Cephalic Carnage - Xenosapien
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Endless cycle of violence
2. Divination & violation
3. Molting
4. Touched by an angel
5. Vaporized
6. Heptarchy
7. G.lobal O.verhaul D.evice
8. Let them hate so long as theyfear
9. The omega point
10. Megacosm of the aquaphobics
11. Ov vicissitude
Die Bloodchamber meint:
Ich gebs zu! Ich bin ein großer Fan der Rocky Mountain Hydro Grinder von CEPHALIC CARNAGE. Musikalität gepaart mit spielerischem Können, künstlerischer Extravaganz, einer sehr spektakulären Live Show und vor allem dem Mut, Genregrenzen nonchalant zu ignorieren und absolut Einzigartiges zu kreieren.
Bereits mit ihrem Debüt "Conforming to Anormality" konnten sie für Aufsehen sorgen und wurden prompt von Relapse unter Vertrag genommen. Neben der einen oder anderen obskuren EP kamen mit "Exploiting Dysfunction" und "Lucid Interval" 2 vielbeachtete und fanscharbildende Albumveröffentlichungen mit denen sie, neben der wohl wichtigsten Band des Genres, THE DILLINGER ESCAPE PLAN, die zur Zeit akut wütende Mathcorewelle mit in Gang traten.
Was dann folgte war ein relativ deutlicher Schnitt. Viele Frickel- und Komplexfanatiker reagierten schwer verstört oder zumindest verschupft: "Anomalies" wurde 2005 veröffentlicht und zeigte die Band deutlich strukturierter, liedbezogener und direkter, jedoch auch produktionstechnisch gereifter, mit abwechslungsreicheren Titeln, auch mit teilweise klarem Gesang, der von Produzent Dave Otero beigesteuert wurde. Jedoch wurde hier und da übers Ziel hinausgeschossen. Man verlor sich etwas in ausufernden Stilexperimenten. Diese Vielfalt hatte Charme und Qualität, jedoch fehlte die Klammer, die diesen Stilmixbastard zusammenhielt. Von heute aus aus betrachtet, schien "Anomalies" nur der Feldversuch für richtig Großes zu sein, den das ist "Xenosapien" dann wirklich geworden.
Nimmt man das neue Werk unter die Lupe, fällt zuerst die wieder von Otero beigesteuerte Produktion auf. Noch einen Zacken besser, sehr differenziert, fett und ausgewogen! So gewandet schlängeln sich die Titel seidenweich in den Kopf, um dann dort die Schädeldecke von innen zu pulverisieren. Kompakt wie nie, kompromisslos wie immer schaffen CEPHALIC CARNAGE den nie für möglich gehaltenen stilistischen Brückenschlag zwischen spastischer Frikelei a la "Lucid Interval" und eingängigeren Strukturen und weitläufigen Stilzitaten wie auf "Anomalies" und beweisen einen erneut durchlaufenen künstlerischen Reifeprozess. Die Extreme schließen sich nicht mehr aus. Hirnakrobatik passiert nur noch selten vordergründig, sondern im Detail. Die Spieltechnik wird zum Instrument, nicht zum Selbstzweck. Der Wechsel zwischen Grind und Math, Black und Doom, Thrash und Death, Jazz und Stoner passiert fließend und gelingt mit sehr erhaben-gelassener Selbstverständlichkeit.
Das Album hat so viele Nuancen und Farbtupfer, dass es schwieriger wäre alles im Detail zu beschreiben, als sich genüsslich zurückzulehnen und dieses Monster (am besten mehrfach) reinlaufen zu lassen. Bei "Xenosapien" haben es CEPHALIC CARNAGE geschafft, die beim Vorgänger noch vermisste Klammer schlüssig und bündig um das Paket zu wuchten, zu begrenzen, ohne einzuengen und den perfekten Rahmen für ihre Interpretation des extremen Metals zu finden. Es bietet beim ersten Hören Eingängigkeit und wächst von da an mit und an seinen Details.
Ich habe das Album mittlerweile mindestens 30 mal gehört, finde immer noch Ideen und Kleinigkeiten, die begeistern und Lieder, die sich nicht abnutzen. Ich unterlasse es bewusst, einzelne Titel hervorzuheben, denn ich will Euch den Spaß nicht nehmen in dieses Fremdwesen erwartungsvoll einzutauchen
CEPHALIC CARNAGE können es mit diesem Album schaffen, sich von einer (sehr großen) freakigen Randgruppenbande zu einer ernst zu nehmenden Größe im Internationalen Death Metal zu entwickeln. Der Szene wünsche ich mehr Bands von diesem Schlage, dann muss uns um die Zukunft der harten Musik nicht bange sein. Jeder Metaller sollte ein Exemplar dieses Albums zu Hause haben! Ich kann mir nicht vorstellen, das in dieser Sparte in diesem Jahr noch was Besseres kommt. Essenziell!
