Slayer - Seasons In The Abyss

Slayer - Seasons In The Abyss
Thrash Metal
erschienen in 1990 bei American Recordings
dauert 42:24 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. War Ensemble
2. Blood Red
3. Spirit In Black
4. Expendable Youth
5. Dead Skin Mask
6. Hallowed Point
7. Skeletons Of Society
8. Temptation
9. Born Of Fire
10. Seasons In The Abyss

Die Bloodchamber meint:

1990 waren Slayer für mich auf dem absoluten Höhepunkt ihrer Schaffenskraft. Mit vier absolut übermenschlichen Alben im Rücken konnte es sich die Band leisten, auch mal ein paar Experimente zu wagen anstatt immer nur High-Speed-Geknüppel abzuliefern. Erste Ansätze waren dazu ja schon auf dem Vorgänger „South Of Heaven“ vorhanden, bei „Seasons“ aber haben sich die Jungs noch weiter über ihre damaligen Genre-Grenzen hinaus gewagt.
Zustande gekommen ist durch diese Offenheit eine Platte, die ich als die böseste überhaupt in Slayer’s Karriere bezeichnen würde. Neben den üblichen Nackenbrechern von 1A-Qualität wie „War Ensemble“, „Hallowed Point“ oder „Born Of Fire“ befinden sich auch ein paar langsamere Ohrwürmer auf der Scheibe, die man der Band nur drei Jahre zuvor nie und nimmer zugetraut hätte. Man denke nur an den erstklassigen Titeltrack oder die völlig sicke „Schweigen der Lämmer“-Hommage „Dead Skin Mask“. Absoluter Wahnsinn, dieses Riff !
Apropos : fast alle Gitarrenklänge der Herren Hanneman und King haben auf dieser Langrille absolutes Weltklasseformat – okay, das ist an sich natürlich erstmal keine besonders neue Feststellung. Aber sie verdient besondere Beachtung. Denn so konzentriert so viele göttliche Saitenattacken – das gibt es nicht alle Tage, auch nicht auf den früheren Alben.
Dazu zimmert Dave Lombardo auf seinem (vorerst) letzten Totschläger-Album seinen Kollegen wie immer ein grandioses Fundament zurecht, das von Tom Araya’s bester Gesang/Gebrüll/Geschrei-Leistung ever überragend veredelt wird.
Die extravagante Mischung aus derbem Geholze, brutalen Stampf-Parts und erstklassigen Melodien wirkt insgesamt sowas von finster, daß man vor Freude (oder Bedrückung ?) am liebsten den Göttern/Dämonen für dieses Stück Musik danken möchte.
„Seasons“ ist natürlich bei weitem nicht die heftigste Slayer-Platte, aber mit Sicherheit die „Schönste“ – falls man so ein Wort in Verbindung mit dieser Band überhaupt gebrauchen darf.
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