End Of Green - The Painstream

End Of Green - The Painstream
Gothic Rock
erschienen am 16.08.2013 bei Napalm Records
dauert 64:35 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hangman's Joke
2. Holidays In Hell
3. Standalone
4. Final Resistance
5. De[ad]generation
6. Home On Fire
7. Death Of The Weakender
8. Don't Stop Killing Me
9. Chasing Ghosts
10. Miss Misery
11. The Painstreet

Die Bloodchamber meint:

Ach ja…END OF GREEN. Ich erinnere mich gerne an die Zeit, in der ich mir „Dead End Dreaming“ auf die Ohren legte und beseelt von tanzbarer Rhythmik und eingängigen Refrains den Kopf zur Musik bewegte, weil mir einfach gefiel, was ich da hörte. Während einige aufgrund der affigen Simplizität der Musik (irgendwo auch nachvollziehbarerweise) die Nase rümpften, hielt ich der Band lange die Treue. Muss ich nun im Jahre 2013 endgültig auch mein Riechorgan nach oben ziehen? Mit „The Painstream“ veröffentlicht die Band um Sänger Michael Huber den nächsten fluffigen Einsamkeits-Songcocktail im chartstrendigen Gewand. Die Platzierung 13 spricht für sich. Also macht die Band wohl einiges richtig und hält mir damit kompromisslos vor Augen, dass ich derjenige bin, der sich von END OF GREEN entfernt und nicht umgekehrt…

Fehlte es der letzten VÖ noch in vielen Bereichen an Ideen und Inspiration, setzt „The Painstream“ nun genau dort an und verleiht den Titeln wieder größere Individualität. Seien es untypische Party-Crew-Vocals bei „De[ad]generation“, treibendes Punch-Riffing in „Standalone“ oder eine TYPE O NEGATIVE Reminiszenz á la „Holidays in Hell“ – schon nach einem Durchlauf hat das Album mehr Ecken und Kanten als der Vorgänger nach drei Jahren Bewährungszeit. Über allem thronen natürlich Michael Hubers melancholisch markante Röhre und die unerschütterliche Eingängigkeit eines jeden Refrains innerhalb dieser 60 Minuten Dark Rock Musik. Selbst die obligatorischen Balladen wie „Death of a Weekender“ sorgen mit kleineren Spielereien für Abwechslung. Natürlich gibt es auch Füllmaterial (z.B. „Don´t stop killing me“), aber das werden die Fans sicher verschmerzen können.

Popappeal, Eingängigkeit und Chartstauglichkeit sind vielleicht nicht unbedingt die Zutaten, bei denen eingefleischte Metalhörer gleich „Hier!“ schreien. END OF GREEN haben diesen Weg aber längst eingeschlagen und man muss neidlos, offen und ehrlich anerkennen, dass sie dies in Kombination mit Melancholie und Depri-Stimmung einfach richtig gut umsetzen. Ich persönlich bin wohl irgendwann zwischen „The Sick´s Sense“ und „High Hopes in Low Places“ von diesem Weg abgebogen. END OF GREEN erreichen mich nicht (mehr). Andere dafür aber sicher umso mehr. So ist das mit der Musik. „The Painstream“ ist ein schlichtweg starkes Dark/Gothic Rock Album, das beinahe radiotauglichen Ansprüchen genügt. Genau das sollte es werden, genau das ist es geworden und genau deshalb gibt es auch 8 Punkte für die Scheibe.
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