Flowing Tears - Invanity - Live In Berlin
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Swallow
2. Undying
3. Portsall (Departure Song)
4. The Marching Sane
5. Merlin
6. Lovesong For A Dead Child
7. Pitch Black Water
8. Dead Skin Mask
9. The Weeping Song (Feat. Johan Edlund)
Die Bloodchamber meint:
Ein absolutes Novum haben die Jungs und Mädels von FLOWING TEARS mit ihrer letzten November erschienenen Livescheibe "InVanity - Live In Berlin" am Start: Eine Best Of Unplugged mit Ansagen. Beim Hören der Scheibe überkommt einen nämlich recht schnell das Gefühl, dass in den semi-akustisch eingespielten Streifzug durch die Bandgeschichte lediglich die gesprochenen Ankündigungen des Konzerts in der Passionskirche eingefügt wurden.
Ursache dieses leicht befremdlichen Eindrucks ist nicht nur das nahezu komplette Fehlen von Publikumsregungen während der einzelnen Tracks, sondern auch die auffällige Diskrepanz der Tonqualität: Während die musikalische Darbietung in glasklarem, nahe beim Hörer verweilendem Sound brilliert, offenbaren die Zwischenstücke genau jene distanzierte Atmosphäre, die man von einer Kirche erwartet. Speziell die Stimme von Sängerin Helen denkt nicht im Ansatz daran, durchweg in gleicher Intensität zu erklingen und glänzt so während der Songs durch eine Sicherheit, eine Makellosigkeit, die in den etwas gekünstelten Zwischenspielen nur selten erreicht wird.
Von derlei Produktionshokuspokus abgesehen, kann "InVanity" allerdings durchaus faszinieren: Die aus allen Schaffensphasen stammenden Kompositionen sind sehr gut umgearbeitet und fügen sich im neuen Gewand hervorragend zusammen; alte Helden wie "Lovesong For A Dead Child" wirken gar vollkommen verjüngt und zeigen, dass die Band es schon immer verstand, melancholische, bisweilen dramatische Perlen in der Schnittmenge von Gothic und Pop zu erschaffen. Dass diese durch vorliegende Instrumentierung nochmals zugänglicher und weicher geworden sind, stört wohl nur den beinharten Verfechter der elektrischen Gitarre.
Einziger Wermutstropfen ist das SLAYER-Cover "Dead Skin Mask", welches nach der Runderneuerung zwar immer noch unheimlich wirkt, aber insgesamt etwas verquietscht daherkommt. Dafür kann der schon jetzt unsterbliche Nick Cave-Klassiker "Weeping Song" - hier mit TIAMATs Johan Edlund ideal besetzt - dann wieder begeistern und sorgt für einen hochklassigen Abgang.
Letztendlich stellt "InVanity - Live In Berlin" eine gelungene Aufarbeitung bekannten Songmaterials dar: Die Kompositionen zeigen im halbakustischen Gewand, dass sie auch ohne große Töne bestehen können und gewähren durch die reduzierte Instrumentierung einen Blick auf ihr zeitloses Innenleben - zusammen mit dem gefühlvollen Gesang eine runde Sache. Wer allerdings ein echtes Livealbum von FLOWING TEARS erwartet, dürfte sich angesichts mangelnder Konzertatmosphäre zweimal überlegen, ob er mit "InVanity" glücklich werden kann - der Titel "Unplugged Collection" hätte für vorliegende Scheibe jedenfalls vollauf gereicht.
Ursache dieses leicht befremdlichen Eindrucks ist nicht nur das nahezu komplette Fehlen von Publikumsregungen während der einzelnen Tracks, sondern auch die auffällige Diskrepanz der Tonqualität: Während die musikalische Darbietung in glasklarem, nahe beim Hörer verweilendem Sound brilliert, offenbaren die Zwischenstücke genau jene distanzierte Atmosphäre, die man von einer Kirche erwartet. Speziell die Stimme von Sängerin Helen denkt nicht im Ansatz daran, durchweg in gleicher Intensität zu erklingen und glänzt so während der Songs durch eine Sicherheit, eine Makellosigkeit, die in den etwas gekünstelten Zwischenspielen nur selten erreicht wird.
Von derlei Produktionshokuspokus abgesehen, kann "InVanity" allerdings durchaus faszinieren: Die aus allen Schaffensphasen stammenden Kompositionen sind sehr gut umgearbeitet und fügen sich im neuen Gewand hervorragend zusammen; alte Helden wie "Lovesong For A Dead Child" wirken gar vollkommen verjüngt und zeigen, dass die Band es schon immer verstand, melancholische, bisweilen dramatische Perlen in der Schnittmenge von Gothic und Pop zu erschaffen. Dass diese durch vorliegende Instrumentierung nochmals zugänglicher und weicher geworden sind, stört wohl nur den beinharten Verfechter der elektrischen Gitarre.
Einziger Wermutstropfen ist das SLAYER-Cover "Dead Skin Mask", welches nach der Runderneuerung zwar immer noch unheimlich wirkt, aber insgesamt etwas verquietscht daherkommt. Dafür kann der schon jetzt unsterbliche Nick Cave-Klassiker "Weeping Song" - hier mit TIAMATs Johan Edlund ideal besetzt - dann wieder begeistern und sorgt für einen hochklassigen Abgang.
Letztendlich stellt "InVanity - Live In Berlin" eine gelungene Aufarbeitung bekannten Songmaterials dar: Die Kompositionen zeigen im halbakustischen Gewand, dass sie auch ohne große Töne bestehen können und gewähren durch die reduzierte Instrumentierung einen Blick auf ihr zeitloses Innenleben - zusammen mit dem gefühlvollen Gesang eine runde Sache. Wer allerdings ein echtes Livealbum von FLOWING TEARS erwartet, dürfte sich angesichts mangelnder Konzertatmosphäre zweimal überlegen, ob er mit "InVanity" glücklich werden kann - der Titel "Unplugged Collection" hätte für vorliegende Scheibe jedenfalls vollauf gereicht.