfremdung auslösen kann. Die ohnehin selten gewordenen Growls sind auf dem aktuellen Werk komplett verschwunden.
Ein schleppendes Instrumental bietet den Übergang zu „Overcome“, welches schon vorab als „Single“ veröffentlicht (genau genommen haben sie ihn auf Youtube zur Verköstigung bereitgestellt, im Laden habe ich sie noch nicht gesehen) wurde und das nicht ohne Grund. Wenn ein Track hier so etwas wie Hitgefahr birgt, dann der. Danach nimmt die Qualität der Songs allerdings deutlich ab. „Edification Of The Fall“ driftet in sehr neo-thrashige Abgründe ab, vor allem an frühere MNEMIC erinnert mich dieser Song. Der nächste (fast) instrumentale Interlude „To Numb The Pain“ bietet kaum die Originalität, die man sich von HACRIDE wünscht. Den Abschluss bieten dann aber abwechslungsreiche Nummern mit pfiffigen Riffs und Soli.
An die eigentliche Bezeichnung Progressive Death Metal für HACRIDE musste man sich eigentlich vorher schon gewöhnen, aber mit BTWYNB distanzieren sich die Franzosen extrem von meinem Verständnis von Death Metal. Dieses Album bildet einen Schmelztiegel von vielen Stilen, angefangen bei Thrash Metal, über Progressive Metal und Death Metal bis hin zu Metalcore. Wenn ich einen Vergleich ziehe, dann muss ich ganz klar den starken TOOL-Einschlag betonen.
Und so wurde es auch zu einer kleinen Geduldsprobe für mich, denn es waren einige Durchgänge von Nöten, um diese Weiterentwicklung herauszufiltern und zu verstehen. Objektiv betrachtet ist es eine konsequente Weiterentwicklung und schon meine Vor-Rezensentin Yvonne hat den moderneren Sound auf „Lazarus“ gut beschrieben. Wenn sie dort eine negative Tendenz ausgemacht hat, dann strudelt HACRIDE hier wohl eher noch weiter abwärts.
Im Fadenkreuz
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands