Mystic Prophecy - Killhammer

Mystic Prophecy - Killhammer
Power Metal
erschienen am 27.09.2013 bei Massacre Records
dauert 47:59 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Killhammer
2. Armies Of Hell
3. To Hell And Back
4. Kill The Beast
5. Hate Black
6. Children Of The Damned
7. 300 In Blood
8. Angels Of Fire
9. Warriors Of The Northern Seas
10. Set The World On Fire
11. Crazy Train

Die Bloodchamber meint:

Was? Das soll Power Metal sein? Achso, das ist ja MYSTIC PROPHECY. Ob Thrash Metal oder Speed Metal oder Power Metal, egal, hier wird alles unter einen Hut gebracht. Auf dem mittlerweile achtem Album geben die Jungs mal wieder ihren ganz eigenen Stil zum besten. Ein klein wenig erinnert dieser an den frühen amerikanischen Power Metal, und das, obwohl es sich hier um waschechte Bayern handelt.

Das Albumcover zeigt, worauf man sich beim neuen Werk „Killhammer“ einlassen muss: Kämpfen, töten und vernichten - zumindest lautet so der Refrain des Titelsongs. Aber für den Zuhörer geht es dann doch eine Nummer sanfter zu. Groovige Riffs, eingängige Texte und häufige Gitarrensoli sind die Hauptbestandteile. Allgemein klingt alles ziemlich schlank, abgewürzt mit einer Prise Udo Dirkschneider. Also könnte man getrost noch den Teutonen Metal zur obigen Aufzählung hinzufügen. Der Gesang verzichtet auf jegliche Stimmlage oberhalb des Brustumfangs und ein Keyboard gehört nicht zur Besetzung. Power Metal geht eben auch anders.
Das Resultat ist eine klare Produktion ohne unnötigen Ballast. Natürlich fehlen damit auch einige Effekte, die bei anderen Bands quasi überlebensnotwendig sind. Doch MYSTIC PROPHECY können auch ohne. Das Songwriting besticht nicht durch Überraschungen, doch bietet es genügend Spielraum und Kreativität, um kein langweiliges Album entstehen zu lassen. Mal schnell, mal langsam und immer darauf bedacht, die instrumentale Ausdrucksweise der Musiker zur Geltung kommen zu lassen. Was mich aber stört, ist der stets dunkle Charakter der Songs. Nach durchwegs düsteren Songs wie „Armies of Hell“, „Children of the Damned“ oder „Angels of Fire“ wirkt das OZZY Cover „Crazy Train“ fast schon wie ein Kinderlied in Dur. Warum denn immer so finster? MANOWAR zeigen doch auch die nötige Spur Selbstironie.

Einfach, geradlinig und doch völlig ausreichend, so die Abschlussbilanz zu „Killhammer“. Große Kritikpunkte gibt es keine, aber irgendwie hätte dann doch alles noch ein Stück besser sein können. Das Rad wird nicht neu erfunden, aber gute Elemente verschiedener Genres und Stilarten werden gekonnt miteinander kombiniert. Man konzentriert sich lieber auf die Stärken und verzichtet auf Experimente. Das kann man machen, doch die Konsequenz ist eben, dass die Begeisterungsstürme der Zuhörer ausbleiben werden.
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