Samael Flowing Tears
Samael, Flowing Tears
Halle, Easy Schorre
17.11.2004
17.11.2004
Nachdem SAMAEL mit ihrem neuen Album „Reign Of Light“ glorreich aus der Versenkung zurückgekehrt sind, entern sie nun Deutschlands Bühnen, um Auge und Ohr gleichermaßen zu faszinieren. An diesem windigen Mittwoch spielten sie im anhaltinischen Halle. Äußerst gespannt ob der Live-Umsetzung des neuen Materials nahm man gern einen kleinen Anreiseweg in Kauf.
Schon bei der Ankunft in der recht geräumigen Easy Schorre die erste Überraschung: Der Laden ist gähnend leer! Nur wenige Fans haben sich hierher verirrt und lungern an Bar oder Tischen herum, was aufgrund der hohen Qualität des neuesten Outputs und der früheren Popularität der Band doch etwas stutzig macht. Liegt es vielleicht am heute stattfindenden Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Leipzig? Oder daran, dass es doch mitten in der Woche ist? Kann es eventuell sein, dass SAMAEL inzwischen „out“ geworden sind? Man weiß es nicht genau.
Da verwundert es allerdings auch wenig, dass die im Vorprogramm der düsteren Schweizer etwas deplatziert wirkenden FLOWING TEARS mit ihrem harmlosen Gothic-Metal inklusive Frau am Steuer kaum einen der Anwesenden wirklich begeistern konnten. Weder die gelungene Lightshow noch die tolle Stimme und verzweifelten Anfeuerungsversuche von Powerfrau Helen halfen – mehr als ein paar träge „Yeah“-Rufe waren dem Publikum nicht zu entlocken. Nur ein einzelner Wohltäter zeigte Mitleid: Den starr stehenden Metalheads trotzend, stellte er sich todesmutig in die erste Reihe, um dort gepflegt, so heftig wie es sich für diese Art von Musik gehört, abzumoshen. Die Frontdame war davon so gerührt, dass sie im nächsten Song noch ein paar Grunzer mehr einbaute.
An dem, was in der recht üppigen Umbaupause zum Vorschein kam, konnte man sich schon ein ungefähres Bild davon machen, was einen in den kommenden anderthalb Stunden erwarten würde. Zwei Leinwände zur bildlichen Untermalung der Space-Metalhymnen und Xy’s Keyboard-Drum-Spielplatz zeugen vom showtechnischen Anspruch SAMAELs. Alles muss perfekt sein, technoid, kühl und doch mit viel Seele, wie ihre Musik.
Unter dem Jubel des zwar spärlich anwesenden, aber sehr begeisterungsfähigen Publikums betritt die Band die Bühne, um sogleich mit „Rain“ und „Shining Kingdom“ vom „Passage“-Album loszulegen. Alle Augen sind auf den charismatischen, souverän agierenden Frontmann Vorph gerichtet; da sitzt jeder Schritt, jede Bewegung, jeder Schrei. Basser Mas scheint eine Batterie verschluckt zu haben, der kahlköpfige Xy tobt sich derweil im Hintergrund, mal klimpernd, mal trommelnd, auf seinem Spielplatz aus. Die Lichtshow ist gigantisch, der Sound bombastisch und sorgt für jede Menge Gänsehaut.
Ein besonderes Highlight sind die in blutrotes Licht getaucht vorgetragenen „Ceremony Of The Opposites“-Klassiker „Black Trip“ und „Baphomet’s Throne“. Sie sorgen für tiefschwarze Atmosphäre, während ein Song wie „The Ones Who Came Before“ mit seiner knallharten Durchschlagskraft nur noch staunen lässt.
Der Schwerpunkt bei der Songauswahl liegt natürlich beim aktuellen Album; Songs wie „Reign Of Light“, „On Earth“ oder der absolute Hit „Moongate“ gewinnen in der Live-Version an Härte und Ausstrahlung. Abgerundet wird das Programm mit einigen Highlights des „Eternal“-Albums.
