Winterfylleth - The Divination Of Antiquity
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. The Divination Of Antiquity
2. Whisper Of The Elements
3. Warrior Herd
4. A Careworn Heart
5. Foundations Of Ash
6. The World Ahead
7. Over Borderlands
8. Forsaken In Stone
9. Pariah's Path
Die Bloodchamber meint:
Um eines vorweg klar zu machen: Wenn es um WINTERFYLLETH geht, bin ich parteiisch. Der erste Kontakt mit der Band kam zustande, da mir die Ehre zuteil wurde, ihr Zweitwerk „The Mercian Sphere“ rezensieren zu dürfen. Da lag es nahe, zwei Jahre später „The Threnody of Triumph“ unter die Lupe zu nehmen und ebenfalls für die Bloodchamber zu rezensieren. Und eh man sich versieht, sind noch einmal zwei Jahre ins Land gezogen und WINTERFYLLETH haben in bemerkenswerter Konstanz wieder mal ein Album fertig. „The Divination of Antiquity“ ist demnach ihr viertes Vollzeitwerk, vor kurzer Zeit gab es noch eine Split mit DRUDKH – die Jungs sind äußerst umtriebig. Und wie man an den Wertungen für die vorangegangenen Alben unschwer erkennen kann, sind sie auf reichlich Gegenliebe gestoßen.
Blickt man alleine auf das Cover des Albums, drängt sich einem der rote Faden im Werk der Band beinahe auf. Wieder einmal gibt es Natur zu sehen: Ein See, hinter dem Berge aufragen, die unter strahlend blauem Himmel liegen. Doch dieser ist noch einigermaßen fern. Der Standort des Betrachters scheint von dicken Wolken verhangen zu sein. Himmel, Berge, Gewässer – all dies gab es auch auf den letzten Coverartworks zu sehen und so liegt die Hoffnung nahe, dass auch die derart verpackte Musik an die Tugenden der vorangegangenen Alben anzuknüpfen weiß.
Bereits nach dem ersten Höreindruck und wenigen Takten herrscht diesbezüglich Klarheit: „The Divination of Antiquity“ ist das vierte Album von WINTERFYLLETH, es ist nicht zu überhören. Der eröffnende Titelsong klingt zu einhundert Prozent nach dem, was man von der Band erwartet. Die Riffs drängen sich nicht eben auf, aber mit ein wenig genauem Hinhören eröffnen sich wunderbar erhabene epische Klangwelten, untermalt von oftmals rasendem Drumming und gekrönt von den bekannten Vocals. „Whisper of the Elements“ bringt dann mehr Dynamik und Abwechslung in Sachen Songwriting auf den Plan und dazu gesellen sich im Schlussteil erstmals auch heroische Chöre, die jedoch sehr dezent und elegant eingesetzt werden.
Überhaupt lebt „The Divination of Antiquity“ von seinen Feinheiten. Beim ersten Hören könnte man leichthin sagen, dass es eben ein neues Album voll von Altbekanntem ist, was nicht ganz zu leugnen ist. Doch ist damit noch lange nicht alles gesagt. Denn Longplayer Nummer vier ist bei aller Konstanz nicht nur eine Neuauflage von längst Gehörtem, sondern ein großartiger Fundus an kleinen Ideen und geschickten Arrangements. Es ist ein Album, das Zeit braucht, weil es sich an keiner Stelle aufdrängt, wie es im diffusen Feld des Pagan Metal ja allzu oft vorkommt. In ihrer Zurückgenommenheit, in ihrer Liebe zu sehr großflächigen und dabei schon fast ambientartigen Riffs haben WINTERFYLLETH nach wie vor einen Hauch Post Black Metal intus. Und dann kommt das Intro zu „A Careworn Heart“ mit seinem liebevollen und zerbrechlich wirkenden akkustischen Arrangement, das dezent von Chören untermalt wird und schon sind wir wieder draußen, die Nase im Wind und mit beiden Füßen auf der Erde.
Es ist ein besonderes Markenzeichen, dass die Briten nach wie vor tolle Songs schreiben können, die einerseits reiner Black Metal sind, dabei aber äußerst eigenständig rüberkommen. Sie schaffen Musik, die tiefe Naturverbundenheit und manchmal auch Melancholie ausdrückt, dabei aber alle Klippen umschifft, die von den unzähligen Bands aus dem Heidenstadl mit voller Leideschaft gerammt werden. Und damit stehen sie letztlich in der Reihe der großen Acts, die eine eigene und künstlerisch wertvolle Sprache gefunden haben, um das auszudrücken, was bei vielen anderen zu lauwarmer Polka, Methorngeschwenke und pubertärem Affentanz degeneriert. WINTERFYLLETH sind mit ihren Landsleuten WODENSTHRONE sehr nah verwandt, sie stehen aber auch in bester Gesellschaft von Acts wie PRIMORDIAL, WOLVES IN THE THRONE ROOM oder DRUDKH. In ihren wunderschönen akkustischen Momenten, die es auf jedem Album gibt, begeben sie sich dieses Mal deutlich in die Nähe von EMPYRIUM oder ULVER zu Zeiten von „Kveldssanger“. Leider gibt es mit „The World Ahead“ nur eine solche Nummer, die ist aber gewohnt gelungen.
