Antimatter - Planetary Confinement

Antimatter - Planetary Confinement
Melancholic Metal
erschienen am 15.07.2005 bei Prophecy Productions
dauert 47:12 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Planetary confinement
2. The weight of the world
3. Line of fire
4. Epitaph
5. Mr White
6. A portrait of the young man as an artist
7. Relapse
8. Legions
9. Eternity part 24

Die Bloodchamber meint:

Es gibt melancholische Alben, die können jederzeit den Hörer unabhängig von seiner momentanen Verfassung in einen Strudel aus Hoffnungslosigkeit, Depression und Verzweiflung reißen. Dann wiederum gibt es Alben, welche eine gewisse Grundstimmung voraussetzen, damit sich ihre Wirkung bis ins letzte Detail entfalten kann. „Planetary Confinement“, das dritte Album der Band um Ex-ANATHEMA-Komponist Duncan Patterson gehört letzterer Kategorie an. Beim Fehlen jeglicher Bereitschaft, sich dem Album vollkommen hinzugeben, wird man es schnell als langweiliges Rumgejammere in die Ecke werfen. Aber mit der richtigen Einstellung bringt einen dieses Album runter, sehr weit runter.
Als fast durchgehend akustisches Werk angelegt, schaffen Gitarren, Violinen und Percussions zusammen mit dem intensiven Gesang ein wahrlich bedrückende Atmosphäre. Für letzteren teilen sich dabei einmal mehr ein Herr und eine Dame das Mikro, wobei beide aber niemals direkt konkurrieren, sondern jeder auf seine Art und Weise eine beeindruckende Performance bietet. Der Gesang ist zwar vor allem bei den weiblichen Parts sehr offensichtlich mit Hall und Zweitstimme aufgeplustert worden, aber dem sehr warmen und weichen Gesamteindruck ist dies eher förderlich als schädlich.
Die Kompositionen auf „Planetary Confinement“ wirken auf den ersten Blick sehr zurückhaltend und simpel. Dieser fälschliche Eindruck entsteht hauptsächlich durch die sehr langsame Inszenierung, die sich sehr viel Zeit nimmt und in über große Strecken kaum variiert. Aber was uns hier geboten wird, ist letzten Endes sehr wohl durchdacht, es bricht lediglich mit den gängigen Hörgewohnheiten. Denn der Zuhörer wird hier nicht zum bloßen Konsumenten degradiert, die Musik lässt ihm stets genügend Freiraum, seine eigenen Gedanken den vorgegebenen Klängen hinzufügen. Die Songs sind hier eher Mittel zum Zweck, um die Kreativität des Zuhörers zu fordern. ANTIMATTER liefern quasi Rahmen, Leinwand und Pinsel zu eurem eigenen melancholischen Gemälde, das Motiv bestimmt ihr letztendlich selbst.
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