Inquisition - Bloodshed Across The Empyrean Altar Beyond The Celestial Zenith

Inquisition - Bloodshed Across The Empyrean Altar Beyond The Celestial Zenith
Black Metal
erschienen am 26.08.2016 bei Season Of Mist
dauert 56:32 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro: The Force Before Darkness
2. From Chaos They Came
3. Wings Of Anu
4. Vortex From The Celestial Flying Throne Of Storms
5. A Black Aeon Shall Cleanse
6. The Flames Of Infinite Blackness Before Creation
7. Mystical Blood
8. Through The Divine Spirit Of Satan A Glorious Universe Is Known
9. Bloodshed Across The Empyrean Altar Beyond The Celestial Zenith
10. Power From The Center Of The Cosmic Black Spiral
11. A Magnificent Crypt Of Stars
12. Outro: The Invocation Of The Absolute, The All, The Satan
13. Coda: Hymn To The Cosmic Zenith

Die Bloodchamber meint:

Wenn es um sperrige Albentitel geht, haben INQUISITION mit ihrem neuen Langspieler „Bloodshed Across the Empyrean Altar Beyond the Celestial Zenith“ kräftig gepunktet. Den Namen muss man erstmal im Gedächtnis behalten. Doch das Memorieren lohnt sich allemal, denn die Kolumbianer / US-Amerikaner haben legen mit diesem Werk wiederholt den Beweis vor, dass sie zu den ganz Großen der internationalen Black Metal Szene gehören. All die vielen Auftritte und die guten bis euphorischen Publikumsreaktionen, die Präsenz von Shirts und Patches auf Konzerten und Festivals und dergleichen mehr zeigen, dass INQUISITION durch ehrliche Arbeit und durchweg hochwertige Veröffentlichungen einen Status erlangt haben, mit dem sich derzeit nur wenige andere Bands vergleichen lassen. Entscheidend ist dabei, dass sie sich immer treu geblieben sind. Experimente gibt es hier nicht, aber auch keinen Stillstand. Schon mit ihrem ersten Album haben die beiden Herren ihren Stil gefunden und entwickeln ihn bis heute weiter.

Und genau das gibt es auf „Bloodshed Across the Empyrean Altar Beyond the Celestial Zenith“ zu hören. Wer mit den letzten Alben vertraut ist, wird sich hier direkt heimisch fühlen. Nach einem kurzen Intro geht es mit „From Chaos They Came“ los und dieser Song spricht Bände. Der Hörer wird von einem Wirbelwind furioser Riffs weggerissen, diese werden von unnachgiebigem Blastbeats vorangetrieben und Dagons diabolischen Gequake gekrönt. Das Gitarrenspiel zeigt sich dabei unheimlich filigran und vielschichtig. Drückendes Tremolospiel gleitet in atmosphärische Arpeggien über, nur um sogleich wieder von flirrenden Melodien untermalt zu werden. An solchen Details zeigt sich die Entwicklung, die INQUISITION vollzogen haben. Die Handschrift der Band ist bei den ersten Takten sofort zu erkennen, doch die Ausführung wird immer feiner.

Nachdem mit den ersten beiden Songs eine Frontalattacke gefahren wurde, reduziert man das Tempo nun ein wenig. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Titelsong, ein ausuferndes Instrumentalstück im Midtempo, in dem die zweiköpfige Band ihr ganzes musikalisches Können zeigt und das nicht im Ansatz erahnen lässt, wie klein die Besetzung von INQUISITION tatsächlich ist. Der Sound ist dicht und komplex, die Produktion vorbildlich. Natürlich hört man fast durchweg, dass INQUISITION stilistisch da anknüpfen, wo IMMORTAL nach „Battles in the North“ und „At the Heart of Winter“ aufgehört haben. Doch die Amerikaner sind an keiner Stelle reine Epigonen, sie stellen vielmehr eine Art alternativer Realität dar, in der man bewundern kann, wie die Entwicklung auch hätte aussehen können. Und sind wir ehrlich: „Bloodshed Across the Empyrean Altar Beyond the Celestial Zenith“ ist um ein Vielfaches attraktiver als „Abbath“.

Das neue Album zeigt nicht mehr und nicht weniger als die altbekannten INQUISITION auf der vollen Höhe ihrer Kunst. Sie sind eine ganz eigene Marke im weiten Rund des Black Metal, in dem es ja die ein oder andere Band gibt, die exakt so klingt wie eine Reihe anderer Bands. Starkes und unterhaltsames Songmaterial, außergewöhnliches handwerkliches Geschick, eine dichte Atmosphäre und jede Menge Anlass das Haupthaar zu schütteln, die Fäuste zu recken und dabei die Luftgitarre in Splitter zu spielen findet man hier versammelt. Bei der Masse an Veröffentlichungen hat derlei Seltenheitswert und deshalb lohnt sich „Bloodshed“ für wirklich jeden, der mit Black Metal etwas anfangen kann.
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