Tarja - Colours In The Dark
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Victim Of Ritual
2. 500 Letters
3. Lucid Dreamer
4. Never Enough
5. Mystique Voyage
6. Darkness
7. Deliverance
8. Neverlight
9. Until Silence
10. Medusa
Die Bloodchamber meint:
Zugegeben, Tarja Turunen habe ich immer stets sehr stark mit NIGHTWISH verbunden. Und auch in Zukunft wird man wohl nicht umher kommen, über die Sängerin zu schreiben, ohne zumindest einen kleinen Bezug zu ihrer ehemaligen Band herzustellen. Ihre Solo-Karriere hingegen hat mich bisher recht kalt gelassen, vor allem nach diesen komischen Weihnachtsliedern. Nun, mit einem gehörigen Abstand (die Trennung ist ja mittlerweile auch schon 8 Jahre her) und durchaus positiven Stimmen zur Live-Performance ist ein guter Zeitpunkt gekommen, sich wieder der finnischen Sopranistin und ihrer Band zu widmen. Da kommt "Colours In The Dark" ja ganz recht.
Zugegeben, die Erwartungen sind dabei nicht besonders groß. Wie jeder weiß, hat ja bei NIGHTWISH Mister Holopainen alle Strippen fest in der Hand, so dass die Vergangenheit keine Aussage über die Songwriting-Fähigkeiten zulässt. Zwar klingen vor allem die bombastischen, sinfonischen Nummern durchaus ein wenig nach NIGHTWISH (Und irgendwie hat man das ja auch ein wenig erhofft), punkten kann TARJA jedoch von Beginn an mit einer Experimentierfreude und Weltoffenheit, die es in der Form früher keineswegs gegeben hätte. Seien es nun unterdrückte Ideen oder der Zwang zur deutlichen Absonderung, "Colours In The Dark" wirkt weitaus weniger konstruiert als erwartet. Die zehn Stücke geben sich aufrichtig Mühe, einander nicht zu stark zu ähneln und mit gängigen Konventionen aufzuräumen. Überraschungen gibt’s somit gratis zum Anhören dazu.
Zugegeben, "Colours In The Dark" hat viel Licht, aber auch etwas Schatten. Der knackige Opener bleibt durch einen schönen, dynamischen Rhythmus und vor allem schon der Art und Weise wegen, wie Tarja das "Rrritual" singt, sofort im Gedächtnis. "500 Letters" schafft eine gelungene Verbindung aus leichten, rockenden Klängen und einem schweren Refrain. Und "Lucid Dreamer", der balladeske Dritte im Bunde, hat eine derart große Melodie im Gepäck, dass man sich schon fragt, wohin das alles noch führen soll. Dann steht aber plötzlich die Frage im Raum, wieso zum Henker dieser komische, instrumentale und pseudo-surrealistische Mittelteil als Füllmaterial herhalten muss und den Song brutal in zwei Hälften spaltet. Und es soll nicht die letzte Eigenart des Albums sein. Gleich im Anschluss folgt "Never Enough", eine schöne, peppige und mitreißende Nummer mit knackig tiefem Riff, welches aber die letzten zwei Minuten sinnlos und unverständlich bis zum Erbrechen wiederholt wird, ohne dass etwas Spannendes hinzukommt.
Zugegeben, das sind schon die beiden ärgerlichsten Punkte des Albums. Ansonsten sind es eher kleinere Enttäuschungen, die aus den im ersten Drittel geweckten hohen Erwartungen resultieren. "Mystique Voyage" könnte mit seiner Erzähl- und Märchenstruktur noch am ehesten auf das letzte NIGHTWISH-Album passen, ist aber mit sieben Minuten ein wenig zu sehr in die Länge gestreckt. Und auch das ruhige, mit verzerrten Stimmen arbeitende "Darkness" (ein Peter Gabriel Cover) bleibt leider ziemlich zahnlos. "Deliverance" hingegen ist dann wieder ein absolutes Highlight. Ganz auf Tarjas Sopran zugeschnitten, beweist diese hier noch einmal so richtig, dass sie gesanglich nachwievor ganz oben steht. Ein Riesen-Refrain, großartig und emotional gesungen, dazu jede Menge Orchester, Bombast und allem Pipapo. Gänsehaut. Und während "Neverlight", das durch seine tiefergelegten Gitarren und einem eingängigen Refrain besticht, das Niveau verhältnismäßig hoch halten kann, haben die Ballade "Until Silence" und der Rausschmeißer "Medusa" nicht mehr genügend Kraft, um den Hörer erneut zu begeistern.
