Skull Fist - Chasing The Dream

Skull Fist - Chasing The Dream
Heavy Metal
erschienen am 10.01.2014 bei NoiseArt Records
dauert 36:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hour To Live
2. Bad For Good
3. Chasing The Dream
4. Call Of The Wild
5. Sign Of The Warrior
6. You're Gonna Pay
7. Don't Stop The Fight
8. Shred's Not Dead
9. Mean Street Rider

Die Bloodchamber meint:

Selbst wenn in der Realität nur zweieinhalb Jahre seit „Head Öf The Pack“ vergangen sind, war es in der Wahrnehmung eine halbe Ewigkeit, weil SKULL FIST damals in unseren Breiten so präsent waren und besonders Frontfist Jackie Slaughter dermaßen unter Strom stand, dass man sich Ende 2011 kaum gewundert hätte, wenn die Alben im Jahrestakt aus ihm rausgeschossen wären. Aber manchmal kommt es anders, öfters als man denkt und nun haben SKULL FIST ja den „Call Of The Wild“ gehört, ihr „Sign Of The Warrior“ eingepackt und machen sich auf zum „Chasing The Dream“…

Der Heavy Metal des kanadischen Trios – Chris Stevenson (Ex-CAULDRON/AGGRESSOR), der das Album eingetrommelt hat, wird weder im Booklet noch auf den Bandseiten als festes Mitglied geführt – lebt weiterhin von der Liebe zur Gitarre und dem (wie eh und je) etwas dünnen, reichlich hohen Gesang von Jackie. Das ist soweit mehr als in Ordnung, funktioniert aber nicht mehr so einwandfrei positiv wie noch auf Debüt-EP bzw. –album, weil die Band den damaligen Überraschungsfaktor verloren hat, ihre Überdrehtheit unverständlicherweise zügelt und das Hymnenpotential der neuen Lieder nicht an bekannte Smasher wie „No False Metal“ heranreicht, mit Ausnahme des von „Heavier Than Metal“ bekannten „Sign Of The Warrior“ natürlich. Es scheint fast so, als würden der Bühnenübermut und die schier unerschöpfliche Energie separat vom Kreativzentrum der Musiker existieren, denn abgesehen von einigen schicken längeren Saiteneinlagen und eher schönen als mitreißenden Melodien wie in „Bad For Good“ & „Call Of The Wild“ fällt wenig auf. Nicht zu überhören ist hingegen, wie lässig die Gitarren klingen, woraus böse Zungen den Schluss ziehen könnten, man wollte Jackies Stimmchen keinen beißenden Äxten zum Fraß vorwerfen.

Völlig unabhängig von der Wartezeit ist das bei aller Liebe qualitativ wie quantitativ ein bisschen wenig und in diesem Zusammenhang schmecken auch ein paar munter hingeschleuderte Späße im Booklet („All songs written by SKULL FIST and copyrighted n shit eh“) fad, weil der Gedanke nicht ganz abwegig scheint, dass vor lauter Actiontouring und Faxen die Konzentration auf das Wesentliche etwas zu kurz gekommen ist. Das Problemfeld mag ein anderes sein als bei den gar nicht so unähnlichen ALPHA TIGER, das Ergebnis ist aber das gleiche.
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