Die Unterschiede sind nicht groß, aber fein, so hieß es schon vor vielen Jahren in einem Werbespot. Eben so verhält es sich auch mit „The Divination of Antiquity“ im Vergleich zu seinen Vorgängern. Im Detail ist das neue Album ein Schritt in die richtige Richtung, wenngleich auch kein großer. Für Fans der Band ist es ein Pflichkauf, für alle Interessierten der perfekte Einstieg. Und wenn wir grade beim kaufen sind: So schön „Forsaken in Stone“ als großes Finale eines durchweg gelungenen Albums funktioniert, so gut macht sich der Bonussong „Pariah's Path“, den ihr mit dem limitierten Digipack erwerben könnt. Die Nummer ist mehr als eine nette Dreingabe und mit ihr hat das ganze Album eine Spielzeit von deutlich mehr als einer Stunde. Hier sollte also nicht lange nachgedacht werden, sondern so viel mitgenommen werden, wie es geht. Schließlich müssen wir wohl wieder zwei Jahre lang warten, bis es mehr von WINTERFYLLETH zu hören gibt.
Blickt man alleine auf das Cover des Albums, drängt sich einem der rote Faden im Werk der Band beinahe auf. Wieder einmal gibt es Natur zu sehen: Ein See, hinter dem Berge aufragen, die unter strahlend blauem Himmel liegen. Doch dieser ist noch einigermaßen fern. Der Standort des Betrachters scheint von dicken Wolken verhangen zu sein. Himmel, Berge, Gewässer – all dies gab es auch auf den letzten Coverartworks zu sehen und so liegt die Hoffnung nahe, dass auch die derart verpackte Musik an die Tugenden der vorangegangenen Alben anzuknüpfen weiß.
Bereits nach dem ersten Höreindruck und wenigen Takten herrscht diesbezüglich Klarheit: „The Divination of Antiquity“ ist das vierte Album von WINTERFYLLETH, es ist nicht zu überhören. Der eröffnende Titelsong klingt zu einhundert Prozent nach dem, was man von der Band erwartet. Die Riffs drängen sich nicht eben auf, aber mit ein wenig genauem Hinhören eröffnen sich wunderbar erhabene epische Klangwelten, untermalt von oftmals rasendem Drumming und gekrönt von den bekannten Vocals. „Whisper of the Elements“ bringt dann mehr Dynamik und Abwechslung in Sachen Songwriting auf den Plan und dazu gesellen sich im Schlussteil erstmals auch heroische Chöre, die jedoch sehr dezent und elegant eingesetzt werden.
Überhaupt lebt „The Divination of Antiquity“ von seinen Feinheiten. Beim ersten Hören könnte man leichthin sagen, dass es eben ein neues Album voll von Altbekanntem ist, was nicht ganz zu leugnen ist. Doch ist damit noch lange nicht alles gesagt. Denn Longplayer Nummer vier ist bei aller Konstanz nicht nur eine Neuauflage von längst Gehörtem, sondern ein großartiger Fundus an kleinen Ideen und geschickten Arrangements. Es ist ein Album, das Zeit braucht, weil es sich an keiner Stelle aufdrängt, wie es im diffusen Feld des Pagan Metal ja allzu oft vorkommt. In ihrer Zurückgenommenheit, in ihrer Liebe zu sehr großflächigen und dabei schon fast ambientartigen Riffs haben WINTERFYLLETH nach wie vor einen Hauch Post Black Metal intus. Und dann kommt das Intro zu „A Careworn Heart“ mit seinem liebevollen und zerbrechlich wirkenden akkustischen Arrangement, das dezent von Chören untermalt wird und schon sind wir wieder draußen, die Nase im Wind und mit beiden Füßen auf der Erde.
Es ist ein besonderes Markenzeichen, dass die Briten nach wie vor tolle Songs schreiben können, die einerseits reiner Black Metal sind, dabei aber äußerst eigenständig rüberkommen. Sie schaffen Musik, die tiefe Naturverbundenheit und manchmal auch Melancholie ausdrückt, dabei aber alle Klippen umschifft, die von den unzähligen Bands aus dem Heidenstadl mit voller Leideschaft gerammt werden. Und damit stehen sie letztlich in der Reihe der großen Acts, die eine eigene und künstlerisch wertvolle Sprache gefunden haben, um das auszudrücken, was bei vielen anderen zu lauwarmer Polka, Methorngeschwenke und pubertärem Affentanz degeneriert. WINTERFYLLETH sind mit ihren Landsleuten WODENSTHRONE sehr nah verwandt, sie stehen aber auch in bester Gesellschaft von Acts wie PRIMORDIAL, WOLVES IN THE THRONE ROOM oder DRUDKH. In ihren wunderschönen akkustischen Momenten, die es auf jedem Album gibt, begeben sie sich dieses Mal deutlich in die Nähe von EMPYRIUM oder ULVER zu Zeiten von „Kveldssanger“. Leider gibt es mit „The World Ahead“ nur eine solche Nummer, die ist aber gewohnt gelungen.
Die Unterschiede sind nicht groß, aber fein, so hieß es schon vor vielen Jahren in einem Werbespot. Eben so verhält es sich auch mit „The Divination of Antiquity“ im Vergleich zu seinen Vorgängern. Im Detail ist das neue Album ein Schritt in die richtige Richtung, wenngleich auch kein großer. Für Fans der Band ist es ein Pflichkauf, für alle Interessierten der perfekte Einstieg. Und wenn wir grade beim kaufen sind: So schön „Forsaken in Stone“ als großes Finale eines durchweg gelungenen Albums funktioniert, so gut macht sich der Bonussong „Pariah's Path“, den ihr mit dem limitierten Digipack erwerben könnt. Die Nummer ist mehr als eine nette Dreingabe und mit ihr hat das ganze Album eine Spielzeit von deutlich mehr als einer Stunde. Hier sollte also nicht lange nachgedacht werden, sondern so viel mitgenommen werden, wie es geht. Schließlich müssen wir wohl wieder zwei Jahre lang warten, bis es mehr von WINTERFYLLETH zu hören gibt.
Im Fadenkreuz
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands