After Forever - Exordium (EP)

After Forever - Exordium (EP)
Gothic Metal
erschienen in 2003 bei Transmission Records
dauert 26:41 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Line Of Thoughts
2. Beneath
3. My Choice
4. Glorifying Means
5. The Evil That Men Do
6. One Day I'll Fly Away

Die Bloodchamber meint:

Nach der Absplittung des ehemaligen Gitarristen Marc Jansen in Richtung seines Eigenprojektes EPICA und dem Fehlen seines Einflusses auf das Songwriting wollen uns AFTER FOREVER mit dem vorliegenden Mini-Album ihre aktuelle musikalische Entwicklung näherbringen und uns somit auf das bäldige dritte Full Length-Album vorbereiten. "Exordium" ist allerdings weitaus mehr als nur ein Appetitanreger, aber dazu später mehr.
Wenden wir uns zunächst mal den angepriesenen neuen Einflüssen zu. Auf den ersten Blick hat sich nämlich nicht allzuviel geändert. Nachwievor präsentiert uns die Band hochwertigen symphonischen Gothic Metal mit allem was dazugehört. "Beneath" samt der dazugehörigen Einleitung "Line Of Thoughts" unterscheidet sich kaum von den Songs des direkten Vorgängers "Decipher", allerdings ist kein Ton des sympathischen Grunzens auszumachen. Von der einstigen Backgroundstimme hat sich Sopran-Sängerin Floor Jansen zur Frontfrau gemausert und bestreitet nun das Feld alleine. Eine hohe Frauenstimme, sanfte Orchestersounds, Chorgesänge und harte Gitarren bestimmen das Bild des Openers, der sich rein textlich weitab von Klischees um eine tragischen Unfall während einer Demonstation dreht. Vor allem das gute Zusammenspiel der holländischen Truppe zeugt von einem guten Klima innerhalb der Band und wirkt sich sehr positiv auf das Endresultat aus.
Eine kleine Überrraschung und das eindeutige Highlight dieses Scheibchens bleibt aber "My Choice", eine etwas ruhigere Ballade um all die ganzen Entscheidungen eines Lebens. Wiederum bezaubert uns Floor allein, diesmal aber mit einem der tollsten Refrains der letzten Zeit aus diesem Genre. Einfach traumhaft, exotisch und faszinierend. Mit dem richtigen Management könnte es man da locker mit all den "Ice Queen"s da draussen aufnehmen.
Erst auf "Glorifying Means", einem verhältnismässig sehr aggressiven Song, wurde auch die alte Grunzstimme wieder rausgekramt. Und als ob er sich beschweren möchte, legt Gitarrist Sander Gommans seine ganze Energie in diesen Song und sorgt somit für einen herrlichen Kontrast zum restlichen Material.
Als weitere Zugabe hat man sich dann für zwei Coverversionen entschieden, zum einen das bereits live-erprobte "The Evil That Men Do" von den ehrwürdigen IRON MAIDEN, bei dem es besonders interessant ist, die ursprünglich für eine hohe Männerstimme gedachten Vocals aus einem Frauenmunde zu hören und dabei einige sehr ähnliche Töne zu entdecken. Zum anderen gibt es eine AFTER FOREVERsche Version von RANDY CRAWFORDs "One Day I'll Fly Away", die sich aber trotz ungewöhnlichem Rhythmus sehr gut ins Gesamtkonzept einfügt.

Somit bleiben also 5 zum Teil sehr unterschiedliche Songs, die man sich immer wieder gern anhört. Auf der beiliegenden Bonus-DVD gibts neben einem Video zu "My Choice" auch noch jede Menge witziges Backstage-Material (leider ohne Untertitel) rund um die Entstehung dieses Albums. Und somit ist dieses kleine Schmuckstück auch als Einzelwerk jeden Cent wert. Gothic-Metal-Maniacs mit Hang zu weiblichen Stimmen müssen zugreifen!
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