Korn & Dimmu Borgir
Korn & Dimmu Borgir
Köln, Palladium
03.10.2010
03.10.2010
Ein abenteuerliches Live-Paket, was uns hier geschnürt wurde: Das tiefgestimmte New-Metal-Urgestein KORN trifft auf düsteres nordisches Epic-Theater à la DIMMU BORGIR. Eröffnet wird das ganzen vom rotzigen Rock-N-Roll der Briten TURBOWOLF. Sollte es tatsächlich einen Zuschauer geben, der wegen aller drei Bands vor Ort war?
Das Gros der Anwesenden im gut gefüllten Kölner Palladium (Ausverkauft ist das Ganze augenscheinlich nicht, was wohl an den saftigen Ticketpreisen oder aber auch an der experimentierfreudigen Band-Zusammenstellung liegt.) dürfte aber wegen des Hauptacts aufgelaufen sein, so dass DIMMU BORGIR gegen die übermächtigen Windmühlen des Desinteresses anspielen müssen. Die daraus resultierenden Motivationsschwierigkeiten sind den Norwegern in ihrer Performance deutlich anzumerken – zu routiniert wirkt das Auftreten der inzwischen zum Trio geschrumpften und durch Gastmusiker verstärkten Formation. Die aufwändigen Orchesterarrangements und die weiblichen Gesangsparts der Stücke vom neuen Album „Abrahadabra“ müssen, genau wie die Stimme des gegangenen Vortex, vom Band bzw. Keyboard kommen, wodurch eine zusätzliche Künstlichkeit und Unnahbarkeit entsteht. Optisch haben DIMMU BORGIR aber mit detailverliebten Outfits und reizvollem Lichtdesign wie immer Einiges zu bieten. Ob sie in den Reihen der KORN-Anhänger neue Fans gewinnen konnten, ist fraglich. Die anwesenden DB-Freunde geben vor allem bei der abschließenden Bandhymne „Mourning Palace“ alles, um die Band gegen die gelangweilte Übermacht zu unterstützen.
Freundlicherweise wird das Publikum in der langen Umbaupause nicht sich selbst überlassen: Zur Überbrückung legt ein DJ allerlei Kracher von PANTERA, DISTURBED, SLIPKNOT und Co. auf, um die Meute entsprechend anzuheizen. Schon jetzt ist die Stimmung deutlich über dem Level während des DIMMU BORGIR-Auftritts (!). Als KORN dann nach reichlich weiterer Wartezeit die Bühne betreten, gibt es im Palladium kein Halten mehr. Schon während der ersten Songs müssen erschöpfte Mädchen aus der Menge gezogen werden, so toben und schieben die Fans. Während des kompletten zweistündigen Sets reißt die ausgelassene Stimmung auch nie ab – eine schweißtreibende Angelegenheit und ein wirklich eindrucksvoller Anblick, der sich von der Empore bietet.
Was Jon Davis und seinen Mannen während ihres langen Gigs bieten, ist auch wert, gefeiert zu werden. Aus der Riege der gut auflegten Musiker sind vor allem der Drummer, der den groovenden Krachern aus allen Zeiten der KORN-Historie noch mehr Schmackes verleiht, und natürlich Jonathan Davis, der sich äußerst agil präsentiert und sehr gut bei Stimme ist. Seine kurzen Ausflüge hinter die Bühne zum Sauerstoffvorrat werden durch ausschweifende Instrumentale und ein beeindruckendes Drumsolo gefüllt. Neben allen Hits der Band – sehr positiv fällt vor allem die Präsentation der Klassiker vom Debütalbum auf – werden auch Songs vom neuen Album kraftvoll dargeboten. Die gelungenen Coverversionen von PINK FLOYDs „Another Brick In The Wall“ und METALLICAs „One“ gehören selbstverständlich ebenso zum Programm wie Davis' Dudelsack-Performance.
Starallüren und Ausgebranntsein – Worte, die im Zusammenhang mit KORN immer wieder fallen. An diesem Abend war nichts davon zu spüren. Die Band agierte publikumsnah und lieferte einen langen, unterhaltsamen Gig. Bis auf die kurzen Abwesenheiten Jonathan Davis' auf der Bühne gab es hier weit und breit nichts anderes als pure Spielfreude. Die mit dem aktuellen Album angesetzte Rückbesinnung auf die Wurzeln gilt also auch für die Live-Performance der Band. Mehr für's Geld kann sich der KORN-Fan definitiv nicht wünschen.
