Korn - See You On The Other Side
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Twisted Transistor
2. Politics
3. Hypocrites
4. Souvenir
5. 10 Or A 2-Way
6. Throw Me Away
7. Love Song
8. Open Up
9. Coming Undone
10. Getting Off
11. Liar
12. For No One
13. Seen It All
14. Tearjerker
Die Bloodchamber meint:
Das erste KORN-Album nach dem Ausstieg von Gitarrist Head, der nach einem plötzlichen schweren Anfall von Religiosität und Realitätsverlust nun andere Prioritäten setzt, wartet mit einigen Überraschungen auf. Wirrkopf und Waffennarr Jonathan Davis, seines Zeichens Frontmann der New-Metal-Urväter, erklärt den Verlust des Riffmeisters zur Auffrischungskur, pfeift auf übertriebene Chartstauglichkeit und plädiert für musikalische Selbstverwirklichung. Ein Ausweg aus der musikalischen Sackgasse oder ein herber Fehlschlag, der zu erheblichem Fanverlust führen wird?
Auf „See You On The Other Side“ sind die KORN-typischen kohlenkellertief gestimmten Gitarrenwände zugunsten der elektronischen Komponente fast völlig zurückgenommen. Am nächsten verwandt erscheint das neue Werk mit dem 2002er Release „Untouchables“, aber als völliger Gegensatz zum rauen Vorgänger „Take A Look In The Mirror“. Elektronische Beats, ungewöhnliche Instrumente und vermehrt unkonventionelle Songstrukturen sorgen beim ersten Hören für reichlich Verwirrung, setzen sich nach der Gewöhnungsphase aber unaufhaltsam im Ohr fest. Die Industrial-Anleihen erinnern oft an Marilyn Manson oder auch, wie bei dem düsteren „Throw Me Away“, an die Genreheroen Nine Inch Nails. Es gibt weniger Ohrwurmtaugliches, dafür mehr Experimente. Als Beispiel dafür seien besonders „10 Or A 2-Way“, „Seen It All“ und „Tearjerker“ genannt, die vielleicht zum ersten Mal seit dem noch etwas unausgegorenen, doch originellen Debütalbum der Adidas-Träger aus Bakersfield dem gemeinen KORN-Hörer etwas Geduld abfordern. Das hitverdächtige Material hat auch einiges zu bieten: „Twisted Transistor“, erste Single und zugleich eingängigster Song, das abgefahrene „Souvenir“, das stampfende „Coming Undone“ und das wohl KORN-typischste, mit Stakkatoriffs und Psychovocals verschönerte „Liar“.
„See You On The Other Side“ bietet viel Interessantes, hat jedoch, wie andere KORN-Alben auch, neben echten Überfliegern auch ein paar Durchhänger. Da die Hinwendung zu leiseren Tönen und Elektro-Sounds keineswegs aufgesetzt wirkt, sondern der Band ausgezeichnet zu Gesicht steht und in der Gesamtwirkung auch keinen unspannenden Eindruck macht, kann man das Experiment durchaus als gelungen bezeichnen. Wer die Band nicht nur wegen des bekannten Gitarrensounds zu schätzen weiß, kann mit „See You...“ ein echtes Kleinod an Land ziehen. Wer von einer Band jedoch auf jedem Album das Gleiche hören will, wird enttäuscht sein. Sicher nicht die beste KORN-Platte, aber bei weitem keine schlechte.
Auf „See You On The Other Side“ sind die KORN-typischen kohlenkellertief gestimmten Gitarrenwände zugunsten der elektronischen Komponente fast völlig zurückgenommen. Am nächsten verwandt erscheint das neue Werk mit dem 2002er Release „Untouchables“, aber als völliger Gegensatz zum rauen Vorgänger „Take A Look In The Mirror“. Elektronische Beats, ungewöhnliche Instrumente und vermehrt unkonventionelle Songstrukturen sorgen beim ersten Hören für reichlich Verwirrung, setzen sich nach der Gewöhnungsphase aber unaufhaltsam im Ohr fest. Die Industrial-Anleihen erinnern oft an Marilyn Manson oder auch, wie bei dem düsteren „Throw Me Away“, an die Genreheroen Nine Inch Nails. Es gibt weniger Ohrwurmtaugliches, dafür mehr Experimente. Als Beispiel dafür seien besonders „10 Or A 2-Way“, „Seen It All“ und „Tearjerker“ genannt, die vielleicht zum ersten Mal seit dem noch etwas unausgegorenen, doch originellen Debütalbum der Adidas-Träger aus Bakersfield dem gemeinen KORN-Hörer etwas Geduld abfordern. Das hitverdächtige Material hat auch einiges zu bieten: „Twisted Transistor“, erste Single und zugleich eingängigster Song, das abgefahrene „Souvenir“, das stampfende „Coming Undone“ und das wohl KORN-typischste, mit Stakkatoriffs und Psychovocals verschönerte „Liar“.
„See You On The Other Side“ bietet viel Interessantes, hat jedoch, wie andere KORN-Alben auch, neben echten Überfliegern auch ein paar Durchhänger. Da die Hinwendung zu leiseren Tönen und Elektro-Sounds keineswegs aufgesetzt wirkt, sondern der Band ausgezeichnet zu Gesicht steht und in der Gesamtwirkung auch keinen unspannenden Eindruck macht, kann man das Experiment durchaus als gelungen bezeichnen. Wer die Band nicht nur wegen des bekannten Gitarrensounds zu schätzen weiß, kann mit „See You...“ ein echtes Kleinod an Land ziehen. Wer von einer Band jedoch auf jedem Album das Gleiche hören will, wird enttäuscht sein. Sicher nicht die beste KORN-Platte, aber bei weitem keine schlechte.
Im Fadenkreuz
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Michael Hauptmann [mh]
Experte für T(h)rash, Front-Uschis und Blutgemetzel
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Bastian Greb [bg]
Experte für Modernes und alles was sonst nirgendwo reinpasst
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen