Gut ein Jahr ist vergangen, da präsentiert uns die Kieler Black Metal Formation Endstille schon wieder ein neues Album, diesmal läuft das ganze unter dem Operationsnamen „Navigator“ ab. Erwartet uns dabei nur ein laues Lüftchen oder kann man hier mit Fug und Recht vom Sturm des Krieges sprechen?

"Navigator" schlägt, was die Thematik angeht, in diesselbe Kerbe ein wie die ersten drei Alben der Band. Auch wenn man beim Coverartwork diesmal etwas mit dem Farbeimer herumexperimentiert hat und zumindest von der Optik her neue Akzente setzt, die Musik hingegen bleibt dem Genre treuer als ein Hund seinem Herrchen. Wieder einmal mehr wird man mit einem räudigen Black Metal Song nach dem anderen torpediert, die auch zur sofortigen Detonation in den Gehörgängen führen. Im Grunde genommen darf man im Gegensatz zu „Dominanz“ vom Sound und Drumherum keine revolutionäre Neuausrichtung erwarten, aber dass der Vorgänger schwer zu toppen sein würde, dessen waren sich die Jungs bestimmt auch selber bewusst. Dennoch muß gesagt werden, dass die Songs hier und da schon etwas reifer rüberkommen, wenn man es mal so ausdrücken kann. Gerade was den zweiten Teil der Scheibe angeht, mehren sich die Stücke in denen man auch mal den Fuss vom Gaspedal nimmt und es ein wenig ruhiger angehen lässt.

Jeder der sich für rohen und brachialen Black Metal begeistern kann, sollte hier nicht zögern zuzugreifen. Als Anspieltipps möchte ich den potentiellen Käufern die Stücke „Navigator“, „Monotonus II“, sowie „Nameless“ mit auf den Weg in den CD Laden geben. Wenn auch ohne Neuerungen, ist „Navigator“ ein würdiger Nachfolger von „Dominanz“ und bewegt sich auf demselben hohen Qualitätsniveau.