Deicide - In The Minds Of Evil

Deicide - In The Minds Of Evil
Death Metal
erschienen am 22.11.2013 bei Century Media
dauert 36:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. In The Minds Of Evil
2. Thou Begone
3. Godkill
4. Beyond Salvation
5. Misery Of One
6. Between The Flesh And The Void
7. Even The Gods Can Bleed
8. Trample The Cross
9. Fallen To Silence
10. Kill The Light Of Christ
11. End The Wrath Of God

Die Bloodchamber meint:

Was WATAIN für den Black Metal ist, das ist DEICIDE wohl für den Death Metal. Ihr neustes Album „In The Minds Of Evil“ macht da keine Ausnahme und fegt in altgewohnter Manier alles weg, was sich ihm in den Weg stellt. Niemand hat etwas anderes erwartet und die wenigen Erwartungen, die man im Vorfeld hatte, werden bestens erfüllt. Laut muss es sein, hasserfüllt und eine Todesansage an alle Kreuzträger.

„Some men just wanna watch the world burn“ heißt es, bevor mit dem titelgebenden Song die Lautsprecher aus dem Gehäuse gerissen werden. Was man nun hört, ist der bekannte DEICIDE Death Metal mit der durchgängigen Double Bass und dem markanten Gesang von Bassist und Frontmann Glen Benton. Der gute Mann hat wohl mehrere Stimmbrüche durchmachen müssen, um diese Tonlage erreichen zu können und zugleich mit einer Extremität zu brüllen, die den menschlichen Ursprung seiner Stimmbänder in Frage stellt. Alles, was man dazwischen zu hören bekommt, sind Songstrukturen die rocken, die grooven und einfach nur mitreißen. Daneben gibt es Gitarrensoli, die weder besonders anspruchsvoll sind, noch besonders kreativ wirken. Mit einfachen Mitteln schaffen sie es, aus jedem einzelnen Song noch etwas heraus zu kitzeln, und das gesamte Niveau anzuheben. Das Ergebnis ist simpler und einfacher Death Metal der Marke DEICIDE. Das hat man schon häufig zu hören bekommen - und trotzdem merkt man bei diesem Album schnell, dass es sich deutlich von den Vorgängern abheben kann. Das Songwriting ist einfach viel zu genial, um „In The Minds Of Evil“ in eine Schublade mit „To Hell With God“ oder „Till Death Do Us Part“ stecken zu können. Im Schnelldurchgang wird ein Knaller nach dem anderen rausgehauen und ein Ende kommt nicht in Sicht. Bis zur letzten Minute ist jeder Song für eine Überraschung gut, so dass man fast schon Angst hat, sich in dem groovigen Charakter des Albums zu verlieren.

Einzig der monotonen Stimmlage am Gesang ist es verschuldet, dass es einen leichten Punktabzug geben muss. Irgendwie ist das zwar auch ein Erkennungsmerkmal von DEICIDE, doch während sich auf diesem Album jedes einzelne Instrument den Arsch aufreißt, um Death Metal der Marke Höllenfeuer zu produzieren, wirkt der Gesang einfach wie eine Spaßbremse. Dennoch mag ich mir gar nicht erst vorstellen, was dieses Album auf einem Konzert ausrichten kann. Es schreit gerade zu danach, aufgeführt zu werden, und das Publikum in eine wilde Meute zu verwandeln.
-