Fotos von Yvonne
ShotAlive
Das Gros der Anwesenden im gut gefüllten Kölner Palladium (Ausverkauft ist das Ganze augenscheinlich nicht, was wohl an den saftigen Ticketpreisen oder aber auch an der experimentierfreudigen Band-Zusammenstellung liegt.) dürfte aber wegen des Hauptacts aufgelaufen sein, so dass DIMMU BORGIR gegen die übermächtigen Windmühlen des Desinteresses anspielen müssen. Die daraus resultierenden Motivationsschwierigkeiten sind den Norwegern in ihrer Performance deutlich anzumerken – zu routiniert wirkt das Auftreten der inzwischen zum Trio geschrumpften und durch Gastmusiker verstärkten Formation. Die aufwändigen Orchesterarrangements und die weiblichen Gesangsparts der Stücke vom neuen Album „Abrahadabra“ müssen, genau wie die Stimme des gegangenen Vortex, vom Band bzw. Keyboard kommen, wodurch eine zusätzliche Künstlichkeit und Unnahbarkeit entsteht. Optisch haben DIMMU BORGIR aber mit detailverliebten Outfits und reizvollem Lichtdesign wie immer Einiges zu bieten. Ob sie in den Reihen der KORN-Anhänger neue Fans gewinnen konnten, ist fraglich. Die anwesenden DB-Freunde geben vor allem bei der abschließenden Bandhymne „Mourning Palace“ alles, um die Band gegen die gelangweilte Übermacht zu unterstützen.
Freundlicherweise wird das Publikum in der langen Umbaupause nicht sich selbst überlassen: Zur Überbrückung legt ein DJ allerlei Kracher von PANTERA, DISTURBED, SLIPKNOT und Co. auf, um die Meute entsprechend anzuheizen. Schon jetzt ist die Stimmung deutlich über dem Level während des DIMMU BORGIR-Auftritts (!). Als KORN dann nach reichlich weiterer Wartezeit die Bühne betreten, gibt es im Palladium kein Halten mehr. Schon während der ersten Songs müssen erschöpfte Mädchen aus der Menge gezogen werden, so toben und schieben die Fans. Während des kompletten zweistündigen Sets reißt die ausgelassene Stimmung auch nie ab – eine schweißtreibende Angelegenheit und ein wirklich eindrucksvoller Anblick, der sich von der Empore bietet.
Was Jon Davis und seinen Mannen während ihres langen Gigs bieten, ist auch wert, gefeiert zu werden. Aus der Riege der gut auflegten Musiker sind vor allem der Drummer, der den groovenden Krachern aus allen Zeiten der KORN-Historie noch mehr Schmackes verleiht, und natürlich Jonathan Davis, der sich äußerst agil präsentiert und sehr gut bei Stimme ist. Seine kurzen Ausflüge hinter die Bühne zum Sauerstoffvorrat werden durch ausschweifende Instrumentale und ein beeindruckendes Drumsolo gefüllt. Neben allen Hits der Band – sehr positiv fällt vor allem die Präsentation der Klassiker vom Debütalbum auf – werden auch Songs vom neuen Album kraftvoll dargeboten. Die gelungenen Coverversionen von PINK FLOYDs „Another Brick In The Wall“ und METALLICAs „One“ gehören selbstverständlich ebenso zum Programm wie Davis' Dudelsack-Performance.
Starallüren und Ausgebranntsein – Worte, die im Zusammenhang mit KORN immer wieder fallen. An diesem Abend war nichts davon zu spüren. Die Band agierte publikumsnah und lieferte einen langen, unterhaltsamen Gig. Bis auf die kurzen Abwesenheiten Jonathan Davis' auf der Bühne gab es hier weit und breit nichts anderes als pure Spielfreude. Die mit dem aktuellen Album angesetzte Rückbesinnung auf die Wurzeln gilt also auch für die Live-Performance der Band. Mehr für's Geld kann sich der KORN-Fan definitiv nicht wünschen.
Fotos von Yvonne
ShotAlive