Vallenfyre - Splinters
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Scabs
2. Bereft
3. Instinct Slaughter
4. Odious Bliss
5. Savages Arise
6. Aghast
7. The Wolves Of Sin
8. Cattle
9. Dragged To Gehenna
10. Thirst For Extinction
11. Splinters
Die Bloodchamber meint:
Der Hype, mit dem „A Fragile King“ seinerzeit von vielen begrüßt wurde, ist nur allzu verständlich, befinden wir uns doch längst mitten in einer elitär und oft überzogen abgefeierten „Retro-Revival“/„Old School Death Metal“-Dekade. Dass die Daseinsberechtigung einiger Bands dieser Spielart manchmal eine zweifelhafte sein kann, dafür stehen nicht nur einige junge Gruppen beispielhaft, die nach wenigen Veröffentlichungen im Sand verlaufen, auch wiederbelebte Klassiker kennen das Phänomen: Nicht erst die häufig kontrovers diskutierten AUTOPSY müssen mühsam und mit viel Arbeitsaufwand verbunden sich erneut ein Alleinstellungsmerkmal erarbeiten, ähnlich kann man mittlerweile auf den langen Schwanz, den Martin van Drunen mit mittlerweile drei Bands hinter sich herzieht, blicken. Dass etablierte Musiker unter neuem gemeinsamen Banner da oft schon vom Start weg einen großen Sympathiebonus genießen, ist ein verbreitetes und nachvollziehbares Phänomen.
Geht es um VALLENFYRE scheiden sich teilweise auch schon die Geister, ob denn die enthusiastische Rezeption berechtigt ist oder eben nur von den Namen lebt, während die Platten nichts Bewegendes bieten können. Von einem reinen Nostalgiewerk braucht man meiner Meinung nach aber nicht reden. Guter Death Metal ist zeitlos. Und guter Doom Metal erst recht. Dem sehr intensiven und persönlichen "A Fragile King", aber auch an manchen Stellen eher in altbackenem und trockenem bis dröge daherkommendem Stil, versetzt das experimentierfreudigere „Splinters“ eine dreckige Note obenauf, ohne ein Stück weit vom alten Charme und dem furztrockenen Soundgewand abzuweichen. Und genau deshalb ist die Entwicklung auch so aufregend und erscheint so einmalig.
„Splinters“ ist ein Monolith von einem Album, es ist durch und durch geschlossen, die Songs gehen fließend ineinander über und jeder einzelne ist für sich genommen ein guter. Wie schon beim Vorgänger zelebriert VALLENFYRE mächtig dröhnende Doom-Death-Blöcke mit düsteren wie räudigen Riffs ab, growlt mit bebender Wirkung wie in Stein gehauene Verse. Der Beginn des Albums setzt zwar genau da an, wo "A Fragile King" noch aufgehört hat, zeigt aber gleich unweigerlich die Qualität an, mit der hier erst nachträglich das Sahnehäubchen serviert wird. Ein groovender Opener von sehr klassischem Schlag geht da über in einen Siebenminüter, der das Thema spielerisch wieder aufgreift und schließlich einen melancholischen Höhepunkt erreicht, ehe „Instinct Slaughter“ als eineinhalbminütiges Crustmonster in die niederen Ebenen dieser Scheibe entführt. Die Erwartungen waren hoch; umso grandioser erstrahlt „Splinters“ im Endeffekt, da es alle hohen Erwartungen auf brillante Weise erfüllt und dabei an jeder Ecke positiv zu überraschen weiß. Seit Wochen nun höre ich dieses Album auf regelmäßiger Basis und gehe jedesmal aufs Neue darauf steil.