Zugegeben, TARJAs aktuelles Album hat mich sehr positiv überrascht. Ironischerweise hat es mich durch seine teils experimentelle Ader sogar etwas an AFTER FOREVER erinnert, deren einstige Sängerin Floor Jansen ja aktuell als heißeste Kandidatin für den Gesangsposten von NIGHTWISH gehandelt wird. Neben einigen unverständlichen gestreckten Passagen und einigen schwächeren Songs gibt’s auf "Colours In The Dark" sehr schöne Melodien, eine gehörige Portion sinfonischen Bombast und jede Menge TARJA fürs Geld.
Zugegeben, die Erwartungen sind dabei nicht besonders groß. Wie jeder weiß, hat ja bei NIGHTWISH Mister Holopainen alle Strippen fest in der Hand, so dass die Vergangenheit keine Aussage über die Songwriting-Fähigkeiten zulässt. Zwar klingen vor allem die bombastischen, sinfonischen Nummern durchaus ein wenig nach NIGHTWISH (Und irgendwie hat man das ja auch ein wenig erhofft), punkten kann TARJA jedoch von Beginn an mit einer Experimentierfreude und Weltoffenheit, die es in der Form früher keineswegs gegeben hätte. Seien es nun unterdrückte Ideen oder der Zwang zur deutlichen Absonderung, "Colours In The Dark" wirkt weitaus weniger konstruiert als erwartet. Die zehn Stücke geben sich aufrichtig Mühe, einander nicht zu stark zu ähneln und mit gängigen Konventionen aufzuräumen. Überraschungen gibt’s somit gratis zum Anhören dazu.
Zugegeben, "Colours In The Dark" hat viel Licht, aber auch etwas Schatten. Der knackige Opener bleibt durch einen schönen, dynamischen Rhythmus und vor allem schon der Art und Weise wegen, wie Tarja das "Rrritual" singt, sofort im Gedächtnis. "500 Letters" schafft eine gelungene Verbindung aus leichten, rockenden Klängen und einem schweren Refrain. Und "Lucid Dreamer", der balladeske Dritte im Bunde, hat eine derart große Melodie im Gepäck, dass man sich schon fragt, wohin das alles noch führen soll. Dann steht aber plötzlich die Frage im Raum, wieso zum Henker dieser komische, instrumentale und pseudo-surrealistische Mittelteil als Füllmaterial herhalten muss und den Song brutal in zwei Hälften spaltet. Und es soll nicht die letzte Eigenart des Albums sein. Gleich im Anschluss folgt "Never Enough", eine schöne, peppige und mitreißende Nummer mit knackig tiefem Riff, welches aber die letzten zwei Minuten sinnlos und unverständlich bis zum Erbrechen wiederholt wird, ohne dass etwas Spannendes hinzukommt.
Zugegeben, das sind schon die beiden ärgerlichsten Punkte des Albums. Ansonsten sind es eher kleinere Enttäuschungen, die aus den im ersten Drittel geweckten hohen Erwartungen resultieren. "Mystique Voyage" könnte mit seiner Erzähl- und Märchenstruktur noch am ehesten auf das letzte NIGHTWISH-Album passen, ist aber mit sieben Minuten ein wenig zu sehr in die Länge gestreckt. Und auch das ruhige, mit verzerrten Stimmen arbeitende "Darkness" (ein Peter Gabriel Cover) bleibt leider ziemlich zahnlos. "Deliverance" hingegen ist dann wieder ein absolutes Highlight. Ganz auf Tarjas Sopran zugeschnitten, beweist diese hier noch einmal so richtig, dass sie gesanglich nachwievor ganz oben steht. Ein Riesen-Refrain, großartig und emotional gesungen, dazu jede Menge Orchester, Bombast und allem Pipapo. Gänsehaut. Und während "Neverlight", das durch seine tiefergelegten Gitarren und einem eingängigen Refrain besticht, das Niveau verhältnismäßig hoch halten kann, haben die Ballade "Until Silence" und der Rausschmeißer "Medusa" nicht mehr genügend Kraft, um den Hörer erneut zu begeistern.
Zugegeben, TARJAs aktuelles Album hat mich sehr positiv überrascht. Ironischerweise hat es mich durch seine teils experimentelle Ader sogar etwas an AFTER FOREVER erinnert, deren einstige Sängerin Floor Jansen ja aktuell als heißeste Kandidatin für den Gesangsposten von NIGHTWISH gehandelt wird. Neben einigen unverständlichen gestreckten Passagen und einigen schwächeren Songs gibt’s auf "Colours In The Dark" sehr schöne Melodien, eine gehörige Portion sinfonischen Bombast und jede Menge TARJA fürs Geld.
Im Fadenkreuz
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Michael Meyer [mm]
Experte für alles, was es vor 20 Jahren schon gab oder danach klingt
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails