The Dillinger Escape Plan - One Of Us Is The Killer

The Dillinger Escape Plan - One Of Us Is The Killer
Avantgarde Metal / Noisecore
erschienen am 17.05.2013 bei BMG
dauert 41:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Prancer
2. When I Lost My Bet
3. One Of Us Is The Killer
4. Hero Of The Soviet Union
5. Nothing's Funny
6. Understanding Decay
7. Paranoia Shields
8. CH 375 268 277 ARS
9. Magic That I Held You Prisoner
10. Crossburner
11. The Threat Posed By Nuclear Weapons

Die Bloodchamber meint:

THE DILLINGER ESCAPE PLAN sind wieder da. Eine Band, die sich zusammengefunden hat, um „das Nervenkostüm der Hörerschaft ordentlich zu ficken“. Eine Band, bei der es „schon fast eine Tortur ist sie zu hören ohne dabei mit der Axt auf den CD Spieler einschlagen zu wollen“. Eine Band, die es immer wieder schafft, „Nerven blank zu legen und ratloses Kopfschütteln zu verursachen“. So zumindest lauten Auszüge aus den Umschreibungen der Vorgänger des nun erscheinenden neuesten Streiches „One Of Us Is The Killer“.

Eines jedenfalls sollten diese Aussagen dem unbedarften Interessenten mitteilen: Bevor THE DILLINGER ESCAPE PLAN ihren Hörern den Himmel öffnen, schicken sie diese auf eine Reise durch die Hölle. Wenn sich nämlich zwischen umherfliegenden Mathcore-Trümmern, jazzigen Breaks und elektronischen Einsprengseln Sänger Greg Puciato die Lunge aus dem Leib brüllt, kann einem als Hörer nach dem zappeligen Opener und dem nervösen „When I Lost My Bet“ schon mal schwindelig werden. Da trifft es sich gut, dass das Quartett im folgenden Titeltrack seine zugänglichere Seite offenbart und es auch mal eine FAITH NO MORE-mäßige Streicheleinheit gibt, bevor der „Hero Of The Soviet Union“ den nächsten noisigen Überfall startet.

Dieses Wechseln zwischen höllischen Instrumentalabfahrten gepaart mit unvorhersehbaren Rhythmuswechseln und himmlisch-hymnischen Momenten bestimmt auch in der Folge die Szenerie von „One Of Us Is The Killer“. So kann man sich als Hörer nach einer gleichermaßen niederschmetternden wie euphorisierenden Tracht Prügel immer wieder auch auf Passagen der Marke Mike Patton freuen, wie man sie in „Nothing’s Funny“ oder in dem mit einem göttlichen Refrain gesegneten „Paranoia Shields“ serviert bekommt. Doch trotz kurzer Verschnaufpausen und solcher Abschnitte, die sich durchaus dem Mainstream annähern, wird eben jenes Publikum nach wie vor nichts mit THE DILLINGER ESCAPE PLAN anfangen können, zumal der cleane Gesang nie zu poppig gerät. Außerdem halten die Amis neben der Frickel-Fahne auch immer wieder den Härtegrad schön hoch.

Somit kann nach mehrmaligem Genuss des Albums die Frage, wer hier jetzt der Killer ist, eindeutig beantwortet werden: die Band! Denn diese findet mit „One Of Us Is The Killer“ nach dem etwas schwächeren „Option Paralysis“ wieder zu alter Stärke zurück und pflastert ihren hauptsächlich aus Serpentinen bestehenden Weg an die Spitze des Mount Frickelmore mit hunderten von blutenden Ohren. Deshalb sollte jeder, der mit einem Bastard aus CONVERGE und FAITH NO MORE nichts anfangen kann, einen genau so großen Bogen um THE DILLINGER ESCAPE PLAN machen, wie Anhänger der Band auch beim fünften Album ihrer Lieblinge beherzt zugreifen dürfen!
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