Klasse, SAMAEL, leckere Show! Wenngleich der große Bewegungsspielraum in den vorderen Reihen leicht verwirrte und bei aller Perfektion die Publikumsnähe etwas zu kurz gerät. Aber wenn einem von unten nur dreißig bis vierzig verzückte Gesichter entgegen grinsen, kann ich das schon verstehen.
Schon bei der Ankunft in der recht geräumigen Easy Schorre die erste Überraschung: Der Laden ist gähnend leer! Nur wenige Fans haben sich hierher verirrt und lungern an Bar oder Tischen herum, was aufgrund der hohen Qualität des neuesten Outputs und der früheren Popularität der Band doch etwas stutzig macht. Liegt es vielleicht am heute stattfindenden Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Leipzig? Oder daran, dass es doch mitten in der Woche ist? Kann es eventuell sein, dass SAMAEL inzwischen „out“ geworden sind? Man weiß es nicht genau.
Da verwundert es allerdings auch wenig, dass die im Vorprogramm der düsteren Schweizer etwas deplatziert wirkenden FLOWING TEARS mit ihrem harmlosen Gothic-Metal inklusive Frau am Steuer kaum einen der Anwesenden wirklich begeistern konnten. Weder die gelungene Lightshow noch die tolle Stimme und verzweifelten Anfeuerungsversuche von Powerfrau Helen halfen – mehr als ein paar träge „Yeah“-Rufe waren dem Publikum nicht zu entlocken. Nur ein einzelner Wohltäter zeigte Mitleid: Den starr stehenden Metalheads trotzend, stellte er sich todesmutig in die erste Reihe, um dort gepflegt, so heftig wie es sich für diese Art von Musik gehört, abzumoshen. Die Frontdame war davon so gerührt, dass sie im nächsten Song noch ein paar Grunzer mehr einbaute.
An dem, was in der recht üppigen Umbaupause zum Vorschein kam, konnte man sich schon ein ungefähres Bild davon machen, was einen in den kommenden anderthalb Stunden erwarten würde. Zwei Leinwände zur bildlichen Untermalung der Space-Metalhymnen und Xy’s Keyboard-Drum-Spielplatz zeugen vom showtechnischen Anspruch SAMAELs. Alles muss perfekt sein, technoid, kühl und doch mit viel Seele, wie ihre Musik.
Unter dem Jubel des zwar spärlich anwesenden, aber sehr begeisterungsfähigen Publikums betritt die Band die Bühne, um sogleich mit „Rain“ und „Shining Kingdom“ vom „Passage“-Album loszulegen. Alle Augen sind auf den charismatischen, souverän agierenden Frontmann Vorph gerichtet; da sitzt jeder Schritt, jede Bewegung, jeder Schrei. Basser Mas scheint eine Batterie verschluckt zu haben, der kahlköpfige Xy tobt sich derweil im Hintergrund, mal klimpernd, mal trommelnd, auf seinem Spielplatz aus. Die Lichtshow ist gigantisch, der Sound bombastisch und sorgt für jede Menge Gänsehaut.
Ein besonderes Highlight sind die in blutrotes Licht getaucht vorgetragenen „Ceremony Of The Opposites“-Klassiker „Black Trip“ und „Baphomet’s Throne“. Sie sorgen für tiefschwarze Atmosphäre, während ein Song wie „The Ones Who Came Before“ mit seiner knallharten Durchschlagskraft nur noch staunen lässt.
Der Schwerpunkt bei der Songauswahl liegt natürlich beim aktuellen Album; Songs wie „Reign Of Light“, „On Earth“ oder der absolute Hit „Moongate“ gewinnen in der Live-Version an Härte und Ausstrahlung. Abgerundet wird das Programm mit einigen Highlights des „Eternal“-Albums.
Klasse, SAMAEL, leckere Show! Wenngleich der große Bewegungsspielraum in den vorderen Reihen leicht verwirrte und bei aller Perfektion die Publikumsnähe etwas zu kurz gerät. Aber wenn einem von unten nur dreißig bis vierzig verzückte Gesichter entgegen grinsen, kann ich das schon verstehen.