Opeth - Damnation (Re-Release)

Opeth - Damnation (Re-Release)
Melancholic Metal
erschienen in 2003 bei Music For Nations
dauert 43:16 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Windowpane
2. In My Time Of Need
3. Death Whispered A Lullaby
4. Closure
5. Hope Leaves
6. To Rid The Disease
7. Ending Credits
8. Weakness

Die Bloodchamber meint:

Das 2003 erstmals erschienene und nun 2006 neu veröffentlichte Werk ist im Unterschied zu allen anderen Alben von OPETH ganz und gar ruhig gehalten. Es könnte sozusagen vom Gesamtkonzept sogar der kleine Bruder des 2002 veröffentlichten „Deliverance“ sein. Vornehmlich handelt es sich bei „Damnation“ um Semi-Akustikstücke, die durch Mikaels cleanem Gesang hochglanzveredelt werden.

Das etwas sperrige „Windowpane“ ist zugleich der Opener des - meiner Meinung nach - bislang dunkelsten Werk der Schweden. „In My Time Of Need“ besticht durch einen glanzvollen Melodiebogen, der einen auf eine träumerische Reise mitnimmt. Zuweilen bricht ein matter Glanz der Hoffnungslosigkeit und Depression durch („Hope Leaves). Wer kennt nicht das Gefühl von Verlassenheit, auch wenn man sich inmitten von Menschenansammlungen befindet („To Rid The Disease“)? Verlust und die Frage, warum sich jemand zum Negativen verändert, thematisiert „Weakness“. Es ist wohl der traurigste und minimalistischste Song auf diesem Album, das nur Glanzpunkte bereithält. Freunde der späten Anathema müssen hier unbedingt zugreifen. Die anderen sind unbedingt dazu aufgerufen, sich einem Klassiker der Rock- und Metalgeschichte zu öffnen. Brillant!

Nachdenklich ist "Damnation" wie alle anderen Opeth-Alben. Aber durch die verhaltene Stimmung und bewusst zelebrierte Stille kann dieses Album äußerst nachhaltig innere Welten aufrütteln, als ein „Typisches“ mit Growls und E-Gitarren. Definitiv sollte das Album allein oder zu zweit in einem dunklen Raum bei Kerzenschein gehört werden. Hört sich kitschig an, ist es aber nicht.

Die Neuveröffentlichung bringt nichts Neues mit sich. Keine Bonussongs, keine Extras, wie Musikclips oder Liveaufnahmen. Wer braucht das auch schon bei dieser intensiven Platte? Zusätzliches Material würde bei diesem Output - und bei allen anderen von OPETH - das Albumkonzept in zwei Hälften zerreißen und die grandiose Songanreihung relativieren. Wir sind hier nicht bei Judas Priest oder Iron Maiden.
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