Code - Nouveau Gloaming

Code - Nouveau Gloaming
Avantgarde Black Metal
erschienen am 23.05.2005 bei Spikefarm Records
dauert 53:58 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Cotton Optic
2. Brass Dogs
3. An Enigma In Brine
4. A Cloud-Formed Teardrop Asylum
5. Aeon In Cinders
6. Tyburn
7. Radion
8. Ghost Formula

Die Bloodchamber meint:

Die Band CODE setzt sich aus englischen und norwegischen Musikern zusammen, welche bei VOID, DHG, VED BUENS ENDE und ULVER tätig sind bzw. waren. Mit „Nouveau Gloaming“ bringen die fünf Musiker ihr erstes Album raus, das laut Promozettel eine Kombination frühen 90er Black Metals und avantgardistischer Merkmale darstellt.
Diese Bezeichnung trifft gut zu und ich war im Voraus durchaus gespannt und interessiert, was mich da denn erwartet. Schön ist es natürlich, wenn man dann wirklich eine innovative und überzeugende Musik zu hören bekommt und nicht irgendeinen halbgaren Dreck.
Das Album baut eine recht kalte und düstere Stimmung auf und vollführt einen Balanceakt zwischen Atmosphäre, Emotionen, Bombast und Aggression. Das prägnanteste Merkmal von CODE ist wohl der cleane, psychedelische Gesang, welcher neben der kraftvollen Schwarzmetall-Stimme in jedem Stück erklingt und von Lied zu Lied variabel und meist passend ist. Nur bei „Brass Dogs“ gefällt mir der Klargesang nicht.
Doch nicht nur stimmlich sondern auch instrumental gibt es auf „Nouveau Gloaming“ Gutes zu hören. Rhythmen und Riffs bauen grundsätzlich auf Black Metal-typischen Merkmalen auf, wissen aber aufgrund ihres stürmischen, mächtigen Klanges herauszustechen. Dazu fügen sich immer wieder halbakustische, nicht verzerrte Saitenklänge und Melodien, welche mit einer Erhabenheit und Düsternis die Intensität verstärken und dem avantgardistischen Charakter zuträglich sind.
Allgemein ist die Scheibe recht abwechslungsreich, was sich wahrscheinlich am besten an ein paar Beispielen veranschaulichen lässt. So ertönt in „Tyburn“ meist die atmosphärische cleane Stimme, immer wieder unterbrochen von heftigen Black Metal-Einsprengseln. Mit „Radion“ ertönt ein stürmisches und fieses Schwarzmetall-Gebräu, welches nach vorne prescht. „An Enigma In Brine“ kombiniert dagegen beides, steht aber für sich. Eine Spur vernebelter und höher ertönt „A Cloud-formed Teardrop Asylum“. Auffallend bei „Aeon In Cinders“ sind dann die geheimnisvollen Melodien im Hintergrund, „Ghost Formula“ ist zum Abschluss sehr atmosphärisch – Beispiele finden sich einige.
Wer mal wieder etwas Frischeres hören will und dabei dennoch nicht auf die bewährten Kennzeichen und Stimmungen verzichten möchte, ist bei CODE genau richtig.
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