Subway To Sally - Engelskrieger

Subway To Sally - Engelskrieger
Industrial
erschienen in 2003 bei Motor Music
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Geist des Kriegers
2. Falscher Heiland
3. Unsterblich
4. Kleine Schwester
5. Abendlied
6. Narben
7. 20000 Meilen unter dem Meer
8. Knochenschiff
9. Wolfstraum
10. Verloren
11. Abendland

Die Bloodchamber meint:

Ich gebe es gerne und offen zu: Bands wie In Extremo, Corvus Chorax (?), Morgenstern, Saltatio Mortis (doppelwürg!) und eigentlich auch Subway to Sally erregen meine Magensäfte gelegentlich richtig fies zum Überlaufen. Und während ich dann an Sodbrennen, Übelkeit oder im schlimmsten Falle auch mit dem Geschmack von Erbrochenen im Mund mir überlege warum sogenannten Metalfans hirnlos diesem Mittelaltergezockse nachrennen wie kleine prä-menstruierende Teenagern geölten Boybands grölen hunderte von Kehlen irgend welche Tief-Mitttel-Hochdeutsche Texte und strafen mich der Unkenntnis, Ignoranz und den 7 Todsünden. Umso mehr war ich erstaunt als ich die aktuelle Langrille von Subway to Sally hörte – was denn jetzt? Hatte Sänger Eric Fish (mit einer Stimme die ich immer eher der Augsburger Puppenkiste denn dem Metal zuordnete) aus versehen beim Rumwirbeln im Proberaum alle Mittelalterlichen Instrumente zersäbelt? Ist er an den Härtegrad-Regler der Gitarristen gekommen??? Egal, hin oder her, egal was die hammerharten Kollegen diverser Printmedien schreiben – die neue StS enthält soviel Folk/Mittelalter wie Essen Nährwert (Fritten mit Ketchup und Chiwapchichi(???)). Der „Geist des Kriegers“ donnert erstmal so bretthart aus der Box das ich dachte die CD seie eine Fehlpressung und ich würd Rammstein hören! Was die Jungs (und dat Mädel) hier an Härte rausgeholt haben, Hut ab! Jeder Song zeigt eigentlich einen neuen Aspekt von StS (Abendlied zeigt Eric Fish endlich mal als passablen Sänger, Abendland ist ein bissl die Verschmelzung von leichten, aber auch nur ganz leichten Folkelementen und harten Industrial-Riffs u.v.m) wobei jeder Song einen tieferen Sinn besitzt (Falscher Heiland!) wenn man die Lyrics genau mitliest.Auf einzelne Songs gehe ich trotzdem nicht detailliert ein, als Gros der Kritik kann jedoch festgehalten werden das teilweise die montonen Industrial-Riffings, die sich leicht ähneln, der Platte etwas Abwechslungskraft rauben und vielleicht im ganzen die Scheibe etwas sehr düster ausgefallen ist – trotz der Verbesserung in Eric Fishs Gesang nerven die gelegentlichen „Ich mach auf böser Till von Rammstein!“ auch. Dagegen spricht jedoch das es die erste Platte von Subway ist, die man – meiner Meinung nach – ohne Probleme direkt in die Sparte Industrial einordnen kann; und das steht den Leuten mal wirklich gut zu Gesicht, auch wenn viele Fans damit vergrätzt werden, aber dafür nur Respekt an die Band! Zur Diskussion steht jetzt nur ob demnächst jede Mittelalterband mit ultraharten Riffings und Maschinen-Drumming daherkommt, wenns denn aber so ist sind StS wohl die Vorreiter dieses neuen Trends. Fragt man sich nur ob das ganze dann wieder so beängstigende Formen wie eingangs erwähnt annimmt... mein fettiges Essen fängt schon an zu rebellieren... hmm...
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