Um ein handwerklich gut eingespieltes und stimmungsvoll abgemischtes Album der klassischen Art zu erschaffen, braucht man kein großes Genie. Gerade deswegen wird der Markt seit einigen Jahren geflutet von ordentlichen DM-Bands. Das Besondere an dieser alten Schule kann man aber nicht durch Proben oder Lehrvideos entwickeln. Um einen Geist, einen die Form übertreffenden Inhalt zu erschaffen, bedarf es einer kreativen Selbstverständlichkeit. Eine solche scheint VALLENFYRE nicht nur aufgrund jahrzehntelanger Erfahrung zu besitzen, sondern sich auch in einem schwierigen Prozess trotzig erarbeitet zu haben für ein zweites Album, das allerspätestens klarstellt, dass sich VALLENFYRE erfolgreich von der schnöden Masse absetzt. Auf „Splinters“ wird eine jugendliche Energie entfacht, die man den alteingesessenen Männern um Herrn Mackintosh gar nicht mehr zutrauen würde, wäre nicht schon zuvor ein ähnlich leidenschaftliches Album erschienen.
Geht es um VALLENFYRE scheiden sich teilweise auch schon die Geister, ob denn die enthusiastische Rezeption berechtigt ist oder eben nur von den Namen lebt, während die Platten nichts Bewegendes bieten können. Von einem reinen Nostalgiewerk braucht man meiner Meinung nach aber nicht reden. Guter Death Metal ist zeitlos. Und guter Doom Metal erst recht. Dem sehr intensiven und persönlichen "A Fragile King", aber auch an manchen Stellen eher in altbackenem und trockenem bis dröge daherkommendem Stil, versetzt das experimentierfreudigere „Splinters“ eine dreckige Note obenauf, ohne ein Stück weit vom alten Charme und dem furztrockenen Soundgewand abzuweichen. Und genau deshalb ist die Entwicklung auch so aufregend und erscheint so einmalig.
„Splinters“ ist ein Monolith von einem Album, es ist durch und durch geschlossen, die Songs gehen fließend ineinander über und jeder einzelne ist für sich genommen ein guter. Wie schon beim Vorgänger zelebriert VALLENFYRE mächtig dröhnende Doom-Death-Blöcke mit düsteren wie räudigen Riffs ab, growlt mit bebender Wirkung wie in Stein gehauene Verse. Der Beginn des Albums setzt zwar genau da an, wo "A Fragile King" noch aufgehört hat, zeigt aber gleich unweigerlich die Qualität an, mit der hier erst nachträglich das Sahnehäubchen serviert wird. Ein groovender Opener von sehr klassischem Schlag geht da über in einen Siebenminüter, der das Thema spielerisch wieder aufgreift und schließlich einen melancholischen Höhepunkt erreicht, ehe „Instinct Slaughter“ als eineinhalbminütiges Crustmonster in die niederen Ebenen dieser Scheibe entführt. Die Erwartungen waren hoch; umso grandioser erstrahlt „Splinters“ im Endeffekt, da es alle hohen Erwartungen auf brillante Weise erfüllt und dabei an jeder Ecke positiv zu überraschen weiß. Seit Wochen nun höre ich dieses Album auf regelmäßiger Basis und gehe jedesmal aufs Neue darauf steil.
Um ein handwerklich gut eingespieltes und stimmungsvoll abgemischtes Album der klassischen Art zu erschaffen, braucht man kein großes Genie. Gerade deswegen wird der Markt seit einigen Jahren geflutet von ordentlichen DM-Bands. Das Besondere an dieser alten Schule kann man aber nicht durch Proben oder Lehrvideos entwickeln. Um einen Geist, einen die Form übertreffenden Inhalt zu erschaffen, bedarf es einer kreativen Selbstverständlichkeit. Eine solche scheint VALLENFYRE nicht nur aufgrund jahrzehntelanger Erfahrung zu besitzen, sondern sich auch in einem schwierigen Prozess trotzig erarbeitet zu haben für ein zweites Album, das allerspätestens klarstellt, dass sich VALLENFYRE erfolgreich von der schnöden Masse absetzt. Auf „Splinters“ wird eine jugendliche Energie entfacht, die man den alteingesessenen Männern um Herrn Mackintosh gar nicht mehr zutrauen würde, wäre nicht schon zuvor ein ähnlich leidenschaftliches Album erschienen.
Im Fadenkreuz
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod