Als zweite Singleauskopplung aus ihrem aktuellen Album „GlaubeLiebeTod“ haben sich OOMPH! für „Das Letzte Streichholz“ entschieden, einen Song, der weitaus weniger als der Vorgänger „Gott Ist Ein Popstar“ nach Aufmerksamkeit heischt, sondern eher ruhigere, nachdenklichere Töne anschlägt. Der Text ist dabei relativ frei interpretierbar; so wählt das dazugehörige Video eine Art Aschenputtel Geschichte als Ansatz, es sind jedoch auch andere Varianten wie z.B. Kindesmißbrauch durchaus denkbar. Somit positionieren sich OOMPH! nach langer Zeit mal wieder in einer Ecke, die nicht ausschließlich mit Chartpositionen zu tun haben will, und das ist sicherlich ein vernünftiger Weg.
Der Song selbst ist relativ eingängig, geht aber auch nicht ganz so gut ins Ohr wie die Kloppertracks des letzten Albums, welche die Wolfsburger ja nach langen Jahren im Untergrund an die Spitze des deutschen Mainstreams beförderten. Insgesamt also ein gutes Stück, aber sicherlich kein herausragender Meilenstein.
Als B-Seite gibt es mit „Mein Schatz“ den laut Kollegin Bielig härtesten Track des Albums noch dazu, wobei dieser mit seinen „Herr der Ringe“ Lyrics wieder frei von jeglichem Tiefgang gehalten wurde. Dennoch rockt das Teil ordentlich nach vorne und erinnert eher an die Frühwerke der Band, was manchen alten Fan sicherlich freuen dürfte.
Die abschließende Frage nach Sinn und Unsinn einer Single kann auch diesmal natürlich nicht geklärt werden, Tatsache ist aber, daß man für sein Geld durchaus Qualität geboten bekommen, jedoch völlig auf irgendwelche exklusiven Extras verzichten muß. Entscheidet selbst.