Malevolent Creation - Dead Man's Path

Malevolent Creation - Dead Man's Path
Death Metal
erschienen am 02.10.2015 bei Century Media
dauert 44:33 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Dead Man's Path
2. Soul Razer
3. Imperium (Kill Force Rising)
4. Corporate Weaponry
5. Blood Of The Fallen
6. Resistance Is Victory
7. 12th Prophecy
8. Extinction Personified
9. Fragmental Sanity
10. Face Your Fear

Die Bloodchamber meint:

Man kann eine Menge Worte über MALEVOLENT CREATION verlieren und durchaus geteilter Meinung darüber sein, ob diese altgediente Band einen Platz auf dem Olymp des Death Metal verdient hat. Aber eines muss man unmissverständlich und voller Anerkennung auf den Punkt bringen: Diese Band ist verdammt fleißig! 1987 gegründet, haben die Jungs um Gitarrist Phil Fascina 1991 ihr Debüt „The Ten Commandments‟ herausgebracht. Und die Jahre sind ins Land gegangen, die Besetzung wurde immer wieder rege durchgewechselt, doch eines blieb konstant, nämlich die konsequente Veröffentlichung von Alben. Und nun kommt „Dead Man's Path‟ raus, das sage und schreibe der zwölfte Langspieler der US-Amerikaner ist. Doch genau hier liegt für viele Kritiker der Hase im Pfeffer, denn MALEVOLENT CREATION sind ihrer Sache immer treu geblieben, manchmal fast bis zur Verbohrtheit. Was die einen als Zuverlässigkeit und Konsequenz loben und schätzen, verdammen die anderen als totale künstlerische Stagnation. Und wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.

Eines der Markenzeichen von MALEVOLENT CREATION ist Tempo. Und dafür beginnt „Dead Man's Path‟ einigermaßen überraschend. Denn der Opener, der zugleich namengebend für das Album ist, kommt zunächst ruhig und schleichend daher, mit seinen gesprochen Vocals ist er zunächst ganz und gar nicht das, was man eigentlich erwartet. Um aber keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, wird ab Song Nummer zwei wieder ordentlich geballert. Die gute Nachricht dabei ist, dass sich das altbekannte Geballer im Jahre 2015 bemerkenswert frisch anhört. Zeigte der Vorgänger „Invidious Dominion‟ doch einige Abnutzungserscheinungen und Längen, geht es auf „Dead Man's Path‟ beschwingt und bisweilen recht eingängig zu. Das Riffing bringt zwar keine grundsätzlichen Neuerungen mit sich, doch hört man durchweg, dass dieses Album fünf Jahre Reifezeit hatte. Es tut der Band mehr als gut, dass sie sich ein wenig Zeit gelassen haben, um das Material in Ruhe auszuarbeiten und ihm Feinschliff zu verpassen.

Das äußert sich in einem durchweg ansprechenden songschreiberischen Niveau, bei dem sogar der ein oder andere Hit abfällt. Besonders die Nummer die „Corporate Weaponry‟ sticht hervor. Hier gehen melodische und eingängige Riffs mit stimmigen Tempowechseln Hand in Hand und heraus kommt ein wunderbar eingänger Song, der jedem Freund des klassischen US-Death Metal das Wasser im Munde zusammen laufen lassen sollte. Die Produktion ist gelungen. Sie fällt druckvoll und ausgewogen aus, unterstreicht dabei aber immer noch das Old School Flavour, das MALEVOLENT CREATION nach wie vor haben.

Sicherlich hat auch die verhältnismäßige Stabilität im Line Up dazu beigetragen, dass „Dead Man's Path‟ ein durchweg unterhaltsames Album geworden ist. Zwar wurde der Drumhocker neu besetzt, aber immerhin mit Justin DiPinto, der zu Beginn des Jahrtausends schon einmal diesen Posten inne hatte. Insgesamt lässt das Album den Eindruck entstehen, dass MALEVOLENT CREATION derzeit eine gute Phase haben, dass in der Band der richtige Geist herrscht und dass es gelingt, an alte Tugenden anzuknüpfen.

Natürlich wird hier das Rad nicht neu erfunden, aber das hat wohl auch niemand von dieser Band erwartet. Mit „Dead Man's Path‟ setzen sie ein Zeichen, dass man mit den Haudegen aus Fort Lauderdale immer noch rechnen muss. Die abwechslungsarmen Highspeedeskapaden von einst sind passé, „Dead Man's Path‟ ist einfach ein durchweg gutes und unterhaltsames Album geworden, das reinsten US-Death Metal im Stile der 90er bietet. Für jeden Fan der Band eine ausgezeichnete Nachricht und für jeden Interessierten ganz sicher ein Reinhören wert.
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