Incantation - Onward To Golgotha
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Golgotha
2. Devoured Death
3. Blasphemous Cremation
4. Rotting Spiritual Embodiment
5. Unholy Massacre
6. Entrantment Of Evil
7. Christening The Afterbirth
8. Immortal Cessation
9. Profanation
10. Deliverance Of Horrific Prophecies
11. Eternal Torture
Die Bloodchamber meint:
Ich gebe es zu, einen echten Klassiker zu rezensieren ist für den Schreibenden ein wenig so, wie Fische aus einem Fass zu angeln. Viele Menschen stimmen miteinander überein, dass es sich bei einem bestimmten Album um ein großartiges Ausnahmewerk handelt. Dazu haben sie den Lauf der Zeit auf ihrer Seite. Denn wenn das Album auch noch stilprägend war und eine Orientierung für viele andere Bands bot und immer noch bietet, dann muss wirklich was Historisches dran sein. Und in diesem Falle ist es mir eine ganz besondere Ehre, einen Meilenstein der schwarzen Abartigkeit, ein Monument boshafter Finsternis besprechen zu dürfen. Es geht um nichts weniger als „Onward to Golgotha‟ der US-Amerikaner INCANTATION.
Die Band wurde 1989 in Pennsylvania gegründet, bewies in Form von Demos bald erste Lebenszeichen und nach zwei EPs kam 1992 ihr Debüt heraus. Und voll auf der Höhe des Death Metal Hypes vollbrachte diese junge Band etwas, das ihren Ruhm bis zum heutigen Tage begründen sollte. Sie haben es geschafft, Death Metal noch ein wenig finsterer zu machen, als er es bereits war. „Onward to Golgotha‟ ist das Album, das noch heute für Heerscharen an Bands der Markstein ist. Zwar kann man INCANTATION in technischer Hinsicht nichts vorwerfen, doch geht es hier nicht primär um Virtuosität, sondern vielmehr um die Erschaffung einer vollkommen abgründigen Atmosphäre, um Musik, die direkt das Tor zur Hölle öffnet und Visionen im Kopf des Zuhörers entstehen lässt, was sich hinter dieser dunklen Pforte verbergen mag.
Aus diesen Tagen ist nur noch John McEntee übrig geblieben, der inzwischen nicht mehr nur an der Gitarre am Werke, sondern auch für die Vocals zuständig ist. Die wurden damals von Craig Pillard (heute aktiv bei DISMA) beigesteuert. Und was für Vocals das sind. Ultratief, ohne dabei nach Studiotechnik zu klingen, gehört er wohl zu den Old School Vokalisten, die über extremste Stimmlage verfügen. Die Musik besticht dadurch, dass INCANTATION nicht der Versuchung erlegen sind, ihren Extremismus durch reine Tempoeskapaden zu gestalten. „Onward to Golgotha‟ ist unglaublich abwechslungsreich und pendelt permanent zwischen kurzen rasanten Eruptionen und bleierner Schwere in doomigem Tempo hin und her. Dazwischen verfügt die Band über jede nur denkbare Nuance. Bestes Beispiel hierfür ist „Christening the Afterbirth‟, ein Bandklassiker, der gleichzeitig die abartige und blasphemische Stimmung veranschaulicht, die auf diesem Album herrscht.
Bei allen Songs gibt es Massen an Ideen und kleinen Geniestreichen, die dem Album eine unheimliche Tiefe verleihen und es auch nach dem hundertsten Hördurchgang zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Ob es die verhallt übereinanderlagernden Vocals in „Rotting Spiritual Embodiment‟ sind oder die atemberaubenden Breaks in „Unholy Massacre‟, in denen sich schleppenden Teile mit einer rasenden und höchst eingängigen Leadgitarre abwechseln, wie sie auch in „Immortal Cessation‟ auf den Hörer losgelassen wird. „Onward to Golgotha‟ ist ein Album, das den Test der Zeit bestanden hat und nach fast einem Vierteljahrhundert immer noch so frisch klingt wie am ersten Tag.
Das liegt nicht zuletzt an der Produktion, die sich auch heute noch hören lassen kann. Viele junge Bands, die vergleichbaren Death Metal spielen, scheinen sich danach zu sehnen, einen so erdigen und warmen Sound verpasst zu bekommen. Hier bewegen wir uns weitab von allem Übel in Form getriggerter Drums oder eines totkomprimierten Gesamtklangs, das hier ist alte Schule in Perfektion.
