Verglichen mit den folgenden Alben gingen NOCTE OBDUCTA auf „Galgendämmerung“ noch Black Metal-lastiger zu Gange. Bekannt ist die deutsche Formation inzwischen ja unter anderem für ihre dunklen, lyrisch-kunstvollen Texte, welche auch hier zur Geltung kommen.
Die Einführung „Fruchtige Fäulnis“ macht mit einer boshaften, bedrohlichen Klangatmosphäre und böser, düsterer Stimme schon die passende Stimmung.
Die Lieder bauen dann eine melancholisch-düstere Atmosphäre auf. So kombinieren sich eher getragene Passagen unterschiedlicher Rhythmik und Riffs mit dreschendem, stürmischem Schwarzmetall und rauem, druckvollem Kreischgesang. Dazu gibt’s zwischendrin immer wieder passende Abwechslung mittels gekonnten rhythmischen Breaks. Durchgehend gibt es schwarze Klangkunst zu vernehmen, manchmal ist deren Schwerpunkt von Geradlinigkeit zu mehr Rhythmik hin verschoben.
Ebenso wird zwischen dunkler Atmosphäre, der auch das Keyboard dienlich ist, und feiner, purer Rohheit ausgewogen.
Das ist es auch, was „Galgendämmerung“ ausmacht. Denn im Unterschied zu manch' anderen melodischen Black Metal-Truppen behalten NOCTE OBDUCTA trotz der „Abkehr“ vom reinen Black Metal die wütende Rauheit bei. Darüber hinaus bedingt dies, zusammen mit den Texten, wohl auch ein Stück weit die Eigenständigkeit der Band.
Dabei sticht „Wenn nur im Tod noch Frieden liegt“ mit bedrohlichem, mystischem und im weiteren Verlauf getragenerem Charakter etwas aus den anderen Liedern heraus, da hier die einzelnen Passagen variabler und gleichzeitig prägnanter und stimmungsreicher sind.
Ein aufgewühlter, nächtlicher Mahlstrom voller Bedrohlichkeit und Mystik - NOCTE OBDUCTA lassen es mit ihrem leicht melodiösen Black Metal-Sturm hier durchgehend sehr düster und einzigartig atmosphärisch werden!