Bereits mit ihrem Debüt "Conforming to Anormality" konnten sie für Aufsehen sorgen und wurden prompt von Relapse unter Vertrag genommen. Neben der einen oder anderen obskuren EP kamen mit "Exploiting Dysfunction" und "Lucid Interval" 2 vielbeachtete und fanscharbildende Albumveröffentlichungen mit denen sie, neben der wohl wichtigsten Band des Genres, THE DILLINGER ESCAPE PLAN, die zur Zeit akut wütende Mathcorewelle mit in Gang traten.
Was dann folgte war ein relativ deutlicher Schnitt. Viele Frickel- und Komplexfanatiker reagierten schwer verstört oder zumindest verschupft: "Anomalies" wurde 2005 veröffentlicht und zeigte die Band deutlich strukturierter, liedbezogener und direkter, jedoch auch produktionstechnisch gereifter, mit abwechslungsreicheren Titeln, auch mit teilweise klarem Gesang, der von Produzent Dave Otero beigesteuert wurde. Jedoch wurde hier und da übers Ziel hinausgeschossen. Man verlor sich etwas in ausufernden Stilexperimenten. Diese Vielfalt hatte Charme und Qualität, jedoch fehlte die Klammer, die diesen Stilmixbastard zusammenhielt. Von heute aus aus betrachtet, schien "Anomalies" nur der Feldversuch für richtig Großes zu sein, den das ist "Xenosapien" dann wirklich geworden.
Nimmt man das neue Werk unter die Lupe, fällt zuerst die wieder von Otero beigesteuerte Produktion auf. Noch einen Zacken besser, sehr differenziert, fett und ausgewogen! So gewandet schlängeln sich die Titel seidenweich in den Kopf, um dann dort die Schädeldecke von innen zu pulverisieren. Kompakt wie nie, kompromisslos wie immer schaffen CEPHALIC CARNAGE den nie für möglich gehaltenen stilistischen Brückenschlag zwischen spastischer Frikelei a la "Lucid Interval" und eingängigeren Strukturen und weitläufigen Stilzitaten wie auf "Anomalies" und beweisen einen erneut durchlaufenen künstlerischen Reifeprozess. Die Extreme schließen sich nicht mehr aus. Hirnakrobatik passiert nur noch selten vordergründig, sondern im Detail. Die Spieltechnik wird zum Instrument, nicht zum Selbstzweck. Der Wechsel zwischen Grind und Math, Black und Doom, Thrash und Death, Jazz und Stoner passiert fließend und gelingt mit sehr erhaben-gelassener Selbstverständlichkeit.
Das Album hat so viele Nuancen und Farbtupfer, dass es schwieriger wäre alles im Detail zu beschreiben, als sich genüsslich zurückzulehnen und dieses Monster (am besten mehrfach) reinlaufen zu lassen. Bei "Xenosapien" haben es CEPHALIC CARNAGE geschafft, die beim Vorgänger noch vermisste Klammer schlüssig und bündig um das Paket zu wuchten, zu begrenzen, ohne einzuengen und den perfekten Rahmen für ihre Interpretation des extremen Metals zu finden. Es bietet beim ersten Hören Eingängigkeit und wächst von da an mit und an seinen Details.
Ich habe das Album mittlerweile mindestens 30 mal gehört, finde immer noch Ideen und Kleinigkeiten, die begeistern und Lieder, die sich nicht abnutzen. Ich unterlasse es bewusst, einzelne Titel hervorzuheben, denn ich will Euch den Spaß nicht nehmen in dieses Fremdwesen erwartungsvoll einzutauchen
CEPHALIC CARNAGE können es mit diesem Album schaffen, sich von einer (sehr großen) freakigen Randgruppenbande zu einer ernst zu nehmenden Größe im Internationalen Death Metal zu entwickeln. Der Szene wünsche ich mehr Bands von diesem Schlage, dann muss uns um die Zukunft der harten Musik nicht bange sein. Jeder Metaller sollte ein Exemplar dieses Albums zu Hause haben! Ich kann mir nicht vorstellen, das in dieser Sparte in diesem Jahr noch was Besseres kommt. Essenziell!
Im Fadenkreuz
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Michael Hauptmann [mh]
Experte für T(h)rash, Front-Uschis und Blutgemetzel