INCANTATION haben im Laufe ihrer weiteren neun Alben unheimlich starkes Material rausgebracht, doch außer „Primordial Domination‟ war nichts dabei, das dem Debüt das Wasser reichen konnte. Heutzutage gibt es eine ganze Subszene, die manchmal mit dem merkwürdigen Label „Cavernous Death Metal‟ bezeichnet wird, deren Existenz ohne INCANTATION und „Onward to Golgotha‟ bestenfalls fraglich wäre. Ob man GRAVE MIASMA, CRUCIAMENTUM, DEAD CONGREGATION oder auch שְׁאוֹל heranzieht, all diese Lieblinge des gegenwärtigen Undergrounds und viele andere mehr beziehen sich in der ein oder anderen Form auf das hier besprochene Album. Bei einer derartigen historischen Bedeutung, die auch 2016 noch taufrisch, voller Energie und Boshaftigkeit klingt, kann man getrost von einem Szeneklassiker sprechen. Und ein solcher hat nichts anderes verdient als die Höchstpunktzahl.
Die Band wurde 1989 in Pennsylvania gegründet, bewies in Form von Demos bald erste Lebenszeichen und nach zwei EPs kam 1992 ihr Debüt heraus. Und voll auf der Höhe des Death Metal Hypes vollbrachte diese junge Band etwas, das ihren Ruhm bis zum heutigen Tage begründen sollte. Sie haben es geschafft, Death Metal noch ein wenig finsterer zu machen, als er es bereits war. „Onward to Golgotha‟ ist das Album, das noch heute für Heerscharen an Bands der Markstein ist. Zwar kann man INCANTATION in technischer Hinsicht nichts vorwerfen, doch geht es hier nicht primär um Virtuosität, sondern vielmehr um die Erschaffung einer vollkommen abgründigen Atmosphäre, um Musik, die direkt das Tor zur Hölle öffnet und Visionen im Kopf des Zuhörers entstehen lässt, was sich hinter dieser dunklen Pforte verbergen mag.
Aus diesen Tagen ist nur noch John McEntee übrig geblieben, der inzwischen nicht mehr nur an der Gitarre am Werke, sondern auch für die Vocals zuständig ist. Die wurden damals von Craig Pillard (heute aktiv bei DISMA) beigesteuert. Und was für Vocals das sind. Ultratief, ohne dabei nach Studiotechnik zu klingen, gehört er wohl zu den Old School Vokalisten, die über extremste Stimmlage verfügen. Die Musik besticht dadurch, dass INCANTATION nicht der Versuchung erlegen sind, ihren Extremismus durch reine Tempoeskapaden zu gestalten. „Onward to Golgotha‟ ist unglaublich abwechslungsreich und pendelt permanent zwischen kurzen rasanten Eruptionen und bleierner Schwere in doomigem Tempo hin und her. Dazwischen verfügt die Band über jede nur denkbare Nuance. Bestes Beispiel hierfür ist „Christening the Afterbirth‟, ein Bandklassiker, der gleichzeitig die abartige und blasphemische Stimmung veranschaulicht, die auf diesem Album herrscht.
Bei allen Songs gibt es Massen an Ideen und kleinen Geniestreichen, die dem Album eine unheimliche Tiefe verleihen und es auch nach dem hundertsten Hördurchgang zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Ob es die verhallt übereinanderlagernden Vocals in „Rotting Spiritual Embodiment‟ sind oder die atemberaubenden Breaks in „Unholy Massacre‟, in denen sich schleppenden Teile mit einer rasenden und höchst eingängigen Leadgitarre abwechseln, wie sie auch in „Immortal Cessation‟ auf den Hörer losgelassen wird. „Onward to Golgotha‟ ist ein Album, das den Test der Zeit bestanden hat und nach fast einem Vierteljahrhundert immer noch so frisch klingt wie am ersten Tag.
Das liegt nicht zuletzt an der Produktion, die sich auch heute noch hören lassen kann. Viele junge Bands, die vergleichbaren Death Metal spielen, scheinen sich danach zu sehnen, einen so erdigen und warmen Sound verpasst zu bekommen. Hier bewegen wir uns weitab von allem Übel in Form getriggerter Drums oder eines totkomprimierten Gesamtklangs, das hier ist alte Schule in Perfektion.
INCANTATION haben im Laufe ihrer weiteren neun Alben unheimlich starkes Material rausgebracht, doch außer „Primordial Domination‟ war nichts dabei, das dem Debüt das Wasser reichen konnte. Heutzutage gibt es eine ganze Subszene, die manchmal mit dem merkwürdigen Label „Cavernous Death Metal‟ bezeichnet wird, deren Existenz ohne INCANTATION und „Onward to Golgotha‟ bestenfalls fraglich wäre. Ob man GRAVE MIASMA, CRUCIAMENTUM, DEAD CONGREGATION oder auch שְׁאוֹל heranzieht, all diese Lieblinge des gegenwärtigen Undergrounds und viele andere mehr beziehen sich in der ein oder anderen Form auf das hier besprochene Album. Bei einer derartigen historischen Bedeutung, die auch 2016 noch taufrisch, voller Energie und Boshaftigkeit klingt, kann man getrost von einem Szeneklassiker sprechen. Und ein solcher hat nichts anderes verdient als die Höchstpunktzahl.
Im Fadenkreuz
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
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