Sólstafir - Ótta
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Lágnætti
2. Ótta
3. Rismál
4. Dagmál
5. Miðdegi
6. Nón
7. Miðaftann
8. Náttmál
Die Bloodchamber meint:
Es gibt Bands, die einen musikalischen Wandel vollziehen, der teilweise nur schwer nachzuvollziehen ist. Beste Beispiele dafür bieten OPETH oder aktuell IN FLAMES. Die Isländer von SÓLSTAFIR gehören nun auch zu dieser Art Bands. Hat man zu Beginn der Karriere noch irgendwo zwischen Black Metal und Wikingerkultur geangelt, so ist man mittlerweile in der nicht jedem zugänglichen Ecke des Post Rocks gelandet. Das schreckt wahrscheinlich einige Fans der ersten Stunde ab, hat aber den Nebeneffekt, dass sich deutsche Journale wie Der Spiegel dieser Band annehmen. Ein Vorteil? Keine Ahnung, aber auf jeden Fall wird die Zielgruppe verändert.
Und das ist bei den Songs, die ''Ótta'' vorweist auch dringend nötig. Denn das Jahr 2014 ist der Zeitpunkt, an dem sich SÓLSTAFIR offensichtlich komplett aller metallischen Rüstungen entledigt haben. Vielmehr befindet man sich in einem atmosphärischen Gebilde, das eher zu Kamillentee als zur Dose Bier einlädt. Aber ist das nun weniger lecker? Nicht wenn man es mag. Und so bauen sich Instrumentalräume auf, die mit der Dauer immer größer werden und kurz davor sind über dem Hörer zusammen zu brechen. Bestes Beispiel dafür ist der Titeltrack , der ein wahres Ungetüm im Gesamtgefüge darstellt. Allerdings können die anderen Stücke mithalten, sodass es keinen Abfall zwischen den einzelnen Titeln gibt. Etwas störend ist es allerdings immer dann, wenn Band in ihre alten Muster zurückfallen, was dann irgendwie ein wenig nicht so ganz ins Gesamtkonzept passen will. Aber über die gesamte Spielzeit wird hier nichts falsch gemacht.
''Ótta'' zeigt eine Band, die musikalisch in ihrer eigenen Welt angekommen ist. Wie gesagt, man muss Zugang in diese finden. Auch die Vocals sind komplett in Isländisch gehalten (ich verstehe zwar immer nur Jarnbrautarstöð, aber egal), was aber einen zusätzlichen Reiz ausmacht. Wer dieses Album jetzt kauft, weil er den Rest der Band auch schon hat, der sollte mit gebotener Vorsicht an den Kauf dieser Scheibe gehen. Wer in den Spiegel geguckt hat und deswegen eine erhöhte Massenkompatibilität erwartet, der wird auch eher enttäuscht sein. ''Òtta'' ist eine Post Rock Veröffentlichung, die ihresgleichen sucht. Sperrig und kantig, aber immer betörend schön. Ruhig und entspannend, aber dabei doch aufgeregt. Man kann es drehen und wenden wie man will; nicht die beste Scheibe der Band aus Reykjavik, mit Sicherheit aber ihre anspruchsvollste.
Und das ist bei den Songs, die ''Ótta'' vorweist auch dringend nötig. Denn das Jahr 2014 ist der Zeitpunkt, an dem sich SÓLSTAFIR offensichtlich komplett aller metallischen Rüstungen entledigt haben. Vielmehr befindet man sich in einem atmosphärischen Gebilde, das eher zu Kamillentee als zur Dose Bier einlädt. Aber ist das nun weniger lecker? Nicht wenn man es mag. Und so bauen sich Instrumentalräume auf, die mit der Dauer immer größer werden und kurz davor sind über dem Hörer zusammen zu brechen. Bestes Beispiel dafür ist der Titeltrack , der ein wahres Ungetüm im Gesamtgefüge darstellt. Allerdings können die anderen Stücke mithalten, sodass es keinen Abfall zwischen den einzelnen Titeln gibt. Etwas störend ist es allerdings immer dann, wenn Band in ihre alten Muster zurückfallen, was dann irgendwie ein wenig nicht so ganz ins Gesamtkonzept passen will. Aber über die gesamte Spielzeit wird hier nichts falsch gemacht.
''Ótta'' zeigt eine Band, die musikalisch in ihrer eigenen Welt angekommen ist. Wie gesagt, man muss Zugang in diese finden. Auch die Vocals sind komplett in Isländisch gehalten (ich verstehe zwar immer nur Jarnbrautarstöð, aber egal), was aber einen zusätzlichen Reiz ausmacht. Wer dieses Album jetzt kauft, weil er den Rest der Band auch schon hat, der sollte mit gebotener Vorsicht an den Kauf dieser Scheibe gehen. Wer in den Spiegel geguckt hat und deswegen eine erhöhte Massenkompatibilität erwartet, der wird auch eher enttäuscht sein. ''Òtta'' ist eine Post Rock Veröffentlichung, die ihresgleichen sucht. Sperrig und kantig, aber immer betörend schön. Ruhig und entspannend, aber dabei doch aufgeregt. Man kann es drehen und wenden wie man will; nicht die beste Scheibe der Band aus Reykjavik, mit Sicherheit aber ihre anspruchsvollste.
Im Fadenkreuz
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche